FCI
FCI sucht Talente per App

Exklusive Daten über Nachwuchsspieler

04.06.2018 | Stand 23.09.2023, 3:25 Uhr
Sebastian Knosp, Leiter des Nachwuchs-Scoutings beim FC Ingolstadt. −Foto: FCI

Ingolstadt (DK) Im Kampf um Talente geht der FC Ingolstadt neue Wege. "Wir müssen versuchen, schneller zu sein als andere und nach Möglichkeit dahin schauen, wo andere nicht hinschauen", sagt Sebastian Knosp, Leiter des Nachwuchs-Scoutings bei den Schanzern. Aus diesem Grund arbeitet der Klub seit einiger Zeit mit der App Tonsser, auf der sich jugendliche Fußballer bewerten und präsentieren können.

Beim Talentsichtungstag am 17. Juni (11 bis 19 Uhr) im Audi-Sportpark will man erstmals ausschließlich mit Jungs arbeiten, die über dieses Programm ausgewählt wurden.

Knosp erklärt die Vorteile: "In dieser App sind rund 500.000 Spieler aus Deutschland, Schweden, Frankreich, Norwegen, Dänemark und der Schweiz aufgelistet. Da wir als erster und einziger Profiklub in Deutschland mit Tonsser arbeiten, bekommen wir die Daten entsprechend exklusiv. "

Für den Sichtungstag wurden mithilfe des Programms je 25 Spieler der Jahrgänge 2000, 2002 und 2003 eingeladen. Der Schwerpunkt wurde dabei zwar auf Spielern aus Bayern gelegt, kontaktiert wurden aber auch je fünf Talente aus Frankreich und der Schweiz sowie zwei aus Dänemark.
 
Die Macher des Programms wollen mit dem neu geschaffenen Forum vor allem Jugendlichen eine Plattform bieten, die ansonsten wenig Möglichkeiten haben, auf sich aufmerksam zu machen. Dabei kann sich jeder Spieler zwischen 13 und 19 Jahren in dem Programm anmelden und sich selbst nach verschiedenen Kriterien bewerten. Um die Zuverlässigkeit der Daten zu erhöhen, dürfen und sollen auch Gegenspieler und Trainer ihre Einschätzungen abgeben. "Dadurch fällt das Schummeln natürlich sehr schwer, weil schließlich niemand gegenüber anderen Spielern unglaubwürdig wirken will", hat Knosp beobachtet. Entsprechend seien die Einschätzungen der App für "einen ersten Eindruck definitiv wertvoll", wie er sagt. "Es bleibt aber unabdingbar, dass wir uns jeden Spieler auch noch einmal live ansehen. "

Dies soll beim Sichtungstag geschehen, für den sich der Klub ein hohes Ziel gesetzt hat. So kann sich Knosp vorstellen, dass ein Talent pro Jahrgang bei entsprechender Eignung ins Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) des Klubs aufgenommen wird. Für Spieler, die das auf Anhieb nicht schaffen, wird es weitere Termine geben. So plant der Verein im Nachgang, vielversprechende Talente noch einmal zu Probe-Trainingswochen mit den Mannschaften ihres Jahrgangs einzuladen.
 

Norbert Roth