Untermaxfeld
Es kann noch viel passieren

TSG-Trainer Wolfgang Rückel sieht seine Untermaxfelder noch nicht für die Kreisliga gerüstet - Am Sonntag in Ried

16.11.2018 | Stand 23.09.2023, 4:59 Uhr
Zu den ganz Jungen im Team der TSG Untermaxfeld gehört Florian Fricke (links). Der 19-Jährige bringt es bislang auf acht Einsätze und einen Treffer. −Foto: R. Lüger

Untermaxfeld/Ried (DK) Die TSG Untermaxfeld scheint Lehren aus dem Kreisligaabstieg gezogen zu haben, schließlich stehen die Mösler seit nunmehr neun Spieltagen auf Tabellenplatz eins in der Kreisklasse und lassen die vor der Saison als Topfavoriten gehandelten Mannschaften aus Echsheim und Klingsmoos bisher alt aussehen. Diesen Sonntag geht es für Untermaxfeld zum SC Ried. Anpfiff ist um 14 Uhr.

Mit noch drei ausstehenden Spieltagen vor der Winterpause in der Kreisklasse Neuburg geht es für die Teams noch einmal darum, sich die bestmögliche Position für die Rückrunde zu erarbeiten. Folglich waren auch nach dem 16. Durchgang Veränderungen im Tabellenbild zu sehen. Ganz vorne bleibt derweil jedoch alles beim Alten, denn nach wie vor wird die Liga von der TSG Untermaxfeld angeführt, die ihre vier Punkte Sicherheitsabstand auf Hauptverfolger SpVgg Joshofen-Bergheim halten konnte. Die erste Veränderung ergab sich auf Platz drei, dort steht mit vier Zählern Rückstand auf Joshofen-Bergheim der FC Rennertshofen (29 Punkte) vor dem SV Klingsmoos mit 28 Punkten. Das Vorderfeld wird vom SV Echsheim-Reicherstein und dem SC Ried mit 25 beziehungsweise 23 Zählern abgerundet.

Das Mittelfeld wird weiterhin vom BSV Berg im Gau angeführt, der genau wie der nachfolgende BSV Neuburg durch ein weiteres Unentschieden und mit jetzt 17 Punkten den Anschluss nach oben vorerst einmal verloren hat. Nach vorne arbeiten konnten sich in der Zwischenzeit die beiden Aufsteiger FC Ehekirchen II und SV Holzheim, die mit nunmehr 13 Zählern genauso viele Punkte wie der SV Grasheim und der SV Straß auf dem Konto haben. Die Stärke der Aufsteiger ist für den SC Rohrenfels und die DJK Langenmosen II jedoch weniger erfreulich, da ihr Rückstand auf die Nichtabstiegsränge mittlerweile auf sieben respektive acht Punkte angewachsen ist. Angesichts der momentanen Lage wird es für beide Mannschaften somit schwer, dieses Punktedefizit wieder rückgängig zu machen.

Für die TSG Untermaxfeld gab es seit dem Abstieg aus der Kreisliga Ost in der vergangenen Spielzeit zuletzt wieder reichlich Grund zum Jubeln: So sind die Mösler aus allen der jüngsten acht Pflichtspiele siegreich hervorgegangen und stehen nicht zuletzt wegen dieser Serie seit Spieltag acht an der Spitze der Tabelle. Auch wenn der Kreisligaabsteiger in der Regel zur neuen Saison als einer der Favoriten um den Aufstieg gilt, wurde die TSG Untermaxfeld von vielen hinter den Mannschaften aus Echsheim-Reicherstein, Klingsmoos und auch Rennertshofen eingeordnet. Die Realität ist für die Untermaxfelder eine andere. Doch woher kommt diese Stärke? Für TSG-Trainer Wolfgang Rückel handelt es sich dabei um eine Verkettung glücklicher Umstände: "Wir hatten es am Anfang eher gegen Teams aus dem Hinterfeld zu tun, somit blieben uns die großen Brocken am Saisonstart erspart und die Stammformation konnte sich somit recht schnell finden. Dazu kommt, dass wir eigentlich keine Verletzungssorgen haben und momentan einfach in einer sehr guten Verfassung sind."

Auch für Wolfgang Rückel ist es jedoch überraschend, so deutlich vor den Verfolgern zu stehen, allen voran den vor Saisonbeginn so hocheingeschätzten Sportvereinen aus Klingsmoos und Echsheim-Reicherstein. Neun Punkte sind es auf Klingsmoos, der Vorsprung auf Echsheim beträgt sogar zwölf Zähler. "Es ist natürlich überraschend, weil Echsheim und Klingsmoos eigentlich stärker sein müssten als wir. Man darf aber auch nicht vergessen, dass wir neben einigen dominanten Spielen auch mehrere Partien hatten, die wir nur knapp gewinnen konnten, da wir teilweise sogar das Spiel drehen mussten", bremst der Trainer die Euphorie. Rückel zieht auch einen interessanten Vergleich zur Vorsaison: "Wenn ich an letztes Jahr zurückdenke und die damaligen Leistungen mit denen aus dieser Spielzeit vergleiche, dann muss ich sagen, dass wir derzeit noch ein wenig schlechter sind als in der Vorsaison." Für das Überleben in der Kreisliga sei die Mannschaft der TSG Untermaxfeld laut Rückel also noch nicht gewappnet.

Bevor allerdings über die Kreisliga, die Untermaxfeld im kommenden Jahr erneut erwarten könnte, gesprochen wird, muss die TSG zunächst einmal ihre Spitzenposition in der Kreisklasse verteidigen. An diesem Sonntag geht es auswärts gegen den sechstplatzierten SC Ried. Eine Mannschaft, die Wolfgang Rückel hoch einschätzt: "Im Hinspiel (2:0, d. Red.) haben sie gezeigt, dass sie wohl die spielstärkste Mannschaft der Liga haben und es uns verdammt schwer gemacht. Glücklicherweise haben sie noch ordentliche Defizite im Torabschluss, das ist auch eigentlich ihre einzige richtige Schwäche." Für den Untermaxfelder Trainer geht es in erster Linie darum, die letzten beiden Partien vor der Winterpause - in drei Wochen ist die Mannschaft spielfrei - gut zu überstehen um mit einem guten Gefühl in die Unterbrechung zu gehen, was allerdings nicht einfach werde: "Mit Ried haben wir einen richtig starken Gegner und gegen Straß spielen wir auf einem sehr kleinen Platz, das wird auch nicht so leicht."

Das Ziel der Mösler ist es, Platz eins so lange wie möglich zu halten und am Ende der Saison aufzusteigen. Wolfgang Rückel möchte aber nicht zu früh über einen möglichen Aufstieg sprechen, schließlich gäbe es noch andere wichtige Dinge und viele Unbekannte, die den Saisonverlauf beeinflussen könnten: "Wir müssen auch sehen, wie sich unsere Spieler entwickeln. Was bringt es, mit Ach und Krach aufzusteigen, wenn sich die Spieler dabei nicht weiterentwickeln und man im nächsten Jahr wieder absteigt. Auch jetzt in der Winterpause kann so viel passieren bezüglich Verletzungen und Krankheiten, da weiß man nicht, wie die Form zum Rückrundenstart dann ist. Es hängt alles noch am seidenen Faden."

Dass seine Mannschaft jedoch das Potenzial besitzt, auch am Saisonende ganz oben zu stehen, ist für Rückel derweil nicht zu bestreiten: "Wir sind derzeit die beste Mannschaft in der Liga, weil wir vor allem die wenigsten Fehler aller Teams machen. Wenn wir die momentane Form über den Winter hinweg halten können und weiterhin so wenige Fehler machen, dann haben wir gute Chancen, auch am Ende vorne zu stehen."

Ludwig Degmayr