Ingolstadt
Pirmasens niedergekämpft

Bundesliga-Damen der DJK Ingolstadt beweisen nach schwerem Start Moral und holen erste Punkte

12.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:03 Uhr
Felix Moßmeyer
Musste mit Wadenkrämpfen ausgewechselt werden: DJK-Spielerin Nadine Stephan (Foto) setzte sich mit der für sie eingewechselten Anne Denk gegen Pirmasens Junioren-Nationalspielerin Alena Bimber durch. −Foto: Rimmelspacher

Ingolstadt (DK) Mit einem überraschend deutlichen 7:1 und 3363:3223-Holz über den ESV Pirmasens starteten die Bundesliga-Damen der DJK am Wochenende in die neue Saison und rangieren damit auf dem zweiten Tabellenplatz hinter den punktgleichen Bambergerinnen des SKC Victoria.

Nach dem Herzschlagfinale am letzten Spieltag der vergangenen Saison und dem 6:2-Erfolg über Bonndorf, durch den man letztlich den Abstieg vermied, war das Saisonziel für Trainer Roland Benesch schnell klar: Klassenerhalt. Dieser werde nach seiner Einschätzung allerdings so schwer wie nie. "Die Konkurrenz hat mächtig aufgerüstet, da wird es dieses Jahr wohl mindestens 14 statt der bisher meist zwölf Punkte brauchen", schätzte der Coach die Situation vor dem Saisonstart ein. Zwei Punkte haben sich die DJK-Damen jetzt schon im ersten Spiel gesichert. Dem Gast aus Pirmasens, gegen den man in der Vorsaison noch zweimal das Nachsehen hatte (2:6 und 1,5:6,5), ließen die Schanzerinnen keine Chance.

Den Auftakt machte Maria Stang gegen Ann-Kathrin Neu und bezwang diese gleich mit 3:1 Sätzen und 555:538 in der Holzwertung. Parallel trafen Nadine Stephan und die für sie eingewechselte Anne Denk auf Pirmasens Junioren-Nationalspielerin Alena Bimber. Mit 2:2 und 548:546 gingen die beiden am Ende hauchzart als Siegerinnen hervor. Stephan musste nach einem Wadenkrampf ausgewechselt werden, Denk behielt die Nerven und besorgte den zweiten Punkt für die Hausherrinnen. Doch die 2:0-Führung war so zunächst nicht abzusehen: "Die haben losgelegt wie die Feuerwehr", sagte Benesch über die beiden erstgesetzten Spielerinnen aus Pirmasens. Dass die beiden Punkte dennoch an sein Team gingen, schreibt er ganz klar der Moral seiner Spielerinnen zu. Maria Stang beispielsweise habe "sich reingekämpft und dann eins zu eins das umgesetzt, was wir trainiert hatten."

Im Mittelteil gestaltete Laura Hager, nach schlechtem Start und, laut Trainer, "phänomenaler Steigerung" ihr Duell mit Alisa Bimber positiv. Mit 4:0 und 598:531 fuhr sie souverän den dritten Punkt ein. Carina Überle, wie Stephan von Wadenkrämpfen geplagt, musste allerdings den ersten Punkt abgeben. Gegen Luisa-Marie Neu hatte sie am Ende denkbar knapp mit 2:2 (528:529-Holz) das Nachsehen. Den Grund für gleich zwei von Krämpfen ausgebremste Spielerinnen sah Benesch im Druck, unter dem sie gestanden hatten.

Irritieren ließen sich die DJK-Keglerinnen davon allerdings nicht. Hildegard Kummer lieferte zwar ein Spiel mit Höhen und Tiefen, schlug Nicole Winicker aber mit 3:1 und 550:548. "Vielleicht hat ihr ein bisschen der Druck gefehlt", meinte ihr Trainer, der die DJK da schon auf der Siegerstraße sah. Zeitgleich erledigte Raphaela Heinz ihre Aufgabe auf der Nebenbahn gegen Sarah Freyler mit Bravour und setzte mit 3:1 und 584:531 den Schlusspunkt dieses mehr als gelungenen Saisonauftaktes. Benesch bewertete die Leistung seiner Schlussspielerin als "gewohnt stark".

Am Saisonziel "Klassenerhalt" ändert der Auftaktsieg freilich nichts. Auf die Frage, wie zufrieden er mit dem Auftakt sei, antwortete Benesch: "Die Vorbereitung war lang und hart. Heute haben wir dafür quasi die erste Ernte eingefahren. Wir haben dem Druck standgehalten und Pirmasens niedergekämpft." Die Zurückhaltung ehrt Benesch, wurde der Mannschaftsrekord an diesem Tag doch nur um 30 Punkte verfehlt.

Am kommenden Sonntag geht es für die DJK-Keglerinnen zum SKK Poing, die ihr Auftaktspiel ebenfalls für sich entscheiden konnten, allerdings gegen den KC Schrezheim deutlich knapper ihre ersten Punkte einfuhren. Der Konkurrent aus dem Landkreis Ebersberg ist nach Beneschs Einschätzung klarer Favorit: "Ich sehe uns nicht auf Augenhöhe. Aber wir fahren da nicht hin und schenken das Spiel so einfach ab." Die von Nationalspielerinnen gespickte Mannschaft aus Poing erwartet er in dieser Saison als "extrem stark."

Felix Moßmeier