Kona
Triathlon: Stöhr vor WM-Start

11.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:29 Uhr
  −Foto: Udo Rimmelspacher

Kona/Ingolstadt (koi) "Es ist schon witzig. Du sitzt am Morgen auf dem Balkon - und Patrick Lange läuft an deinem Frühstückstisch vorbei."

Wenn Triathlet Markus Stöhr (Foto) über sein persönliches "Abenteuer Hawaii" spricht, ist die Vorfreude auf den größten Wettkampf seiner Karriere förmlich greifbar. Am Samstag startet der 29-Jährige vom ESV Ingolstadt bei der Ironman-Weltmeisterschaft auf der Pazifikinsel - dem Gipfeltreffen der internationalen Triathlonszene.

Die Anspannung hält sich noch in Grenzen. Ich habe hart und fleißig trainiert und will mein Können zeigen", sagt Stöhr, der seit Ende September in Kona ist und sich vor Ort mit der Wettkampfstrecke und den extremen Bedingungen vertraut macht. Angst hat er nicht vor den 3,8 Kilometern im Wasser, 180 Kilometern auf der Rad- und 42 Kilometern auf der Laufstrecke - großen Respekt allerdings schon. "Es ist ja erst mein drittes Langdistanzrennen. Und ich bin zwar der Hitzetyp, aber einen Wettkampf unter solchen Klimabedingungen habe ich noch nie gemacht", berichtet der gebürtige Garmischer, der aber an seine Stärken glaubt: "Ich vertraue voll und ganz auf die Pläne meines Trainers Frank Lauxtermann. Und ich bin zu hundert Prozent im Plan. "

In den vergangenen anderthalb Wochen hat sich der ESV-Athlet vor Ort den letzten Schliff für den Wettkampf geholt. "Zuletzt war ich viel auf dem Rad unterwegs und bin die Strecke abgefahren. Aber auch die Laufstrecke habe ich besichtigt, und vor allem die hat es in sich, mit brutal vielen Höhenmetern", berichtet Stöhr, der sich keine konkrete Zielzeit vorgenommen hat. "Die Zeiten sind im Triathlon nur schwer aussagekräftig und vergleichbar. Ich will auf dem Rad meine Wattwerte fahren und werde dann auf der Laufstrecke auf jeden Fall etwas defensiver agieren", sagt Stöhr, der sich im September vergangenen Jahres beim Ironman Wales als Sieger seiner Altersklasse für die WM qualifiziert hatte. Im österreichischen Klagenfurt vor drei Monaten siegte Stöhr, der in Kona von Freundin Natalie und zwei Trainingspartnern aus München unterstützt wird, dann erneut.

Die erste große Herausforderung musste der 29-Jährige gleich zu Beginn meistern: "Unser Flieger in München ist zwei Stunden zu spät losgeflogen, dadurch haben wir den Anschluss in San Francisco verpasst. Wir mussten dann umbuchen - und unser Gepäck ist zu allem Überfluss auch noch in Honolulu stecken geblieben. " Insgesamt 36 Stunden dauerte die Anreise am Ende. "Die ersten Tage bin ich abends um 20 Uhr am Essenstisch fast eingeschlafen - und war um 4 Uhr in der Früh wach. Aber mittlerweile habe ich meinen Rhythmus angepasst", sagt Stöhr, der mittlerweile zahlreiche Profi-Triathleten beim Training beobachten kann. "Ich versuche einfach, mich davon nicht allzu sehr beeindrucken zu lassen. "

Foto: Rimmelspacher