Kreisliga 1 Donau/Isar
Primus Gaimersheim setzt sich ab

Kreisliga 1 : TSV bezwingt Türkisch SV Ingolstadt mit 4:0, während Verfolger Fatih in Sandersdorf verliert

18.10.2021 | Stand 23.09.2023, 21:23 Uhr
Julian Meier
Lange auf Augenhöhe verläuft die Partie zwischen dem TSV Hohenwart (links Andreas Widhopf) und dem FC GW Ingolstadt (rechts Adar Gectan). Am Ende setzt sich der TSV knapp durch. −Foto: Traub

Ingolstadt - Wenig berauschend waren die Partien der Kreisliga 1 Donau/Isar am zwölften Spieltag: Im Schnitt fielen nur rund zwei Tore pro Spiel, vielerorts überwog der Kampf.

Auch Spitzenreiter TSV Gaimersheim hatte lange Zeit zu kämpfen, am Ende wurde es gegen Bezirksliga-Absteiger Türkisch SV Ingolstadt dennoch deutlich. Seinen ärgsten Verfolger hat die Kroll-Elf damit erstmal abgeschüttelt: Der FC Fatih Ingolstadt kassierte in Sandersdorf seine zweite Saisonpleite. Die Sandersdorfer waren damit auch die einzigen, denen im Tabellenkeller ein Befreiungsschlag gelang.

? FC GW Ingolstadt - TSV Hohenwart 2:3 (1:2): Der TSV Hohenwart hat sich gut rehabilitiert von der Pleite gegen Gerolfing: Gegen Grün-Weiß Ingolstadt setzte sich der Tabellenvierte mit 3:2 durch. Damit zieht das Team von Spielertrainer Markus Kurzhals nun nach Punkten mit dem Drittplatzierten FC Mindelstetten gleich. Kurzhals selbst brachte sein Team nach 26 Minuten in Führung. Neun Minuten später besorgte Fardin Gholami den Ausgleich. Trotzdem ging Hohenwart mit einer Führung in die Pause, Daniel Liebhardt verwandelte einen Strafstoß zum 2:1 (42.). Doch Grün-Weiß hat eben einen Goalgetter in seinen Reihen: Gholami besorgte nach 54 Minuten das 2:2 - bereits der achte Saisontreffer im zehnten Einsatz. Wie das Spiel wohl ausgegangen wäre, wenn es mit elf gegen elf beendet worden wäre - darüber lässt sich nur spekulieren. Jedenfalls sah Adem Erdem aufseiten der Gastgeber zunächst die Rote Karte (64.); Liebhardt traf wenig später zum 3:2 für Hohenwart (77.). Im Anschluss flogen sowohl Ubeyd Demirkol mit glatt Rot (84.) sowie Henry Gabriel mit der Ampelkarte (90.) vom Feld. Die Ingolstädter waren nur noch zu acht - und das Spiel konnten sie auch nicht mehr umbiegen. Die Situation im Tabellenkeller wird für das Team des neuen Trainergespanns Fatih Topcu/Florian Rauh damit zunehmend brenzliger.

? FC Mindelstetten - FC Gerolfing 0:1 (0:1): Nach dem berauschenden Derbysieg ist der FC Mindelstetten wieder auf dem Boden der Tatsachen angelangt: Gegen den FC Gerolfing gab es nichts zu holen. "Der Sieg für Gerolfing war nicht unverdient. Wir haben uns schwergetan, gegen eine gut gestaffelte Defensive zu Chancen aus dem Spiel heraus zu kommen und den Rückstand aufzuholen", gab Abteilungsleiter Christian Wambach zu. Das Tor des Tages fiel bereits nach 19 Minuten: Nach einem Freistoß konnte die Mindelstettener Verteidigung den Ball zunächst klären, im Rückraum stand aber Anastasios Porfyriadis und der traf mit einem satten Schuss zum 1:0. Es wäre anschließend noch genügend Zeit zur Aufholjagd gewesen, aber die Gerolfinger verteidigten clever - und blieben schlussendlich zum dritten Mal in Serie ohne Gegentor. "Wir haben nichts zugelassen und waren taktisch diszipliniert. Vorne haben wir eiskalt das Tor gemacht, deswegen geht der Sieg in Ordnung", bilanzierte FCG-Coach Den Lovric. Sein Team kommt immer besser in Fahrt, seit mittlerweile vier Partien ist Gerolfing ungeschlagen. In der Tabelle rücken sie damit bis auf einen Punkt an Mindelstetten heran. In der Nachspielzeit flog FCM-Spieler Thomas Thaleder noch mit Gelb-Rot vom Platz (90.+5).

? FC Sandersdorf - FC Fatih Ingolstadt 1:0 (1:0): Was für eine Achterbahnfahrt der Gefühle: Noch am vergangenen Sonntag war beim FC Sandersdorf die Stimmung im Keller, mit 0:4 hatten sie das Derby gegen den FC Mindelstetten verloren. Eine Woche später haben sie nun überraschend den Tabellenzweiten Fatih Ingolstadt bezwungen. "Die Mannschaft hat Moral bewiesen, alle haben an einem Strang gezogen. Jeder Spieler hat das abgerufen, was wir vor dem Spiel taktisch gefordert haben", lobte Trainer Patrick Mack. Der Kader war verletzungsbedingt arg dezimiert, dazu ging es gegen die laut Mack "spielstärkste Mannschaft der Liga" - die taktische Ausrichtung war damit klar: "Unsere Marschroute war, den kompletten Fokus auf die Defensive zu richten. Wichtig war, dass wir so lange wie es geht die Null halten. " Der Plan sollte aufgehen: Gleich die erste Kontergelegenheit verwandelte Sandro Rott zum 1:0 (39.). In der Schlussphase brachte Sandersdorf den Vorsprung über die Zeit. Sehr zum Ärger von Fatih-Coach Serkan Demir: "Wir hätten gefühlt zehn Tore machen müssen. Daher war die Niederlage heute unnötig und sehr bitter. " Letztlich ist sein Team aber an sich selbst gescheitert. "Der Gegner hat mit Mann und Maus verteidigt. Wir hatten jedoch unsere klaren Möglichkeiten", meinte Demir. In der Schlussphase musste Fatih zudem in Unterzahl spielen, nachdem Top-Torjäger Mathias Habricht mit glatt Rot vom Platz musste (75.). Es war erst die zweite Saisonniederlage für den Aufsteiger. Der Rückstand auf Spitzenreiter TSV Gaimersheim wuchs dennoch schon auf fünf Zähler an.

? TSV Baar-Ebenhausen - SV Karlshuld 1:1 (1:1): Mit dem Remis konnten beide Trainer leben, auch wenn sie sich vor dem Spiel vielleicht mehr erwartet hätten. "Aufgrund des Spielverlaufs war es ein gerechtes Unentschieden. Von dem her sind wir jetzt mit dem Punkt zufrieden, vor dem Spieltag wäre es ganz klar zu wenig gewesen", meinte TSV-Coach Christian Reindl. Sein Gegenüber Schmalzl war ähnlicher Meinung: "Das ist ein gerechtes Ergebnis. Es war ein schöner Fight von beiden Mannschaften. Wir haben alles versucht, alles reingehauen. Im Endeffekt nimmst du den Punkt mit und es geht weiter. " Sein Team ging bereits früh in Führung, Ömer Sali Moustafa vollendete einen Konter nach zwölf Minuten zum 1:0. In der Folge kam Baar-Ebenhausen besser ins Spiel, Christopher Geyer scheiterte aber zweimal an SVK-Keeper Marco Hauschild. Nach 35 Minuten war es dann doch so weit: Ferdinand Heissler brachte die Gastgeber mit seinem Kopfballtor zurück ins Spiel. Zum Schluss hin wurde das Spiel zerfahren, sodass das Urteil von TSV-Coach Reindl auch wenig erfreulich ausfiel: "Es war leider wie zu erwarten ein Abstiegs-Kellerduell. Es war wenig schön anzuschauen. "

? DJK Ingolstadt - FC Hitzhofen-Oberzell 0:0: Nicht recht viel ansehnlicher war die Nullnummer im Kellerduell zwischen der DJK Ingolstadt und dem FC Hitzhofen-Oberzell. "Es war ein typisches 0:0-Spiel mit wenig Höhepunkten. Aufgrund der vielen angeschlagenen und kranken Spieler sind wir mit dem Punkt auswärts aber zufrieden", sagte FCH-Trainer Michael Olah. Ein wenig positiver fiel das Fazit von DJK-Coach Michael Dittenhauser aus: "Es war kein schlechtes 0:0-Spiel. Es gab wenig Chancen, aber es war läuferisch und kämpferisch auf einem guten Niveau. " Nach gut einer halben Stunde hätte sein Team in Führung gehen können, als Fabian Kuppe den Ball über FCH-Keeper Vitus Eichhorn lupfte. Die Hitzhofener Verteidigung konnte aber auf der Linie klären. Kurze Zeit später lief die DJK dann nach einem eigenen Eckball in einen Konter, Alexander Thielmann tauchte allein vor Ingolstadts Keeper Marcel Zach auf, der parierte aber stark. In Durchgang zwei überwog der Kampf, spielerische Glanzpunkte suchte man vergeblich. Dittenhauser konnte mit dem Ergebnis dennoch gut leben: "Man muss auch mal mit einem 0:0 zufrieden sein. Es ist positiv, dass wir kein Gegentor bekommen haben. Schade, dass wir selbst kein Tor erzielt haben. "

? SV Manching II - TSV Oberhaunstadt 0:2 (0:0): Der TSV Oberhaunstadt scheint endgültig wieder in der Erfolgsspur angekommen zu sein - und das trotz der Verletzungsmisere. "Wir hatten aufgrund unseres Lazaretts die jüngste Aufstellung in dieser Saison. Die Jungs haben es wirklich super gemacht. Der Sieg ist für das Selbstvertrauen der jungen Mannschaft sehr wichtig", sagte Stefan Schaller, sportlicher Leiter des TSV. Es war nach dem 1:0-Sieg in der Vorwoche gegen Grün-Weiß Ingolstadt bereits der zweite Erfolg am Stück. Kurz nach der Halbzeitpause war Manching bei einem Eckball gedanklich noch in der Kabine, Hasan Ergezer nutzte die Schläfrigkeit aus und traf zum 1:0 (47.). In der Nachspielzeit machte dann Daniel Schachtner mit seinem Elfmetertreffer zum 2:0 alles klar (90.+3). "Manching kam über die gesamte Spielzeit zu keiner großen Torchance. Wir waren spielbestimmend und sind somit der verdiente Sieger", sagte Schaller. Ein wenig anders sah das SVM-Coach Christopher Haas: "Oberhaunstadt hatte mehr vom Spiel, aber defensiv haben wir eigentlich nichts zugelassen. " Sein Team hat nach der dritten Niederlage in Serie nur noch vier Punkte Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsplatz. "Wir müssen in Richtung Tor zwingender werden, dann holen wir auch wieder die Punkte", meinte Haas.

? Türkisch SV Ingolstadt - TSV Gaimersheim 0:4 (0:1): Ein Duell auf Augenhöhe war es eigentlich nur eine Halbzeit lang - dann demonstrierte Tabellenführer TSV Gaimersheim einmal mehr seine Stärke. "Es war eine harte Angelegenheit. Wir haben die Zeit für uns genutzt und den Gegner mürbe gemacht mit unserer unermüdlichen Lauf- und Kampfbereitschaft", sagte TSV-Trainer Manfred Kroll. Bis kurz vor der Halbzeit hielt Bezirksliga-Absteiger Türkisch SV Ingolstadt gut mit und kam dreimal gefährlich vor das gegnerische Tor. Dann schlug aber zunächst Nicolea Nechita zu (44.) und traf zum 1:0 für Gaimersheim. Kurz nach der Pause fiel bereits das 2:0 nach einem Eigentor von Kresimir Puzic (48.) - das Spiel war gelaufen. "Wir waren eine Halbzeit lang ein gleichwertiger Gegner. In der zweiten Halbzeit fiel das 2:0 sehr schnell. Ab dann war Gaimersheim die überlegene Mannschaft", erkannte Türkisch-SV-Coach Günay Gürses an. Florian Ihring (67.) und erneut Nechita (80.) sorgten in der Folge für klare Verhältnisse. Und dass, obwohl die Platzverhältnisse laut Kroll nicht sonderlich gut waren: "Es war nicht möglich, einen normalen Flachpass zu spielen. Letztendlich haben wir aber in der Höhe verdient gewonnen. Tolle Mannschaftsleistung. " Die Gaimersheimer setzen ihren Weg Richtung Bezirksliga damit unbeirrt fort - fünf Punkte Vorsprung auf Platz zwei beziehungsweise zehn Punkte auf Platz drei sprechen schon jetzt eine deutliche Sprache.

DK

Julian Meier