Eichstätt
Erste Niederlage im Jahr 2019

VfB Eichstätt kassiert in der Nachspielzeit 2:3 gegen 1. FC Schweinfurt - Damit reißt eine Serie von sieben Spielen ohne Pleite

28.04.2019 | Stand 23.09.2023, 6:48 Uhr
Ein intensives und ausgeglichenes Spiel gewann 1. FC Schweinfurt durch einen Treffer in letzter Sekunde. Marcel Schelle (Mitte) und der VfB Eichstätt verloren damit zum ersten Mal in diesem Jahr. −Foto: Traub

Eichstätt (DK) Tempo, Spannung, Dramatik: Der VfB Eichstätt hat am 31. Spieltag der Regionalliga Bayern am Samstag ein abwechslungsreiches Spitzenspiel gegen den 1. FC Schweinfurt mit 2:3 (1:2) verloren.

Erst in der fünften Minute der Nachspielzeit erzielte der eingewechselte Adam Jabiri den Siegtreffer für die Gäste.

Auf den Tag genau ein Jahr war es her, dass der VfB Eichstätt am selben Ort nach einem 1:0-Derbysieg gegen den FC Ingolstadt II den Klassenerhalt feierte. Dieses Mal gab es schon vor dem Anpfiff Jubelstimmung: Die Haupttribüne feierte den frischgebackenen bayerischen Amateurmeister beim Einlaufen mit einer grün-weißen Choreografie. Am Fangzaun hing zudem ein überdimensionaler DFB-Pokal. "Den werden wir zwar nie gewinnen, aber er ist für die Jungs eine schöne Erinnerung", sagte Stadionsprecher Charly Dengler, ehe die Partie mit 21 Minuten Verspätung begann. Die Schweinfurter waren im Stau gestanden und erst rund eine halbe Stunde vor dem offiziellen Spielbeginn in Eichstätt eingetroffen.

Dass sie auch die Heimreise mit ein klein wenig "Verspätung" antreten mussten, lag an Schiedsrichter Andreas Hartl. Der hatte nämlich nach dem Ende der regulären Spielzeit drei Minuten Nachspielzeit angezeigt, packte dann aber zwei weitere Minuten drauf. "Warum, das weiß ich nicht. Es gab keinen Grund dafür", sagte VfB-Trainer Markus Mattes. So aber hatte Schweinfurt in der 94. Minute bereits einen Eckball, der für Gefahr sorgte, "und dann ließ er auch noch den zweiten Eckball ausführen", zeigte Mattes Unverständnis. Und eben jene Ecke führte dann zum 3:2-Siegtreffer. Jibiri, der wegen muskulärer Probleme zunächst nur auf der Bank saß und in der 81. Minute eingewechselt worden war, drückte die Hereingabe von Nicolas Andermatt zu seinem zwölften Saisontreffer über die Linie. Damit riss die Serie des VfB nach zuvor sieben Spielen ohne Niederlage (6 Siege, 1 Unentschieden) im 2019.

Die Gäste entschieden so ein ausgeglichenes Spiel, in dem beide Mannschaften starke Phasen hatten. So war der VfB Eichstätt vor allem in der ersten halben Stunde tonangebend und führte nach einem Treffer von Fabian Eberle (21.) folgerichtig mit 1:0. Nach einer schönen Kombination über Markus Steinhöfer, Philipp Federl und Atdhedon Lushi, der den Ball mit der Brust auf Eberle abtropfen ließ, vollendete der Eichstätter Torjäger mit einem Linksschuss. In der 28. Minute ließ sich Dominik Wolfsteiner in aussichtsreicher Position von Marco Fritscher abdrängen, wenig später wäre Eberle durch gewesen, hätte ihn Andermatt nicht gebremst. Der VfB-Anhang forderte Strafstoß, der Schiedsrichter ließ aber weiterlaufen.

Danach übernahmen die Gäste das Kommando. Die Initialzündung aus Sicht von FC-Trainer Timo Wenzel war eine resolute Balleroberung von Nikola Jelisic gegen Jonas Fries, die den Schweinfurtern in der nächsten Szene einen Freistoß einbrachte. Der ehemalige Juniorennationalspieler Florian Trinks (2009 U17-Europameister) zog den Ball knapp am Tor vorbei. Wenig später köpfte nach einer schönen Ballstafette über Jelisic und Nicolas Görtler Stefan Maderer zum 1:1 ein. Drei Minuten vor der Pause konnte der VfB nicht klären, Kapitän Stefan Kleineheismann zog aus 16 Metern ab und traf zum 2:1 für die Gäste. Kurz vor der Pause bewahrte Torwart Mustafa Özhitay den VfB vor dem dritten Gegentor.

Im zweiten Durchgang entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, und Eichstätt stemmte sich gegen die drohende Niederlage. Eine starke Hereingabe von Markus Steinhöfer (50.) fand keinen Abnehmer, Marcel Schelle (63.) köpfte über das Tor, und der eingewechselte Klinsman (73.) scheiterte mit einem Drehschuss am glänzend reagierenden FC-Schlussmann Alexander Eiban. Nachdem ein Schuss von Schelle (79.) von einem Schweinfurter geblockt wurde, forderten die Eichstätter Hand-Elfmeter. Der Unparteiische ließ weiterlaufen, zeigte aber eine Minute später auf den Punkt, nachdem Fabian Schäll am Fünfmetereck von Marco Fritscher weggeschubst worden war. Eine Konzessionsentscheidung? "Nein, den Elfmeter kann man schon geben", sagte Schäll. Eberle verwandelte sicher zum 2:2.

"Wir waren in den ersten 30 Minuten sehr gut in der Partie, haben viel Druck ausgeübt. Dann aber haben wir den Fehler gemacht, das Spiel zu spielen, das Schweinfurt wollte: Viel Klein-klein und Kurzpass-Spiel am eigenen Sechzehner", sagte Mattes. In der Schlussphase hatte Schäll (86.) sogar den Führungstreffer auf dem Fuß, als er mehrere Schweinfurter stehen ließ, dann aber über das Tor schoss. Als sich alle Beteiligten auf das Unentschieden einstellten, stach Jabiri in letzter Sekunde doch noch zu.

VfB Eichstätt: Özhitay - Steinhöfer, Schmidramsl, Zant, Haas - Federl, Fries, Schelle - Wolfsteiner (75. Schäll), Lushi (62. Klinsman) - Eberle. - Tore: 1:0 Fabian Eberle (21.), 1:1 Stefan Maderer (36.), 1:2 Stefan Kleinheisemann (42.), 2:2 Eberle (80./FE), 2:3 Adam Jabiri (90.+5). - Schiedsrichter: Hartl (Hacklberg). - Zuschauer: 1652.

Norbert Dengler