Ingolstadt
Happy End in Ingolstadt?

Deutsche U21-Fußballer können sich morgen mit einem Sieg gegen Norwegen das EM-Ticket sichern

10.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:29 Uhr
Jubelt die U21 auch im Audi-Sportpark? Der Mannschaft fehlt noch ein Sieg, um die Teilnahme an der EM-Endrunde fix zu machen. −Foto: Armer/dpa

Ingolstadt (DK) Im Audi-Sportpark soll der große Wurf gelingen: Mit einem Sieg morgen Abend um 20 Uhr gegen Norwegen können die deutschen U21-Fußballer in Ingolstadt die Qualifikation für die EM-Endrunde in Italien und San Marino im kommenden Jahr perfekt machen.

Die Ausgangslage für das Team von U21-Trainer Stefan Kuntz ist bei noch zwei verbleibenden Spieltagen gut: Die DFB-Talente führen die Tabelle in der Gruppe 5 mit 19 Zählern aus acht Partien an. Zum Abschluss der Qualifikationsrunde müssen sich die Kuntz-Schützlinge morgen Abend im Audi-Sportpark zunächst mit dem ersten Verfolger Norwegen (14 Punkte) sowie am kommenden Dienstag (18.15 Uhr/Eurosport) in Heidenheim mit dem Drittplatzierten Irland (ebenfalls 14) auseinandersetzen.

Geht es nach Kuntz, soll seine Mannschaft die EM-Teilnahme am liebsten bereits gegen Norwegen klarmachen. "Wir gehen unsere Aufgaben hochkonzentriert an und wollen schon bei der ersten Partie in Ingolstadt mit einem Sieg die EM-Qualifikation perfekt machen", sagte der Ex-Bundesliga-Stürmer (449 Einsätze) vor der Partie.

Doch das dürfte alles andere als einfach werden. Denn fast genau vor einem Jahr, am 10. Oktober 2017, kassierte der deutsche Nachwuchs beim 1:3 in Norwegen die bislang einzige Niederlage in der Qualifikation. Gegen die Iren lief es derweil Anfang September deutlich besser: Mit 6:0 deklassierten die Kuntz-Schützlinge die Kicker von der Insel vor deren heimischem Publikum.

Zunächst aber gilt der Fokus voll und ganz dem Duell mit den jungen Norwegern im Ingolstädter Audi-Sportpark. Für das Spiel muss Kuntz auf vier Akteure verzichten: Torhüter Florian Müller vom FSV Mainz 05 muss ebenso verletzungsbedingt passen wie Waldemar Anton von Hannover 96 und der Schalker Suat Serdar. Auch Marco richter vom FC augsburg kann nicht auflaufen. Keeper Nils Körber vom Drittligisten VfL Osnabrück, Abwehrmann Robin Koch vom SC Freiburg sowie U20-Nationalspieler Johannes Eggestein von Werder Bremen wurden nachnominiert.

Im Angriff ruhen die Hoffnungen derweil auf Top-Torjäger Cedric Teuchert. Der 21-Jährige vom FC Schalke 04, zuvor lange Jahre für den 1. FC Nürnberg am Ball, traf in der Qualifikation bereits sechsmal. Zuletzt gelangen ihm beim Kantersieg in Irland drei Tore. Die weiteren Stützen der Kuntz-Elf sind Kapitän und EM-Teilnehmer von 2016, Jonathan Tah von Bayer Leverkusen, Lukas Klostermann von RB Leipzig sowie im zentralen Mittelfeld Eduard Löwen vom Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Nürnberg. Ihr Debüt feiern könnten in Ingolstadt neben Koch auch Maximilian Mittelstädt von Hertha BSC und Abdelhamid Sabiri vom Premier-League-Klub Huddersfield Town, die alle drei erstmals berufen wurden.

Doch auch die Norweger können einiges an Qualität auf den Rasen bringen. Aufpassen müssen die DFB-Talente vor allem auf Morten Thorsby. Der 22-Jährige ist mit bislang fünf Treffern erfolgreichster Quali-Torjäger der Skandinavier. Thorsby, der Norwegen als Kapitän aufs Feld führen wird, läuft in der niederländischen Eredivisie für den SC Heerenveen auf und bringt es dort in sieben Saisoneinsätzen auf starke fünf Tore und zwei Vorlagen. Und wie es sich anfühlt, gegen Deutschland zu treffen, weiß der Offensivakteur auch bereits: Im Hinspiel erzielte er beim 3:1 zwei Treffer.

Ebenfalls in den Niederlanden aktiv ist Martin Ödegaard. Der ehemals als Jahrhunderttalent gefeierte 19-Jährige ist aktuell von Real Madrid an Vitesse Arnheim ausgeliehen. In der EM-Qualifikation kommt er für Norwegen bislang auf drei Treffer - einer davon gelang ihm beim Hinspiel-Erfolg seines Teams.

Seit Montag arbeiten Kuntz und sein Team in Bad Gögging daran, dass es für die deutschen Nachwuchsfußballer diesmal besser läuft. Heute findet ab 18 Uhr im Audi-Sportpark zudem ein öffentliches Training statt, bei dem Fans und Interessierte laut DFB einen "exklusiven Eindruck von der Mannschaft" gewinnen können.

Die Partie ist das mittlerweile achte Länderspiel, welches im Ingolstädter Stadion ausgetragen wird. Das jüngste fand am 16. September vergangenen Jahres statt. Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft siegte in der WM-Qualifikation mit 6:0 gegen Slowenien. Dasselbe Ergebnis würden Kuntz und seine Schützlinge morgen wohl auch mit Kusshand nehmen. Sollte das DFB-Team beide Spiele verpatzen und nur Zweiter werden, ist die Teilnahme an der Endrunde aber dennoch noch möglich: Denn die vier besten Gruppenzweiten ermitteln in zwei Play-off-Spielen die letzten beiden EM-Teilnehmer.