Freising
Ohne den notwendigen Biss

Handball: HG-Damen beim 16:35 in Freising früh aussichtslos zurück

18.11.2018 | Stand 23.09.2023, 5:00 Uhr
Offensiver Lichtblick: Pia Dietz (Mitte) erzielte in Freising drei Tore für die HG Ingolstadt. Am Ende konnte aber auch sie nicht verhindern, dass die Gastgeberinnen die Partie klar dominierten. −Foto: Rimmelspacher

Freising (DK) Weiterhin kein Erfolgserlebnis für die Handballerinnen der HG Ingolstadt: Die Schanzerinnen verloren das Spiel beim viertplatzierten Aufsteiger HSG Freising-Neufahrn mit 16:35 (8:20) und warten damit auch nach dem neunten Spieltag auf den ersten Punkt der diesjährigen Bayernliga-Saison. Das nächste Spiel steht erst in zwei Wochen an.

Trainer Peter Geier wurde sofort deutlich: "Es ist jede Woche dasselbe." Sein Team geriet nach 56 Sekunden in Rückstand, hielt die Partie in den ersten fünf Minuten noch offen (2:3), bis die gastgebende HSG die Führung kontinuierlich ausbaute: 3:8 hieß es nach zehn Minuten, 6:16 nach 20 Minuten, zur Halbzeit war Freising bereits mit zwölf Toren vorn (8:20).

"Die erste Halbzeit war unterirdisch", meinte Geier, und präzisierte: "Wir kriegen es nicht gebacken, in der Abwehr die Basics zu spielen. Die Räume sind zu groß, jeder steht für sich allein." Im Eins-gegen-Eins schaffe man es weiterhin nicht, Zugriff zu bekommen, die Folge: "Das sieht dann aus, als würde der Gegner durch einen Schweizer Käse durchlaufen. Das ist bitter."

Auch der Ausfall der Torjägerin Melanie Pöschmann, die in dieser Saison pausiert, falle da nicht allzu groß ins Gewicht, denn: "Wenn die Abwehr zu nachlässig ist, dann gewinnst du in keiner Liga ein Spiel. Ich verstehe nicht, warum man sich so gehen lässt."

In der Halbzeitpause appellierte der HG-Trainer an die Ehre seiner Spielerinnen, und dies zeigte zumindest streckenweise Wirkung. Zwar erzielten die Schanzerinnen in den ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte nur zwei Tore, im Angriff sah Geier aber auch nicht unbedingt ein Problem: "Wenn ich frei bin, muss ich ein Tor werfen", sagte der HG-Trainer einerseits, andererseits habe die HSG-Torhüterin aber auch ganz einfach gut gehalten. "Sie hat uns den Zahn gezogen", berichtete Geier, der nach der Pause verbesserte Abläufe in der Abwehr erkannte. "Das war akzeptabel und hat nach Handball ausgeschaut."

Freising-Neufahrn zog dennoch weiter davon und führte nach knapp 44 Minuten mit 27:10. Im Gegensatz zu den Vorwochen erkannte Geier keinen Lernfortschritt bei seiner Mannschaft, "höchstens "kleine Highlights im Zusammenspiel oder in der zweiten Welle. Es war ein bisschen frustrierend, dabei gewesen zu sein."

Immerhin gelang es den Schanzerinnen, die letzten zehn Minuten, wenn man sie isoliert betrachtet, mit 3:2 für sich zu entscheiden - am Ende stand dennoch ein deutliches 16:35. "Wir sind weit davon entfernt, ein Spiel zu gewinnen", analysierte der HG-Trainer die Lage. Und möglicherweise steckt auch ein größeres mentales Problem hinter der aktuellen Misere, mutmaßt Geier: "Vielleicht haben einige die Saison schon abgehakt. Ich habe prophezeit, dass wir eine lange Durststrecke haben werden, und alle wollten sich darauf einlassen."

Dies dann jedoch tatsächlich zu erleben, sei aber noch einmal etwas anderes. Die nächste Gelegenheit, ein Erfolgserlebnis zu erzielen ergibt sich am übernächsten Sonntag (18 Uhr), wenn die HG in der heimischen Paul-Wegmann-Halle den Vorletzten MTV Stadeln empfängt. "Wenn wir eine Chance haben, ein Spiel zu gewinnen, dann zuhause", meint Geier, der die zweiwöchige Pause insbesondere für bessere Abläufe in der Defensive nutzen will. "Angriff macht mehr Spaß, aber wir werden zu 80 Prozent die Abwehr trainieren."

HG Ingolstadt: Krug, Huber (Tor) - Häußler (7), Dietz (3), Günther (2), von Frankenberg, Geier, Kalthof, Voss (je 1), Schotterer, Fischer, Edelsbrunner, Ulisch, Enzensberger.

Marcel Bothe