Karlshuld
Nachbeben in Karlshuld

Peter Krzyzanowski zieht Konsequenz aus dem Abstieg und tritt zurück - Ignaz Seitle wird neuer Coach

15.06.2018 | Stand 23.09.2023, 3:48 Uhr
Trainerwechsel in Karlshuld: Peter Krzyzanowski (links) verlässt die Donaumösler, zur neuen Saison übernimmt Ignaz Seitle. −Foto: Fotos: S. Hofmann

Karlshuld (DK) Ist das der Beginn eines kompletten Neuanfangs? Der SV Karlshuld bekommt zur neuen Saison einen anderen Trainer. Peter Krzyzanowski trat noch am Donnerstagabend nach der 3:4-Niederlage gegen Kasing und dem damit verbundenden Abstieg in die Kreisklasse von seinem Posten zurück. Für ihn übernimmt Ignaz Seitle.

Eigentlich hatten die Verantwortlichen der Karlshulder Fußballabteilung den Vertrag mit Peter Krzyzanowski bereits bis zum Ende der Saison 2018/2019 verlängert. Doch in der kommenden Spielzeit wird ein anderer Trainer die Geschicke des ehemaligen Kreisligisten lenken. "Ich habe es der Abteilungsleitung schon vor zwei Wochen gesagt", berichtete Krzyzanowski im Gespräch mit unserer Zeitung. "Egal, ob meine Mannschaft den Klassenerhalt geschafft hätte oder nicht, ich wäre kommende Saison nicht mehr der Trainer gewesen."

Mangelnden Einsatz konnte man dem 40-Jährigen, der seine aktive Fußballerkarriere eigentlich schon vor fünf Jahren beim Bezirksligisten VfR Neuburg beendet hatte, wahrlich nicht vorwerfen. Insgesamt sechsmal stand Krzyzanowski während dieser Saison wieder als Kicker auf dem Platz, auch am vergangenen Sonntag schnürte er im zweiten Relegationsspiel gegen Croatia Großmehring die Schuhe und gehörte zu den Karlshuldern, die sich noch gegen den drohenden Abstieg stemmten. Doch es half nichts. Die Partie endete genauso mit einer Niederlage wie das entscheidende Spiel am Donnerstag gegen Kasing.

Bereits im Sommer vor einem Jahr, kurz nachdem Krzyzanowski den SV Karlshuld übernommen hatte, sprach er mit unserer Zeitung über die viele Arbeit, dies benötige, um aus der Ansammlung an Spielern ein konkurrenzfähiges Team zu machen. "Ich bin unter der Voraussetzung nach Karlshuld gegangen, dass dort auf einiges Rücksicht genommen wird - unter anderem darauf, dass ich beruflich sehr eingespannt bin und dass ich eine Familie habe", sagte Krzyzanowski nochmals am Freitag. "Und ich habe gefordert, dass eine Entwicklung bei den Spielern stattfinden muss." Gerade dies habe er aber in den vergangenen Monaten vermisst. "Bei den Meisten hat sich leider gar nichts getan. Im Gegenteil, es waren immer die gleichen individuellen Fehler zu sehen." Er habe viel getan, um die Mannschaft weiterzubringen. "Wir haben teilweise mit drei Trainern trainiert, haben Mannschaftsausflüge, Trainingseinheiten abseits des Fußballs und noch vieles mehr gemacht. Aber nichts hat gefruchtet. Dann kann es nicht nur am Trainer allein liegen", analysierte der 40-Jährige.

Dazu, dass erst vor wenigen Wochen, als er selbst sich im Urlaub befand, mit einem anderen Trainer in Karlshuld verhandelt worden sein soll, wie ein Gerücht besagt, will Krzyzanowski sich nicht äußern. Dem Vernehmen nach sollen die Karlshulder am Wackersteiner Spielertrainer Daniel Schachtner interessiert gewesen und auch willens gewesen sein, diesem den Job bei Interesse sofort zu geben. Und das obwohl der Vertrag mit Krzyzanowski zu diesem Zeitpunkt schon verlängert war und sich der SV Karlshuld noch in sicheren Sphären der Kreisliga wähnte. Von Krzyzanowski gibt es zu dieser Angelegenheit nur: "Kein Kommentar."

Nachdem er den Verein vor zwei Wochen bezüglich seiner Entscheidung informiert hatte, seien viele Umstimmungsversuche erfolgt. "Ich habe fast täglich Gespräche gehabt. Der Verein wollte, dass ich bleibe. Am Sonntag, nach der Niederlage gegen Croatia, ist die Entscheidung aber endgültig gefallen." Er wolle nun erstmal Abstand vom Seniorenfußball gewinnen und sich eine Auszeit nehmen. Ganz ohne geht es aber nicht, denn schließlich trainiert Krzyzanowski auch die C-Junioren des VfR Neuburg, die er weiterführen will.

Durch die Vorwarnung des nun ehemaligen Trainers Krzyzanowski hatten die Karlshulder Verantwortlichen nun wenigstens etwas Zeit, einen Nachfolger zu finden. Ignaz Seitle, der zuletzt den TC Tegernbach aus der Kreisklasse 2 Donau/Isar betreut und diesen im Endklassement dieser Saison auf Rang acht geführt hat, wird der neue Chef an der Seitenlinie beim SVK. Der 64-jährige Karlshulder hat schon einmal die Nachfolge Peter Krzyzanowskis angetreten: zum Ende der Saison 2012/2013 beim VfR Neuburg. Die Lila-Weißen betreute Seitle im Anschluss bis zum 20. Spieltag der Punktrunde 2014/2015 in der Kreisliga Ost.

Welche Spieler den SV Karlshuld nach dem Abstieg eventuell noch verlassen, entscheidet sich wohl an diesem Wochenende.

Sebastian Hofmann