Neutraubling
Zu viele einfache Ballverluste

Bayernliga: HG-Damen unterliegen Neutraubling nach gutem Start noch mit 20:31

18.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:07 Uhr
Starke Leistung: Doch auch die fünf Tore von Maria Häußler konnten nicht verhindern, dass die HG-Damen ihr Landesliga-Auftaktspiel in Neutraubling verloren. −Foto: Rimmelspacher

Neutraubling (DK) Die Handballerinnen der HG Ingolstadt sind mit einem 20:31 (11:12) beim Vorjahressechsten Mintraching/ Neutraubling in die neue Saison der Bayernliga gestartet. Die Schanzerinnen hielten das Spiel in der ersten Hälfte noch offen, gaben die Partie nach der Pause jedoch schnell aus der Hand.

Das Spiel begann aus Sicht der HG aus zwei Gründen ungewöhnlich: Zum einen hatten sie mit 14 Spielerinnen mehr im Kader als der Gegner, ein Zustand, der sich vor allem in der Hinrunde der vergangenen Saison selten einstellte. In dieser Spielzeit wird sich dies ändern, Trainer Peter Geier wird mit einem konstant vollen Kader arbeiten können.

Er wird sich aber auch mit einer weiteren Veränderung auseinander setzen müssen: Torjägerin Melanie Pöschmann wird voraussichtlich die gesamte Spielzeit aus privaten Gründen fehlen. Es gilt nun, ihre 241 Treffer der Vorsaison zu ersetzen. Sie wird jedoch bei den Spielen vor Ort sein und die Spielerinnen beratend unterstützen.

Das Spiel bei Mintraching/Neutraubling brachte gleich den ersten Härtetest - und der ging direkt gut los: Nach einer Minute traf Lisa Günther zum 1:0. Der Gastgeber schlug direkt zurück und drehte die Partie binnen zwei Minuten zum 1:2, doch die Schanzerinnen blieben dran: Nach acht Minuten gingen sie abermals in Führung (4:3).

In der Folge erhöhte Maria Häußler erstmals auf einen Zwei-Tore-Vorsprung (6:4, 12. Minute), für Geier sogar noch zu wenig: "In der ersten Hälfte war ich überrascht über die Leistung im Angriff. Wir hätten mit fünf, sechs Toren Vorsprung führen können." Die HG vergab jedoch zu oft freistehend und ließ auch zwei Siebenmeter ungenutzt.

Die Zwei-Tore-Führung hielt somit nur bis zur 20. Minute, nachdem Sarah Geier zum 9:7 getroffen hatte (18.), in der Folge glich Mintraching/Neutraubling mit zwei schnellen Toren aus (22.).

Die letzten Sekunden vor der Pause verliefen rasant: Das 10:11 der Gastgeber (29.) konterte Vanessa von Frankenberg fünf Sekunden vor Ablauf der ersten Hälfte zum 11:11, der Gastgeber hatte jedoch erneut eine Antwort parat und traf per direktem Wurf von der Mittellinie mit der Halbzeitsirene zum 11:12.

"Das war psychologisch natürlich nicht ganz so toll", bemerkte Geier, und erklärte: "Wir hatten die ganze erste Halbzeit im Griff - und dann kommt so ein Nackenschlag."

Tatsächlich kamen die Gastgeberinnen deutlich gestärkt aus der Pause und legten gleich mächtig los. Nach vier Minuten in der zweiten Hälfte traf Mintraching/Neutraubling bereits zum 15:11 - eine kleine Vorentscheidung. Die Schanzerinnen spielten nun zu überhastet und liefen in einen Konter nach dem anderen. "Es war keine da, die das Heft in die Hand nehmen konnte", meinte Geier, der "zu viele Einzelaktionen" bemängelte.

Die HG-Damen konnte ihre Trefferquote aus dem ersten Durchgang zwar fast wiederholen, warfen zehn Treffer nach der Pause, es haperte durch die vielen Konter aber vor allem in der Defensive: 19 Gegentore in der zweiten Halbzeit bedeuten sieben mehr als vor dem Seitenwechsel. So stellte der Gastgeber mit einem Sechs-Tore-Lauf zum 12:20 nach 41 Minuten endgültig die Weichen auf Sieg, am Ende hieß es 20:31.

Geier sah jedoch nicht nur in der Defensivleistung die Ursache für die Niederlage: "Wir hatten zu viele einfache Ballverluste." Auch die beiden Torhüterinnen Sandra Huber und Magdalena Krug, die sich nach dem Karriereende von Luise Hesse um den Platz im Tor duellieren und jeweils eine Halbzeit lang spielten, sprach der HG-Trainer von jeder Schuld frei: "Beide haben einen soliden Job gemacht."

Am kommenden Samstag (18 Uhr) geht es weiter mit dem Heimspiel gegen den HSV Bergtheim, der in der vergangenen Saison den Aufstieg nur knapp verpasst hat, in diese Spielzeit jedoch ebenfalls mit einer Niederlage gestartet ist. "Das ist eine routinierte Mannschaft", sagt Geier, der sich durchaus Chancen ausrechnet: "Ich erwarte, dass wir länger Paroli bieten können. Wir haben die Chance, etwas mitzunehmen."

HG Ingolstadt: Huber, Krug (Tor) - Häußler (5), Dietz, von Frankenberg (je 3), Fischer, Günther (je 2), Ulisch, Geier, Enzensberger, Remy, Voss (je 1), Schotterer, Edelsbrunner.

Marcel Bothe