Frankfurt
Versöhnlicher Abschluss für Haller

Nach durchwachsener erster Saisonhälfte fährt Ingolstädter Radprofi bei Oderland-Rundfahrt auf Gesamtrang zwei

10.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:06 Uhr
Patrick Haller kam bei der Oderland-Rundfahrt mit den Kopfsteinpflaster-Passagen gut zurecht. −Foto: Foto: privat

Frankfurt/Oder (DK) Der Ingolstädter Radprofi Patrick Haller vom Team Heizomat rad-net.

de hat am vergangenen Wochenende die Oderland-Rundfahrt auf dem zweiten Gesamtrang abgeschlossen. Die Etappen im Überblick:

n1. Etappe, 90 Kilometer, Frankfurt: Die Fahrer mussten einen 3,5 Kilometer langen Rundkurs in Frankfurt bewältigen, 30 Runden waren zu absolvieren. Im Verlauf des Rennens konnte sich keine Gruppe entscheidend absetzen, es kam somit zum Zielsprint. "Ich wollte noch reinhalten, war aber eingebaut und rollte schließlich auf Platz 25 ins Ziel", sagte Haller.

n2. Etappe, 162 Kilometer, Ziltendorf: Erneut stand ein Rundkurs mit 10,8 Kilometern auf dem Programm, den die Fahrer insgesamt 15-mal durchfahren mussten. Und erneut wurde kräftig trotz starken Windes attackiert. Allerdings kam keine Gruppe entscheidend weg. "Wir nahmen uns vor, gegen Ende des Rennens eine Windkante aufzumachen", berichtete Haller. Doch die weiteren Teams verweigerten die Zusammenarbeit, das Feld blieb somit größtenteils zusammen. Haller attackierte weiter - und konnte sich schließlich absetzen. Etwa 15 Kilometer vor dem Ziel schloss eine zwölf Mann starke Gruppe zum Ingolstädter auf. "Ich wusste, dass ich nicht der schnellste Fahrer in der Gruppe bin, also versuchte ich es weiter mit Attacken", sagte der 21-Jährige. Doch es kam zum Sprint, den Haller als Tages-Fünfter beendete. Das Feld kam mit 30 Sekunden Rückstand ins Ziel.

n3. Etappe, 13,6 Kilometer, Podelzig: Im Einzelzeitfahren lieferte Haller eine solide Vorstellung ab und kam als Tages-Siebter mit 30 Sekunden Rückstand auf den späteren Rundfahrt-Sieger Tom Wirtgen vom Team Luxemburg U23 ins Ziel. Hallers Teamkollegen Juri Hollman und Tobias Nolde wurden Zweiter und Sechster.

n4. Etappe, 67,5 Kilometer, Podelzig: Die Fahrer mussten den 4,5 Kilometer langen Rundkurs 15-mal durchfahren. Dabei sorgte die bis zu 15 Prozent steile Steigung und das Kopfsteinpflaster kurz vor dem Ziel immer wieder dafür, dass das Feld auseinanderfiel. "Von Beginn an wurde Vollgas gefahren", berichtete Haller. Nolde und Pascal Treubel aus Hallers Team hatten die Ausreißergruppen besetzt. "Im Feld wurde immer wieder attackiert, ich hielt das Tempo am Anstieg fast jede Runde hoch, da ich gut zurechtkam mit dem Kopfsteinpflaster", ergänzte der Ingolstädter. 20 Kilometer vor dem Ziel forcierte Haller nochmals das Tempo und konnte zu Nolde aufschließen. Die Gruppe mit dem Gesamtführenden Wirtgen fuhr das Loch zu. "Doch ich merkte, dass die anderen schon sehr angeschlagen waren", sagte Haller. Also attackierte der 21-Jährige erneut - und konnte sich gemeinsam mit einem Fahrer absetzen. Das Duo schloss zu den drei Ausreißern an der Spitze um Treubel auf, der erneut attackierte. "Ich ließ die anderen noch nachführen und zog am Zielberg voll nach. Pascal konnte so die Etappe gewinnen und ich wurde Dritter", berichtete Haller, der selbst einiges an Zeit gutmachte und sich auf Gesamtrang zwei schob.
n5. Etappe, 151,2 Kilometer, Podelzig: Die Schlussetappe bestand aus einem 10,8 Kilometer langen Rundkurs. Erneut musste der Kopfsteinpflasteranstieg zum Ziel gefahren werden. Nach diversen Attacken schafften Hallers Teamkollegen Sven Reutter, Treubel und Nolde schließlich zur Rennhälfte in die Spitzengruppe. Doch die Ausreißer waren sich nicht einig - am Ende retteten sich zwei Fahrer ins Ziel. Haller attackierte am Schlussanstieg nochmals den führenden Wirtgen und kam am Ende als Tages-Vierter auch eine Sekunde vor ihm ins Ziel. Das reichte jedoch nicht mehr, um ihn vom ersten Gesamtrang zu verdrängen.

nFazit: "Mit der Rundfahrt bin ich sehr zufrieden. Nach den vielen Rückschlägen in den vorangegangenen Rennen war das ein versöhnlicher Abschluss der ersten Saisonhälfte. Was mich besonders gefreut hat, war die Mannschaftsleistung, die wir abgeliefert haben. Wir haben uns im Rennen optimal ergänzt und die Taktik voll umsetzen können. Schade, dass es am Ende dann nicht ganz gereicht hat", sagte Haller.

Für den Ingolstädter geht es bereits am heutigen Mittwoch weiter. Dann beginnt für ihn ein Höhentrainingslager in Livigno in den italienischen Alpen.