Neuburg
Ein hart erkämpfter Punkt

Landesliga: VfR Neuburg vergibt gegen Geretsried zu viele Chancen - Spiel endet mit 1:1-Remis

07.04.2019 | Stand 23.09.2023, 6:33 Uhr
  −Foto: S. Hofmann

Neuburg (DK) Einen hart erkämpften Punkt hat der VfR Neuburg ergattert: Der Tabellendritte der Landesliga Südwest trennte sich am Samstag vom stark auftretenden TuS Geretsried mit einem 1:1-Unentschieden - ein Ergebnis, das keinem der beiden Teams so wirklich gerecht wurde.

Landesliga Südwest • VfR Neuburg - TuS Geretsried 1:1: Nach der Partie suchte VfR-Trainer Christian Krzyzanowski umgehend das Gespräch mit Schiedsrichter Benjamin Wagner und seinen Assistenten David Wagner und Thomas Wolf. Auf die Frage, ob er mit einigen Entscheidungen des Gespanns nicht unverstanden gewesen sei, antwortete der 42-Jährige mit einem diplomatischen Lächeln aber: "Das war ein schwer zu leitendes Spiel. Ich mache dem Schiedsrichter keinen Vorwurf."

Die 210 Zuschauer - ob das guten Wetters und der sehr guten Tabellenplatzierung der Hausherren eine nicht gerade hohe Zahl - werden schnell nach Anpfiff bemerkt haben, dass die Mannschaft der Stunde der Landesliga Südwest im Neuburger Brandlstadion zu Gast war. Der TuS Geretsried reiste nämlich mit dem Rückenwind von vier Siegen aus fünf Partien seit Wiederaufnahme des Spielbetriebs vor vier Wochen an. Verwunderlich war es deshalb nicht, warum der Tabellenachte in der 2. Minute die erste Torchance der Partie hatte - Sebastian Schrills jagte den Ball aus kurzer Distanz allerdings meterweit über das Neuburger Tor.

Auf der anderen Seite war es ein Defensivspieler, der für echte Torgefahr sorgte: Fabian Heckel hatte sich auf der linken Seite bis an die gegnerische Grundlinie durchgespielt und steckte den Ball klug durch den Sechszehnmeterraum der Geretsrieder - ein Abnehmer war da aber nicht (5.). Die Chance läutete eine dominante Phase der Hausherren ein, die Gäste kamen nur noch selten über die Mittellinie hinaus. Richard Theisz, der an diesem Tag einer der auffälligsten Neuburger war, versuchte es in der 9. Minute mit einem Distanzschuss, den TuS-Keeper Kai Fritz prallen ließ, im Nachfassen aber sicher hatte. Mit zunehmender Spieldauer zeigten die Geretsrieder eine kurze emotionale Zündschnur - Entscheidungen des Unparteiischen zu ihren Ungunsten wurden gerne und langatmig kommentiert. Mehr als Gerede sollte dann lange nicht passieren. Beide Teams hatten in den ersten 25 Minuten keine größeren Chancen mehr. Auch ein Eckball brachte den Gästen zunächst nichts ein (35.), dafür aber ein anderer Standard: Neuzugang Arthur Kubica schoss in der 37. Minute einen Freistoß direkt auf das Neuburger Tor - und plötzlich stand es 0:1. Verteidiger Pascal Schittler hatte den Ball beim Klärungsversuch so ungünstig abgefälscht, dass Dominik Jozinovic im VfR-Tor machtlos war.

Nach einem Foul an Rainer Meisinger hatten die Neuburger eine gute Gelegenheit, den Ausgleich zu erzielen: Michael Denz trat einen Freistoß aus rund 22 Metern, traf aber nur TuS-Schlussmann Fritz, der seine Mauer sehr klug gestellt hatte (41.). Brenzlig wurde es auf der Gegenseite: Nach einem Schuss Schrills konnte Jozinovic den Ball nur prallen lassen, im Anschluss schoss Ryosuke Kikuchi den Ball aus kurzer Distanz aber Richtung Hofkirche statt in die Neuburger Maschen. "Wenn wir da das 0:2 kriegen, dürfen wir uns nicht beschweren", kommentierte VfR-Trainer Christian Krzyzanwoski die vergebene 100-prozentige Chance der Gäste.

In der Kabine habe der Neuburger Übungsleiter angesprochen, dass die Mannschaft mehr für den Erfolg tun müsse. "Und das hat sie dann auch umgesetzt, deswegen war ich mit der zweiten Halbzeit sehr zufrieden", so Krzyzanowski. Für Heckel wechselte er Niklas Uhle ein, der - ganz ungewohnt - sehr offensiv agieren sollte. Und prompt hatte der 22-Jährige eine dicke Chance: Statt aber selbst den Abschluss zu wagen, legte er den Ball im gegnerischen Sechszehner nochmals quer, wo Marco Friedl eine Fußlänge fehlte (47.). Der 28-Jährige hatte dann die nächste Gelegenheit, seinen Volleyschuss von der Strafraumgrenze fasste TuS-Keeper Fritz aber sicher. Weitere Chancen durch Friedl (55.) und Stefan Klink (61.) führten ebenfalls nicht zum Ausgleich. Dafür hätte Geretsried nach einem Konter fast auf 0:2 gestellt, doch Kikuchi hatte wiederum kein Glück mit seinem Schuss, der am Tor vorbei ging (63.). VfR-Kapitän Sebastian Habermeyer und Rainer Meisinger hatten im Anschluss eine Doppelchance (64.), doch wieder wurde nichts draus. Auch eine einstudierte Freistoßvariante, bei der Friedl den Ball gekonnt mit dem Kopf verlängerte, brachte nichts ein (68.). Es sollte langsam die Halbzeit der vergebenen Chancen werden, denn abermals Friedl und Matthias Riedelsheimer (72.) brachten den Ball nicht im Tor unter, Meisinger schoss drüber (75.) und der für Theisz eingewechselte Eugen Belousow traf den Ball nicht richtig (76.). Der Ausgleich lag in der Luft und war zu diesem Zeitpunkt auch mehr als verdient: Im zweiten Anlauf erzielte Marco Friedl aus spitzem Winkel schließlich den 1:1-Treffer, indem er Fritz gefühlvoll überlupfte.

In der Nachspielzeit hatten die Neuburger noch eine Chance: Michael Denz schlug einen hohen Freistoß, TuS-Torwart Fritz war bereits geschlagen, doch im Gewühl brachten die Gäste den Ball noch irgendwie aus der Gefahrenzone (90.+2). "Unser einziges Manko war heute die Chancenverwertung, die muss wieder besser werden", sagte VfR-Trainer Krzyanowski abschließend.

VfR Neuburg: Dominik Jozinovic, Sebastian Stegmeir, Fabian Heckel (46. Niklas Uhle), Pascal Schittler, Michael Denz, Matthias Riedelsheimer, Richard Theisz (60. Eugen Belousow), Rainer Meisinger, Marco Friedl, Sebastian Habermeyer, Stefan Klink. - Tore: 0:1 Arthur Kubica (37.), 1:1 Marco Friedl (78.). - Schiedsrichter: Benjamin Wagner (TSV Kirchehrenbach). - Zuschauer: 210.

Sebastian Hofmann