Ehekirchen
Rückschlag bei der Trainersuche

Der FC Augsburg sagt Nein: Dominik Reinhardt kommt nicht zum FC Ehekirchen

16.05.2019 | Stand 23.09.2023, 7:02 Uhr
Dominik Reinhardt, hier gegen Bayerns Thomas Müller, wird nicht Trainer beim FC Ehekirchen. −Foto: Andreas Gebert (dpa)

Ehekirchen (DK) Der FC Ehekirchen muss einen herben Rückschlag in der Vorbereitung auf die kommende Saison in der Fußball-Landesliga hinnehmen.

Nach intensiven Verhandlungen mit einem echten Hochkaräter kam nun - überraschend - die Absage: Ex-Profi Dominik Reinhardt wird nicht neuer Trainer beim aktuellen Meister der Bezirksliga Schwaben Nord. Sein Arbeitgeber, der Profiverein FC Augsburg, verweigert eine Freigabe.

Der FC Ehekirchen ist ein kleines Phänomen in der hiesigen Fußballlandschaft. Als Dorfverein gelang ihm mit kleinen Mitteln, woran zahlreiche finanzkräftigere Klubs schon oft gescheitert sind. Mit einer Truppe, die im Kern seit Jahren zusammenspielt und größtenteils aus dem Gemeindegebiet stammt, hat die erste Fußballmannschaft vor wenigen Tagen zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte den Aufstieg in die Landesliga perfekt gemacht. Die Verantwortlichen aus der Fußballabteilung haben in den vergangenen Jahren stets Gefühl bewiesen, was die Auswahl der Trainer betrifft - und vor allem Mut. Sowohl Holger Schafnitzel, der das Team zwischen 2011 und 2014 von der Kreisklasse in die Bezirksliga führte, als auch seine Nachfolger, Bezirksliga-Meistermacher und Landesligatrainer David Bulik (2014 bis 2017), Simon Schröttle (2017/2018, danach Co-Spielertrainer) und Michael Panknin (2018/2019; Meistertrainer in der Bezirksliga) waren allesamt Novizen auf der Position des Cheftrainers.

Eine kleine Sensation wäre es dagegen gewesen, hätte sich ein Engagement Dominik Reinhardts bewahrheitet. Dass der Ex-Profi und der FCE in Verhandlungen stünden, teilte Co-Abteilungsleiter und Stürmer Simon Schmaus vor einigen Wochen einigen Medienvertretern in der Umgebung mit: Reinhardt, der in seiner Karriere unter anderem für den 1.FC Nürnberg und den FC Augsburg insgesamt 150 Einsätze in der 1.Bundesliga, 73 in der 2.Liga und 23 DFB-Pokalspiele in seiner Vita stehen hat, habe sich von Anfang an aufgeschlossen gezeigt. Der 34-Jährige besuchte die Verantwortlichen in Ehekirchen, um nicht nur im persönlichen Gespräch etwaige Gemeinsamkeiten auszuloten, sondern auch die Fußballanlage an der Wallertshofener Straße kennen zu lernen.

Den Kontakt zum ehemaligen Profi knüpfte Simon Schmaus über einen befreundeten Unternehmer. "Ich verfolge Dominik auch schon seit einiger Zeit, weil er ja in Thierhaupten spielt", so Schmaus. Als der aktuelle Ehekirchener Spielertrainer Panknin doch noch für die kommende Saison absagte, habe Schmaus Reinhardt angerufen. "Er ist ein sehr bodenständiger, sympathischer Typ. " Dadurch seien auch die Verhandlungen sehr einfach geworden. "Wir lehnen uns da finanziell nicht aus dem Fenster", so Schmaus im Gespräch mit unserer Zeitung.

All diese Informationen versah der 30-Jährige mündlich mit einem Sperrvermerk. Und das aus gutem Grund. Denn Verein und Spieler waren sich zwar einig, doch musste noch die Antwort von Reinhardts Arbeitgeber abgewartet werden. Der ehemalige Profiverteidiger arbeitet hauptberuflich für den FC Augsburg. Und wenn es um Nebentätigkeiten, zu denen ein Posten als bezahlter Trainer eines Amateurteams zählt, geht, dann hat der Arbeitgeber ein Mitspracherecht.

Und so zogen sich die Tage dahin. Die Redaktion unserer Zeitung fragte regelmäßig bei Abteilungsleiter Schmaus an, ob Vollzug gemeldet werden könne. Jedes Mal mit einer negativen Antwort, da der FC Augsburg noch nicht zugestimmt hätte. Die Nachricht war also noch keine Nachricht. Manch einer wollte anscheinend nicht mehr warten und so stand am Montag vor einer Woche in einer schwäbischen Zeitung, dass Reinhardt zum FC Ehekirchen wechselt. Das Fachmagazin Kicker vermeldete die Personalie in seinem Regionalblock ebenfalls.

Doch es stimmte eben nicht. Im Gegenteil. Wie Schmaus nun unserer Zeitung mitteilte, gibt es für Dominik Reinhardt keine Freigabe vom FCA. Der FC Ehekirchen steht also aktuell noch ohne Trainer für die neue Saison da.

Sebastian Hofmann