Brandenburg
Krimi in mehreren Akten

Kanupolo: DRCN-Männer schaffen den Klassenerhalt in der 1. Bundesliga bei Deutschen Meisterschaften

19.08.2019 | Stand 02.12.2020, 13:15 Uhr
In Brandenburg ging's zur Sache: Die Männer des DRC Neuburg (blaue Westen) schafften in den Play-Downs letztlich den ersehnten Klassenerhalt in der 1. Bundesliga. −Foto: Semisch/DRCN

Brandenburg (DK) Es war der Höhepunkt der diesjährigen Kanupolosaison: Die 49. Deutsche Meisterschaft wurde erstmalig auf der Regattastrecke in Brandenburg an der Havel (Brandenburg) ausgetragen.

Auf insgesamt sieben Spielfeldern nahmen 104 Mannschaften mit ungefähr 1100 Sportlern aus 43 Vereinen an diesem Wettbewerb teil. Der Donau-Ruder-Club Neuburg (DRCN) startete mit vier Teams in der Frauen-Leistungklasse 2, der Jugendklasse, der Männer-Leistungsklasse 3 und der 1. Bundesliga ebenfalls bei diesem Turnier.

Die Jugendmannschaft des DRCN zeigte im bisherigen Saisonverlauf durchgehend gute Leistungen und wollte nun unter Beweis stellen, dass sie beim Kampf um den Meistertitel ein Wörtchen mitzureden hat. Ihre Stärke konnten die Burschen gleich in den ersten beiden Partien präsentieren, die sie mit 6:0 gegen VMW Berlin und 11:1 gegen Pirat Bergheim deutlich gewannen. Trotz einer Niederlage in der Vorrunde gegen den WSF Liblar spielte die Jugend in der oberen Zwischenrunde. Jedoch konnte im weiteren Verlauf nur noch ein Sieg gegen die Mühlheimer KSF eingefahren werden, was dazu führte, dass man im unteren Halbfinale antrat und die ersten vier Plätze nicht mehr erreichbar waren.

In diesem Entscheidungsspiel erkämpften sich die Neuburger einen 5:4-Sieg gegen den KC Wetter. Im Platzierungsspiel um den fünften Rang unterlagen die Bayern mit 4:6 den Berliner Havelbrüdern. Obwohl das Treppchen der Mannschaft verwehrt blieb, errang sie trotzdem einen hervorragenden sechsten Platz von 16 gestarteten Mannschaften.

Bei den Frauen gestaltete sich der Turnierbeginn in der Leistungsklasse 2 etwas holpriger. In vermeintlich einfachen Spielen gegen Heidelberg und Wanderfalke Essen fanden die Neuburgerinnen keine klare Linie und konnten am Ende des ersten Turniertages nur Niederlagen verbuchen. Wachgerüttelt durch den Blick auf die Vorrundentabelle präsentierte sich die junge Mannschaft am zweiten Wettkampftag deutlich kämpferischer und strukturierter im Spielaufbau. Ein klarer 5:0-Sieg gegen Leipzig brachte die Frauen wieder in die Spur. Das entscheidende Spiel gegen den Tabellenführer aus List musste man knapp 4:5 verloren geben. Die Neuburgerinnen konnten wegen des schwachen Turnierbeginns nur noch um den siebten Platz kämpfen. Die folgenden Begegnungen wurden trotz allem motiviert angegangen. In Spielen gegen Hanau, erneut Leipzig und Schwalbe Hamburg gewann man klar und bewies, dass eine bessere Platzierung verdient gewesen wäre.

Die zweite Mannschaft der Männer startete wie im vergangenen Jahr in der Leistungsklasse 3. Mit nur einer Niederlage aus fünf Vorrundenbegegnungen zog der DRCN motiviert ins Viertelfinale ein. Das Spiel wurde gegen die zweite Mannschaft des ACC Hamburg bestritten und ging 1:4 verloren. Eine weitere Niederlage in der unteren Halbfinalbegegnung gegen den TuS Warfleth führte am Ende dazu, dass im Platzierungsspiel gegen Lampertheim lediglich der siebte Platz erreicht wurde. Die Begegnung war zunächst sehr ausgeglichen und wurde am Ende aber mit 5:3 zugunsten der Neuburger entschieden.

Pünktlich zum 100-jährigen Vereinsjubiläum des DRC Neuburg startete die erste Mannschaft der Männer in diesem Jahr erstmalig in der 1. Bundesliga. In den vier Spieltagen schlugen sich die Mannen sehr gut und konnten auch langjährig etablierten Teams immer wieder die Stirn bieten. Jedoch hat es im ersten Jahr in der obersten Spielklasse trotz positiven Torverhältnisses und drittstärkster Abwehr der Liga nicht für den Einzug in die PlayOffs gereicht. In den Play-Downs werden in mehreren Best-of-Three-Serien ein Absteiger, zwei Relegationsplätze und eine Mannschaft bestimmt, die definitiv die Klasse hält. Der erste Gegner hieß VMW Berlin, der schon in den ersten beiden Spielen jeweils besiegt werden konnte. Im Anschluss musste sich der DRCN gegen VK Berlin beweisen. Die Mannschaft, die zuerst zwei Siege erzielt, erreicht den neunten Platz und somit den sicheren Klassenerhalt.

Die erste Begegnung gegen die Berliner wurde nicht in der regulären Spielzeit entschieden. In der folgenden Verlängerung erzielten die Berliner dann das Golden Goal und brachten die Neuburger in Zugzwang. Ein klarer Sieg durch den DRCN im zweiten Spiel führte dazu, dass die Neuburger ein drittes Mal gegen den VKB antraten. Wie im ersten Spiel, ging es eng zu und ein Sieger konnte in der regulären Spielzeit nicht ermittelt werden. Zweimal musste in die Verlängerung gegangen werden, bis zum Schluss der Gewinner durch Golden Goal VK Berlin hieß.

Neuburg erhielt eine letzte Chance, die Klasse zu halten. In den abschließenden Relegationsspielen konnte sich der DRCN klar gegen den KSV Glauchau aus der zweiten Liga durchsetzen und somit das Saisonziel doch noch erreichen.

Alles in allem war die Deutsche Meisterschaft aus Sicht der Neuburger ein Erfolg. Alle teilnehmenden Mannschaften präsentierten sich vernünftig und zeigten, dass nur ein Quäntchen mehr Durchsetzungsvermögen, Abgeklärtheit und vielleicht auch Glück fehlte, um sich gegen die großen Vereine durchzusetzen und ganz oben mitzuspielen.