Sofia
"Es war ein Spitzenkampf"

Taekwondo: Pförringerin Lorena Brandl feiert mit Bronze bei den "Multi European Games" gelungenes Comeback

17.06.2021 | Stand 14.08.2021, 3:34 Uhr

Sofia - Die Taekwondo-Kämpferinnen Lorena Brandl aus Pförring und Vanessa Körndl aus Altmannstein haben die Bronze- und Silbermedaille bei den "Multi European Games" im bulgarischen Sofia gewonnen.

Der Fokus der beiden deutschen Spitzenathletinnen geht nun Richtung WM im Oktober.

Für Vanessa Körndl war es erst das zweite Turnier des Jahres. "Normalerweise erhalten wir im April einen Turnierplan, der bis Jahresende gültig ist. " Doch Corona hat auch im Taekwondo erhebliche Auswirkungen. Turniere fallen aus, manche kurzfristig. Eine zielgerichtete Vorbereitung ist schwierig. Dazu erkrankten sowohl Körndl als auch Brandl im Frühjahr an Corona. Die Nachwirkungen spüren sie teilweise noch jetzt.

Für Körndl lief der zweite Einsatz des Jahres sehr positiv. Erst im Finale unterlag sie der Russin Yulia Zaitseva in der Gewichtsklasse -67Kilogramm. "Ich hatte nicht damit gerechnet, überhaupt so weit zu kommen", sagt Körndl. Die ersten beiden Gegnerinnen auf ihrem Weg ins Finale dominierte sie klar. Das Halbfinale war dagegen hart umkämpft. "Es war total spannend. Erst am Ende, eine Sekunde vor dem Ende des Kampfes, gelang mir ein Kopftreffer und damit der Sieg", erzählt Körndl. Eine Genugtuung, schließlich unterlag sie der Spanierin in den vergangenen Aufeinandertreffen zweimal. Im Finale gegen Zaitseva allerdings machte sich das Konditionsdefizit bemerkbar. "Ich bin nach meiner Corona-Erkrankung noch nicht hundertprozentig fit", sagt Körndl. Schnell lag die Altmannsteinerin zurück und unterlag am Ende recht deutlich. "Ich bin aber trotzdem damit sehr zufrieden. "

Auch Brandl fühlt sich wieder auf dem richtigen Weg. "Durch die Coronainfektion habe ich viel verloren und bin nun dabei das wieder aufzuholen", sagt sie. So konnte sie diese Defizite auch beim Olympia-Qualifikationsturnier nicht ausgleichen und verpasste im Mai das Ticket für Tokio. Schon deutlich besser lief es nun in Sofia bei den "Multi European Games". Den ersten Kampf gewann sie knapp. Im Halbfinale traf sie auf Olympiasiegerin Milica Mandi. Die Serbin startet in Tokio in der Gewichtsklasse -73Kilogramm. "Zu Trainingszwecken wollte sie nun das Schwergewicht austesten", sagt Brandl. Zwei Runden lang führte die Deutsche, dann nutzte die erfahrene Mandi einige Deckungsfehler und gewann noch. "Es war ein Spitzenkampf", sagt Brandl und war mit ihrer Leistung sehr zufrieden. Mandi holte in Sofia dann auch Gold.

Welche Turniere bei den beiden Taekwondo-Kämpferinnen jetzt anstehen, ist noch ungewiss. Sicher ist: Die WM im Oktober ist das nächste große Ziel. "Nun stehen vier Monate Vollgas in der Vorbereitung an", sagt Brandl. "Die Zeit brauche ich, damit ich bei der WM fit dastehe. "

tis, Foto: Archiv