Hilpoltstein
Wochenendausflug mit Höhen und Tiefen

TV Hilpoltstein landet dritten Saisonsieg und kassiert zweite Saisonniederlage beim Doppelstart in 2. Tischtennis-Bundesliga

14.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:39 Uhr
Zum ersten Mal in dieser Zweitliga-Saison verliert der TV Hilpoltstein gegen Bad Homburg beide Doppel zu Spielbeginn. Wiedergutmachung für die glatte Dreisatzniederlage am Samstag betreiben Dennis Dickkardt und Francisco Sanchi (links) mit einem schwer erkämpften Fünfsatzsieg am Sonntag in Neckarsulm. Hier gehen die Hilpoltsteiner bei ihrem 6:1-Sieg schon mit einer 2:0-Führung in die Einzel. −Foto: Tschapka

Hilpoltstein (HK) Die Pflicht ist erfüllt, die Kür verpatzt: Mit zwei von vier möglichen Punkten im Gepäck kehrte der TV Hilpoltstein von seiner zweitägigen Gastspielreise in der 2. Tischtennis-Bundesliga zurück. Immerhin verbleiben die Hilpoltsteiner nach der 4:6-Niederlage am Samstag beim TTC OE Bad Homburg im Vorderfeld der Tabelle dank des gestrigen 6:1-Erfolgs bei der NSU Neckarsulm.

Zwei Punkte sind es also geworden bei diesem Doppelstart. Das ist nicht ganz das, was man sich in Hilpoltstein erhofft hatte. Für ganz vorne scheint es in dieser Saison also nicht zu reichen, wohl aber für eine stabile Position in der oberen Hälfte. Eine Erkenntnis, die sich nach diesem Wochenende in der 2. Bundesliga förmlich aufdrängt.

Beginnen wir mit der Kür. Die stand am Samstag beim TTC OE Bad Homburg auf dem Programm, ein Verein, mit dem der TV Hilpoltstein seit einigen Jahren ein sehr freundschaftliches Verhältnis pflegt. Auch die Hessen sind ein ehrgeiziges Team. Im Taunus träumt man seit Jahren vom großen Coup - dem Aufstieg in die Bundesliga.

Für die "Vision 2020" hat das Team einen Perspektivkader zusammengestellt. Für die laufende Übergangssaison hat es sich die Dienste des Rumänen Rares Sipos gesichert, der als einer der besten Nachwuchsspieler Europas gilt. Doch der 17-jährige kann aufgrund seiner schulischen Verpflichtungen in seiner Heimat noch nicht an jedem Spiel teilnehmen. Das war bisher in zwei von drei Partien der Fall, was auch die negative Homburger Zwischenbilanz von 2:4 Punkten erklärt. Doch mit Sipos sind die Kurstädter definitiv eine Macht. Und so wussten die Hilpoltsteiner nach einem Blick auf die Aufstellung, was am Samstag auf sie zukommen würde.

Und dann ging es zur Sache. Für fast vier Stunden ruhte die Freundschaft der beiden Teams. Geschenke wurden keine verteilt, ganz im Gegenteil. Beide Mannschaften kämpften um jeden Ball. Von den insgesamt zehn Begegnungen gingen nicht weniger als fünf über die volle Distanz von fünf Sätzen. Gleich zu Beginn gab es eine Premiere der unfreiwilligen Art, denn erstmals in dieser Saison mussten die Hilpoltsteiner beide Doppel abgeben. Als anschließend David Reitspies gegen den wie entfesselt spielenden Rares Sipos den Kürzeren zog, lag der TV bereits mit 0:3 zurück.

Es drohte ein Debakel, doch Hilpoltstein wehrte sich nach Kräften: Zwei Fünfsatzerfolge von Alexander Flemming und Francisco Sanchi gegen den deutlich stärker eingeschätzten Ungarn Nandor Ecseki sowie ein klares 3:0 von Dennis Dickhardt sorgten für den schnellen Hilpoltsteiner 3:3-Ausgleich.

Doch auch das war nur eine Momentaufnahme, denn nun war wieder "OE" an der Reihe. Während Flemming gegen Sipos nicht den Hauch einer Chance hatte, unterlag David Reitspies dem Schweden in fünf Sätzen. Da lediglich noch Dennis Dickhardt ein Sieg vergönnt war, schrammten die Hilpoltsteiner letztlich knapp an einem möglichen Punktgewinn vorbei.

Tags darauf war es dann aber deutlich einfacher. Kein Wunder, denn die Neckarsulmer Sport-Union scheint allenfalls im hinteren Paarkreuz konkurrenzfähig zu sein. Abwehrspieler Florian Bluhm etwa hat Francisco Sanchi bereits im Pokal das Fürchten gelehrt und auch Dennis Dickhardt fand gegen das unorthodoxe Spiel des Neckarsulmers kein probates Mittel. Ansonsten bot die Begegnung für David Reitspies willkommene Gelegenheit, etwas für das am Vortag arg ramponierte Selbstbewusstsein zu tun. Und so fuhren die Hilpoltsteiner in nur zweieinviertel Stunden den erhofften Pflichtsieg beim Schlusslicht ein.

Wolfgang Winkel