Ried
Ein Großer muss fallen

Kreisklasse: In Ried ist man mit Platz fünf zufrieden, will aber auch mal ein Topteam schlagen - Joshofen wäre so eines

19.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:43 Uhr
Alberto Rodriguez Fernandez (links) und der SC Ried haben an diesem Samstag die SpVgg Joshofen-Berheim zu Gast. −Foto: R. Lüger

Ried (DK) Die Angst vor den Schwergewichten: Trotz des guten fünften Tabellenplatzes in der Kreisklasse Neuburg , bleibt der SC Ried seinen Anhängern den ersten Sieg gegen eine der Topmannschaften bisher schuldig.

Am Wochenende gäbe es für die Rieder die Möglichkeit, dies zu ändern. Es geht im Derby gegen den Tabellenzweiten SpVgg Joshofen-Bergheim. Anpfiff in Ried ist am Samstag um 15.30 Uhr.

Der vergangene elfte Spieltag der Kreisklasse Neuburg zeigt genau das, was sich in den Wochen davor bereits herauskristallisiert hatte: Der von vielen vorhergesagte Zweikampf zwischen dem SV Klingsmoos und dem SV Echsheim-Reicherstein um die Meisterschaft findet nicht statt. Stattdessen ringen derzeit mehrere Mannschaften um die Tabellenspitze. Auf Platz eins liegt die TSG Untermaxfeld vor der SpVgg Joshofen-Bergheim auf dem Relegationsrang zwei. Erst auf dem dritten Platz folgt dann der SV Klingsmoos mit 22 Punkten. Dahinter stehen noch der FC Rennertshofen und der SC Ried (beide 19 Punkte), ehe dann der SV Echsheim-Reicherstein mit 15 Zählern auf Position sechs auftaucht. Die obere Tabellenhälfte schließt der BSV Neuburg mit 14 Punkten ab.

Absteiger BSV Berg im Gau hat immer noch zu kämpfen und rutschte mit einer weiteren Niederlage auf Platz 13 ab. Im hinteren Mittelfeld rangieren derzeit der SV Straß und der SV Grasheim, ehe mit den beiden Aufsteigern FC Ehekirchen II und SV Holzheim (beide acht Punkte) die Abstiegszone beginnt. Die beiden Abstiegsplätze werden weiterhin unverändert von der DJK Langenmosen II und dem SC Rohrenfels mit je fünf Zählern belegt.

Für den SC Ried lief die aktuelle Spielzeit zunächst etwas stockend an, was in erster Linie gar nicht an der Leistung der Mannen um Trainer Moritz Bartoschek liegt, sondern der Tatsache geschuldet ist, dass die Rieder an der ersten beiden Spieltagen zunächst spielfrei waren. Rein ergebnistechnisch lief der Saisonstart für dafür zufriedenstellend ab, mit aktuell Rang fünf konnte man sich im Vorderfeld etablieren. "Wir hatten nach den ersten Partien den fünften Platz als Saisonziel ausgegeben, daher bin ich mit dem derzeitigen Stand der Dinge äußerst zufrieden und sehe uns auch zurecht auf dieser Position", fühlt sich Trainer Bartoschek bestätigt. "Bisher blieb unser Kader zudem größtenteils von Verletzungen verschont, was sehr erfreulich ist. Wir haben zwar einen breiten Kader, aber es ist immer von Vorteil, wenn die Mannschaftsachse zusammenbleibt und nicht durch irgendwelche Ausfälle auseinandergerissen wird. "

Ein kleines Manko besitzt Bartoscheks Truppe allerdings: Zwar gewinnt Ried bisher stets die Aufeinandertreffen gegen die Teams hinter sich, ein Sieg gegen eine besser platzierte Mannschaft fehlt allerdings noch. So blieb es gegen Echsheim-Reicherstein bei einem Unentschieden, gegen Rennertshofen und auch am vergangenen Sonntag gegen Tabellenführer Untermaxfeld setzte es jeweils Niederlagen. Zu wenig also, um oben anzugreifen. "Uns fehlt einfach noch das letzte Bisschen, um mal eine Topmannschaft zu schlagen. Das war auch gegen Untermaxfeld so. Sie waren uns in allen Belangen eben leicht überlegen, weswegen wir nie eine reelle Chance auf einen Sieg hatten", bilanziert der Rieder Trainer.

Ihm ist auch klar, dass es bei dem schweren Restprogramm nötig sein wird, auch gegen die Spitzenmannschaften zu punkten, da man sonst wohl nicht auf Platz fünf überwintern kann. Aus diesem Grund gibt sich Moritz Bartoschek kämpferisch: "Es muss demnächst ein Großer fallen, das ist unser Ziel bis zur Winterpause. "

Mit dem anstehenden Derby gegen Joshofen bietet sich den Riedern genau die Gelegenheit, das in die Tat umzusetzen. Mit Joshofen-Bergheim erwartet Bartoscheks Truppe die Mannschaft der Stunde, schließlich ist die Spielvereinigung seit der Auftaktniederlage gegen Echsheim ungeschlagen und konnte die vergangenen sechs Spiele allesamt gewinnen. "Ich muss zugeben, dass ich sie vor Saisonbeginn auch nicht auf der Rechnung hatte. Ich habe sie bei ihrem letzten Spiel gegen Langenmosen beobachtet und war wirklich überrascht, denn sie haben keine einzige Torchance zugelassen", sagt Bartoschek beeindruckt.

Doch fernab der guten Form des Gegner freut er sich enorm auf das anstehende Derby, das er als absolutes Highlight des Jahres beschreibt: "Wir haben ja auch ein tolles Derby gegen den BSV Neuburg, meiner Meinung nach kommt das jedoch nicht an die Spiele gegen Joshofen-Bergheim heran. Dazu kommt in diesem Fall noch, dass sie zur Zeit auch mit das beste Team der Liga sind, weswegen wir ein hochkarätiges Spiel erwarten können. " An der nötigen Motivation sollte es den Riedern angesichts dieses Aufeinandertreffens also kaum mangeln.

Ludwig Degmayr