Albena
Bernhardt bei EM-Sieg auf der Bank

17.05.2019 | Stand 02.12.2020, 13:56 Uhr

Albena (nor) Das war nichts für schwache Nerven.

Nach einem verrückten Elfmeterschießen haben sich die deutschen U17-Fußballerinnen um die Ingolstädterin Emilie Bernhardt gestern im Finale der Europameisterschaft in Bulgarien mit 3:2 gegen die Niederlande durchgesetzt und feierten damit den siebten Titelgewinn der Geschichte. 1:1 hatte es nach der regulären Spielzeit gestanden, beim abschließenden Elfmeterkrimi gab es dann sieben Fehlschüsse, ehe Mieke Schiemann das entscheidende Tor gelang. Zuvor hatten Sophie Weidauer (19. Minute) von Turbine Potsdam und die niederländische EM-Torschützenkönigin Nikita Tromp (21.) getroffen.

"Es war wie erwartet ein ausgeglichenes Spiel mit hochkarätigen Chancen auf beiden Seiten. Trotz des Gegentores zum 1:1 haben wir einen kühlen Kopf bewahrt und alle für unser Ziel gekämpft", erklärte Bernhardt nach dem Endspiel, bei dem sie selbst allerdings nur zuschauen konnte. Die 17-Jährige hatte sich im letzten Vorrundenspiel eine Adduktorenverletzung zugezogen, am Tag vor dem Finale aber wieder mit der Mannschaft trainiert. Das Risiko eines Einsatz war dann aber offenbar doch zu groß, was Bernhardt nicht daran hinderte, in den allgemeinen Jubel einzustimmen. "Ich freue mich sehr über den Gewinn der Europameisterschaft. Mit der Goldmedaille um den Hals und dem Pokal in der Hand feiern wir jetzt und freuen uns auf den Empfang in Dortmund. Einfach Wahnsinn! "

Die deutsche Elf hatte offensichtlich ihre Lehren aus der 2:3-Niederlage in der Vorrunde gezogen und setzte die Niederländerinnen von Beginn an unter Druck. Nachdem Gia Corley und Carlotta Wamser (14.) kurz hintereinander die ersten guten Chancen vergeben hatten, erzielte Weidauer (19.) mit ihrem vierten Turniertor schließlich die verdiente Führung. Der Jubel auf der deutschen Bank war kaum verklungen, da schlugen die Niederländerinnen durch Tromp zurück - die Partie war wieder offen.

Anders als im Vorrundenspiel stand die deutsche Defensive dieses Mal jedoch sicherer, sodass die DFB-Auswahl auch im zweiten Durchgang klare Vorteile hatte. Zur Heldin im deutschen Team wurde dann Torhüterin Pauline Nelles. Zunächst kratzte die Kölnerin mit einer tollen Parade einen Kopfball von Esmee Brugts (70.) gerade noch von der Linie. Zum Abschluss hielt sie dann gleich vier Elfmeter.