Rohrenfels
Ein Trio - egal, für welche Klasse

Abstiegskandidat Rohrenfels verpflichtet mit Ralf Palfy, Nils Lahn und Matthias Stegmeir gleich drei Trainer

03.04.2019 | Stand 23.09.2023, 6:30 Uhr
Das neue Trainergespann des SC Rohrenfels für die Saison 2019/2020: Zweiter Vorsitzender Tobias Berger (hinten, von links) und Teammanager Manuel Wallesch freuen sich auf die Zusammenarbeit mit Matthias Stegmeir (vorne, von links), Ralf Palfy und Nils Lahn. −Foto: S. Hofmann

Rohrenfels (DK) Der SC Rohrenfels ist bei Fußballern gerade großes Gesprächsthema: Der Verein hat für die kommende Saison mit Ralf Palfy, Nils Lahn und Matthias Stegmeir ein Trainertrio verpflichtet - obwohl der Abstieg in die A-Klasse Neuburg droht. Die Verantwortlichen wollen, egal, in welcher Liga, einen großen Umbruch vorantreiben.

Mit rund 15-minütiger Verspätung, weil noch auf andere Teilnehmer gewartet wurde, startete am Montagabend eine Pressekonferenz im Sportheim des SC Rohrenfels. Für einen Kreisklassisten ist es eher ungewöhnlich, gleich eine große Runde einzuberufen, um den oder die Trainer für die kommende Saison vorzustellen. Doch der SC Rohrenfels sieht anscheinend Klärungsbedarf. Deshalb war nicht nur das neue Trainertrio da, sondern auch Abteilungsleiter Hubert Schneider, zweiter Vereinsvorsitzender Tobias Berger sowie Teammanager Manuell Wallesch waren gekommen.

"Wir kämpfen schon seit drei, vier Jahren gegen den Abstieg. Das war so ein schleichender Prozess", sagt Abteilungsleiter Schneider. Es sei stetig bergab gegangen mit der ersten Mannschaft. Einen Vorwurf wolle man dem damaligen Trainer Helder Fernandes nicht machen, außer vielleicht, dass er zu lange da war - fast 15 Jahre ohne Unterbrechung. "Es braucht jetzt einfach frischen Wind", so Schneider. Nach den Rücktritten des Spielertrainers Fernandes und des Abteilungsleiters Adijan Kadic kurz nach Saisonbeginn habe man sich deshalb Zeit genommen, die Lage zu sondieren, mit Salih Yilmaz hat man einen Trainer für die aktuelle Spielzeit gefunden. Darüber hinaus wollte man aber Veränderung. "Der Kader der ersten Mannschaft wurde ja über die Jahre immer dünner", sagt Tobias Berger, selbst lange Zeit Torhüter des SCR, seit kurzem als Mittelfeldspieler im Einsatz. "Wir haben deshalb einen großen Umbruch beschlossen."

Als die Verantwortlichen Ende des vergangenen Jahres hörten, dass Ligakonkurrent BSV Neuburg den Vertrag mit seinem Trainer Ralf Palfy nicht verlängern wird, mussten sie zuschlagen. "Ralf hat einen Namen in der Fußballszene, ein richtiges Renommee", schwärmt Berger. "Wir mussten einfach fragen."

Nur drei Gespräche hat es gebraucht, bis Verein und Trainer auf einen gemeinsamen Nenner gekommen sind. "Wir haben abgetastet, was der Verein will, was ich will und wie man da hinkommt", berichtet Ralf Palfy. Der 54-Jährige befindet: "Wir haben schnell eine Linie gefunden, weil Manuel Wallesch und ich auf einer Wellenlänge sind. Er macht einen Superjob." Dass der Trainer in der kommenden Saison mit dem SCR - er steht derzeit auf dem vorletzten Tabellenplatz der Kreisklasse - womöglich in der A-Klasse antreten muss, stört ihn nicht. "Es geht darum, langfristig etwas zu verändern und aufzubauen. Wir reden hier von einer Entwicklung über zwei bis drei Jahre. Und es soll auch im Jugendbereich angeschoben werden."

Als ersten Co-Trainer für Palfy vermeldeten die Rohrenfelser Nils Lahn. Die beiden kennen sich, denn Lahn spielt derzeit unter Palfy beim BSV Neuburg, ist Toptorschütze der Mannschaft. Für den 29-Jährigen, wie auch für Matthias Stegmeir, wird es die erste Station als Co-Trainer. Beide betonen, wie viel sie sich von Palfy zu lernen erhoffen. "Ich denke, die Mannschaft wird nächstes Jahr erfolgreich sein, egal, in welcher Liga. Ich möchte dazu beitragen, dass es menschlich und sportlich passt", sagt Lahn. Stegmeir, der seit 23 Jahren für den SV Karlshuld spielt und noch nie den Verein gewechselt hat, ergänzt: "Das Gesamtpaket passt." Als Trainer kennt er Palfy nicht, dafür seit vielen Jahren privat. "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und möchte so viel wie möglich lernen", sagt der 27-jährige Verteidiger. Für zwei spielende Co-Trainer habe man sich entschieden, um dem Kader zusätzliche Breite zu verschaffen, sagt Teammanager Manuel Wallesch.

Einige Neuzugänge für die kommende Saison stehen schon fest: So werden sich Verteidiger Florian Walter vom SV Karlshuld und Stürmer Marcel Wagner (FC Zell/Bruck) dem SCR anschließen. Neben zwei Nachwuchsspielern aus der eigenen A-Jugend verhandelt man derzeit noch mit einem weiteren Kicker. Den Namen wollten die Verantwortlichen nicht verraten, gerüchteweise soll es sich aber um Torhüter Christian Weiss von der SpVgg Joshofen-Bergheim handeln.

Sebastian Hofmann