Iserlohn
Mit dem Rücken zur Wand

U 19-Junioren des ERC Ingolstadt verlieren DNL 2-Finalhinspiel bei den Iserlohn Roosters mit 2:8

25.03.2016 | Stand 02.12.2020, 20:02 Uhr

Iserlohn (DK) Jetzt wird's schwierig: Die U 19-Junioren des ERC Ingolstadt haben am Donnerstag das erste Duell im Play-off-Finale der Deutschen Nachwuchs-Liga (DNL 2) bei den Iserlohn Roosters mit 2:8 (0:4, 0:0, 2:4) verloren und brauchen an diesem Samstag (13 Uhr, Saturn-Arena II) ein Eishockey-Wunder, um erstmals den Titel zu holen.

 

Um kurz nach Mitternacht kam der ERC-Tross am Freitagmorgen wieder in Ingolstadt an. Im Gepäck hatten die Panther nicht nur verschwitzte Trikots und müffelnde Schlittschuhe, sondern auch jede Menge schlechter Laune. "Die Jungs waren natürlich ziemlich niedergeschlagen. Entsprechend still war es auch im Bus", beschrieb Trainer Petr Bares die Rückfahrt vom rund 500 Kilometer entfernten Iserlohn.

Bei ihrer ersten Finalteilnahme in der DNL 2 hatten die Ingolstädter am Donnerstagnachmittag vor 359 Zuschauern im Stadion am Seilersee Lehrgeld gezahlt. Bereits nach dem ersten Drittel lagen die unerfahrenen Gäste nach den Toren von Jonathan Klinke (2.), Maxmilian Otte (9.), Ben Busch (11.) und Ted Zeitler (12.) deutlich in Rückstand. "Wir haben den Anfang total verschlafen. Das darf in einem Finale eigentlich nicht passieren", meinte Bares und ergänzte: "Dann war es natürlich schwer, ins Spiel zurückzufinden."

Doch Ingolstadt fand einen Weg zurück, wenn auch nicht gleich in Form von Toren. So hielt der Liganeuling im Mittelabschnitt das Ergebnis und hatte bei Pfostentreffern von Christian Semmler und David Felsoci Pech, den Rückstand nicht zu verringern. "Da waren wir wesentlich aggressiver und haben mehr Scheiben zum Tor gebracht", so Bares.

Nach dem fünften Gegentor im Schlussabschnitt durch Thomas Lichnovsky (43.) schien die Partie endgültig entschieden zu sein. Die Panther stemmten sich aber gegen die drohende Niederlage und waren innerhalb von 29 Sekunden wieder auf drei Tore dran. Adam Skala (49., 49.) war mit einem Doppelschlag jeweils auf Zuspiel von Hanno Braun zur Stelle und verkürzte auf 2:5.

"Das hat den Jungs das Selbstvertrauen zurückgebracht", erzählte Bares. Kurz darauf war dieses aber schon wieder verflogen, als Josef Schafer (53.) mit einem nicht unhaltbaren Schuss ERC-Torhüter Nico Henseleit überwand. "Ich mache ihm aber keinen Vorwurf. Er hatte in der Hauptrunde gut gehalten und sich seinen Finaleinsatz verdient", so Bares.

Weil Louis Gerber (54.) und Nikita Alexandrov (59.) kurz vor Schluss noch die Treffer sieben und acht folgen ließen, steht der ERC an diesem Samstag mit dem Rücken zur Wand und hat nur noch geringe Chancen auf den Meistertitel. Bares aber hat den Traum noch nicht aufgegeben: "Klar glaube ich noch daran, dass wir das noch drehen können. Bei Iserlohn hat einfach alles funktioniert, was sie gemacht haben. Warum soll das nicht auch bei uns so sein"

Der ehemalige Profi, der in seiner Karriere 456 Partien für den ERC Ingolstadt bestritten hatte, muss im Rückspiel allerdings auf seinen erfahrensten Akteur verzichten. Angreifer David Felsoci, mit 19 Jahren ältester Spieler im Aufgebot der Panther, kommt am Samstag bei Kooperationspartner EHC Bayreuth im dritten Viertelfinalspiel der Oberliga gegen den MEC Halle (Play-off-Stand 1:1) zum Einsatz. Im Tor erhält Christian Schneider den Vorzug vor Henseleit.

"Wir müssen das zeigen, was wir können", forderte Bares, der seine Mannschaft kurz vor dem Spiel noch einmal einschwören will. "Grundsätzlich bin ich froh darüber, was wir bisher erreicht haben. Aber wir wollen die Saison mit einem guten Gefühl abschließen." Der Deutsch-Tscheche hofft dabei auch auf die Unterstützung der Fans. "Das wäre eine große Hilfe für die Jungs und kann ihnen Kraft geben."

 

ERC Ingolstadt: Henseleit - Heps, Rif, Kocsis, Kolesnikov, Szwajda, Semmler - J. Felsoci, Ladusch, Skala, Voronov, Asmus, Dolezal, Geiss, Hechtl, Maul, Braun, D. Felsoci, Schminder. - Tore: 1:0 Klinke (2.), 2:0 Otte (9.), 3:0 Busch (11.), 4:0 Zeitler (12.), 5:0 Lichnovsky (43.), 5:1 Skala (49.), 5:2 Skala (49.), 6:2 Schafer (53.), 7:2 Gerber (54.), 8:2 Alexandrov (59.). - Schiedsrichter: Nicole Hertrich. - Strafminuten: 4 / 12 plus Disziplinar J. Felsoci plus Disziplinar Kocsis. - Zuschauer: 359.