Dasing
Mühlried ist wieder Kreisligist

SCM bezwingt die SpVgg Lagerlechfeld vor 734 Zuschauern auf dem Dasinger Sportgelände mit 4:2

04.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:17 Uhr
Die stolzen Sieger: Die Kicker des SC Mühlried steigen in die Kreisliga auf. −Foto: R. Kaufmann

Dasing (DK) Der SC Mühlried hat es gestern Abend auf dem Dasinger Sportgelände tatsächlich geschafft, einer aus seiner Sicht sowieso schon herausragenden Fußballsaison das absolute Sahnehäubchen aufzusetzen.

4:2 (2:0) stand es da am Ende für ihn gegen die SpVgg Lagerlechfeld, der Aufstieg in die Kreisliga Ost ist dadurch perfekt.

"Was soll ich da noch groß sagen? ", so Cheftrainer Tobias Goebel unmittelbar nach dem Schlusspfiff mächtig stolz: "Unser Plan ist hundertprozentig aufgegangen. Alles, was wir zuvor in der Kabine besprochen hatten, wurde vom Team bis ins kleinste Detail umgesetzt. " Dass ihn seine Mannen immer wieder fleißig mit Bierduschen bedachten, der 31-Jährige ertrug's mit einem breiten Grinsen. Bereits in seinem ersten Jahr als verantwortlicher SCM-Coach den Sprung hoch in die Kreisliga geschafft zu haben - diesen Triumph kann ihm nun keiner mehr nehmen.

Auch die Abteilungsführung der Blau-Weißen strahlte über das ganze Gesicht - fast schon ungläubig, wie kleine Kinder unter dem glitzernden Weihnachtsbaum. "Es ist einfach nur unbeschreiblich, was unsere Jungs in dieser Spielzeit geleistet haben", meinte etwa Heiko Krupa: "Ich kann mich wirklich nur bei allen bedanken, die diesen geilen Erfolg möglich machten - egal, ob Betreuer, Spieler, Zuschauer. Ganz davon abgesehen haben wir mit dem Tobi eben einen Trainer, um den wir heilfroh sein müssen - denn er holte wirklich das Letzte aus dieser Mannschaft heraus. "

Gestern, in der Relegationspartie gegen den Tabellenzweiten aus der Kreisklasse Augsburg Süd, bedeutete das ganz konkret: Die SCM-Elf agierte von Beginn an mit breiter Brust, ohne Versagensängste. Also ganz anders noch als vor wenigen Tagen beim 2:1 gegen den TSV Pfersee, als die Blau-Weißen doch arg nervös in der ersten Halbzeit gewirkt hatten. Ein Lattenknaller von Max Schreiner diente als erstes Ausrufezeichen (15.) - ehe es fünf Minuten später tatsächlich bereits 1:0 für die Mühlrieder durch Lukas Koppold stand, der nach einem "tödlichen Pass" von Marco Rechenauer die Nerven behielt und frei vor dem SpVgg-Keeper vollendete.

"Es wurde sehr schnell klar, dass wir den Sieg an diesem Abend einen Tick mehr wollten als die Lagerlechfelder", glaubte Krupa erkannt zu haben. Nun gut, komplett enttäuschend kickten diese zwar nicht vor offiziell 734 zahlenden Zuschauern - aber in Sachen Effizienz war ihnen der SCM doch einiges voraus. So fiel schon in der 29. Minute folgerichtig das 2:0 der Blau-Weißen - dank eines Geniestreichs des Goalgetters Stefan Jocham, der den Ball aus eigentlich unmöglichem Winkel doch noch irgendwie an den Innenpfosten und von dort aus ins Netz beförderte.

Keine Frage, dieser Gegentreffer tat der SpVgg besonders weh, schließlich hatte sie nur 60 Sekunden zuvor noch selbst eine Riesenchance besessen - wobei ein Schuss von Stephan König lediglich an die Querlatte geklatscht war. Trotzdem gaben die Lagerlechfelder nicht auf - und ja, auch gute Möglichkeiten sprangen immer wieder für sie heraus. Aber entweder zielten die Kicker aus dem südlichen Landkreis Augsburg zu ungenau oder scheiterten an Keeper Patrick Großhauser , der gestern wieder einmal eine bärenstarke Vorstellung hinlegte.

Prompt benötigte die SpVgg schon einen von Yunus Halici an Daniel Raffler verursachten Foulelfmeter, um durch Tobias Schäll auf 1:2 heranzukommen (58.). Also alles wieder offen? Ein typischer Fall von Denkste, denn Goebels "Mentalitätsmonster" schlugen bereits 60 Sekunden später zurück: Flanke vom eingewechselten Baran Akbas, präziser Kopfball von Koppold in die Maschen - und schon war der alte Zwei-Treffer-Vorsprung wieder hergestellt.

In der 68. Minute stand's dann sogar 4:1 - weil Winterneuzugang Akbas aus 14 Metern Torentfernung unhaltbar unter die Querlatte einnetzte. Bloß diesmal hatte die SpVgg sofort die passende Antwort parat, denn nach einer Flanke von Schäll köpfte Simon Wilde fulminant ein. Also nur mehr 2:4, und zwei Treffer in mehr als 20 Minuten sind grundsätzlich durchaus aufzuholen - hofften jedenfalls die Lagerlechfelder Fans, befürchteten die Mühlrieder Anhänger. Dass sich der SCM plötzlich sehr weit zurückzog, machte die Situation für die Blau-Weißen nicht angenehmer. Aber mit Glück sowie Geschick schafften sie es dann doch, einen weiteren Gegentreffer zu vermeiden - so dass nach dem Schlusspfiff berechtigtermaßen so richtig gefeiert werden durfte. Natürlich mit "Humba", natürlich mit Bierduschen, natürlich mit Gesängen und Tanzeinlagen. Und Krupa versprach ganz zum Schluss: "Jetzt reißen wir auch noch unser Sportheim ein. "

Roland Kaufmann