Riesa
Niederlage zum Saisonauftakt

Judo: Im ersten Zweitligakampf unterliegt der ESV Ingolstadt dem VFL Riesa mit 5:9 - Am Samstag geht es nach Teisendorf

02.04.2019 | Stand 23.09.2023, 6:30 Uhr
ESV-Judoka Wolfgang Schneider gewann seinen ersten Kampf mit einem Ippon. −Foto: Rimmelspacher

Riesa (DK) Die "Coyoten" des ESV Ingolstadt haben am Samstag ihren ersten Kampf in der 2.Bundesliga mit 5:9 (47:87) beim VFL Riesa verloren.

Trainer Sebastian Zimmermann konnte dem Auftakt beim Favoriten aus Sachsen dennoch Positives abgewinnen.

Bereits vor Beginn der etwa fünfstündigen Busfahrt nach Riesa wurde der Enthusiasmus des Aufstiegs bei den Ingolstädtern gedämpft. Mit Neuzugang Dennis Tachii - der Moldawier hatte sich beim World Cup schwer am Knie verletzt - und Valentin Larasser fielen gleich zwei Stammkämpfer kurzfristig aus. Und die fehlende Erfahrung machte sich besonders zu Beginn der Begegnung bemerkbar. Schon nach den ersten drei Kämpfen lagen die ESV-Judoka mit 0:3 zurück. Zwar verkürzte ein souverän kämpfender Wolfgang Schneider nach Ippon (ganzer Punkt und Kampfende) auf 1:3, doch auch danach behielt der Favorit aus Sachsen die Oberhand und erkämpfte sich zur Pause einen 5:2-Vorsprung bei einer Wertung von 50:20. "Im ersten Durchgang waren die Emotionen noch sehr groß", nannte ESV-Coach Zimmermann als Begründung, warum seine unerfahrene Mannschaft von Beginn an deutlich zurücklag.

Der Schanzer Trainer reagierte auf den Rückstand und tauschte für die zweite Runde fünf seiner sieben Athleten aus. Doch wieder einmal gingen die ersten drei Kämpfe verloren und Riesa führte mit 8:2. Danach allerdings steigerten sich die "Coyoten", entschieden in Person von Wolfgang Schneider, Georg Buschmann und Benedikt Morkus die folgenden drei Kämpfe für sich und verkürzten auf 5:8. "Obwohl der Gegner in Führung war, hat Georg bis zur letzten Sekunde gekämpft, kurz vor Schluss den Gegner erwischt und mit Ippon gewonnen", lobte Zimmermann die starke Leistung von Buschmann, der neben dem zweimaligen Sieger Schneider überzeugte. Auch wenn die Begegnung bereits nach dem zwischenzeitlichen 2:8-Rückstand verloren war, hatte das Team aus Ingolstadt nun die Chance, zumindest den zweiten Durchgang nach dem 3:3-Ausgleich für sich zu entscheiden und mit einem positiven Ende die Heimreise anzutreten. Doch Robert Hollmann verlor auch seinen zweiten Kampf an diesem Tag, und so entschied Riesa auch Runde zwei mit 4:3 und die gesamte Begegnung mit 9:5 für sich.

Ingolstadts Trainer Zimmermann sah neben den kurzfristigen Ausfällen zweier Leistungsträger und der langen Anfahrt besonders die Nervosität des jungen und unerfahrenen Teams als Grund für die Niederlage. "Das ist aber keine Entschuldigung. Wir wollten in den Profi-Bereich, dann müssen wir uns auch wie Profis benehmen", sagte Zimmermann. Dennoch gefiel dem Coach besonders die Leistung im zweiten Durchgang, selbst die Favoriten aus Sachsen, die "seit 25 Jahren durchgehend auf Bundesebene kämpfen", waren laut dem 49-Jährigen positiv überrascht vom forschen Auftritt des Bundesliga-Neulings aus Bayern. "Die haben uns gratuliert und nicht gedacht, dass ein neues Team gegen sie fünf Punkte schafft", sagte Zimmermann.

Nun gilt es für die Judoka des ESV, den Blick nach vorne zurichten und die ersten Punkte für den Klassenerhalt einzufahren. Denn bereits am kommenden Samstag (18 Uhr) reisen die "Coyoten" zu ihrem nächsten Zweitligakampf nach Teisendorf. Zwar kann der ESV beim bayerischen Derby nicht auf den Überraschungseffekt hoffen, da einige Kämpfer gemeinsam beim Stützpunkt trainieren, dafür hat seine Mannschaft mittlerweile etwas den Respekt vor der 2. Liga abgelegt. "Wir haben jetzt schon den ersten Schritt gemacht und bemerkt, dass es auch auf Bundesebene nicht so viele Unterschiede gibt. Wenn alle 100 Prozent geben, haben wir eine sehr gute Chance", sagte Zimmermann.

Benedikt Schimmer