Meckenhausen
"Wir brauchen einen Sahnetag"

Meckenhausens Trainer Brandl schiebt Hilpoltstein im Derby die Favoritenrolle zu

09.11.2018 | Stand 23.09.2023, 4:55 Uhr
In der Außenseiterrolle sieht Trainer Michael Brandl (l.) seinen TSV Meckenhausen im Derby gegen den TV Hilpoltstein. −Foto: Regler

Meckenhausen (HK) Hilpoltsteins Fußballfans werden an diesem Sonntag nach Meckenhausen pilgern. Dort steigt in der Kreisliga Süd das prestigeträchtige Stadtderby zwischen dem heimischen TSV (4.) und Tabellenführer TV Hilpoltstein.

Ein nicht ganz so brisantes aber dennoch spannendes Derby findet in Röttenbach statt, wo das Team von Trainer Hans-Jürgen Hofer den Nachbarn aus Heideck empfängt. Außerdem fährt die DJK Göggelsbuch zum FC/DJK Weißenburg.

Es war der 8. September 2013, als der TSV Meckenhausen nach einer gefühlten Ewigkeit wieder ein Derby in der Kreisliga gegen den TV Hilpoltstein bestritt. An diesem Sonntag wird das Dutzend voll, wobei seitdem vier Mal Meckenhausen gewann, fünf Mal die Burgherren und zwei Partien Remis endeten. Für TSV-Trainer Michael Brandl ist es das dritte Mal, dass er seinem Kollegen Jürgen Wellert gegenübersteht. In der vergangenen Saison blieb er auswärts mit einem 0:0 und einem 2:0 daheim unbesiegt, das Hinrundenspiel ging eindeutig mit 3:0 an die Hilpoltsteiner. "Ich habe damals schon gesehen, dass der Gegner diese Spielzeit bestimmen wird. Die Qualität des Kaders ist überragend. Wir haben beim 0:3 versucht, dass wir lange die Null halten. Das war nicht möglich, weil ein Fehler in der Verteidigung passiert immer. Wir brauchen schon einen Sahnetag, um zu bestehen. Ein Punktgewinn wäre großartig", sagt Brandl. Verstecken will sich seine Mannschaft nicht, denn die Siege über den FC/DJK Weißenburg und in Büchenbach brachten Selbstvertrauen. "Meine Abwehr hat in Büchenbach schon eine Kostprobe von dem bekommen, was uns erwartet. Leider ist Marco Meixner im Urlaub und Jonas Hofbeck kann ihn nicht mit ganzer Kraft ersetzen. Ich habe für den Angriff nur noch Benjamin Fleischmann, das ist schon ein Handicap." Bis nach der Winterpause wird Stefan Hamperl fehlen, Benjamin Löhner erlitt einen Fußbruch, Jonathan Sturm trainiert jetzt wieder. Gut auffangen konnte man den Ausfall von Torhüter Tobias Lukas, der sich einen Kapselanriss zuzog und von Moritz Wegner super vertreten wird. "Da können wir uns glücklich schätzen, er strahlt Sicherheit aus."

Was wäre eigentlich, wenn der TV Hilpoltstein alle Mann an Bord hätte und nicht verletzungsbedingt auf sechs Akteure verzichten müsste? Dann käme Trainer Jürgen Wellert ohne Zweifel in die Bredouille, wenn er elf Spieler benennen müsste. So stellt sich die Frage nicht, denn mit Christian Meixner, Steffen Lieberwirth, Vigan Asani, Julian Schmidpeter und Stefan Burgdorf sind fünf Spieler mit einem Kreuzbandriss außer Gefecht gesetzt. Dazu kommt Maximilian Schuster mit einer Syndesmosebandverletzung. "Das sind sechs hervorragende Fußballspieler. Ich behaupte, dass ich hier in Hilpoltstein von der Qualität her noch keinen besseren Kader in meiner Trainerlaufbahn hatte. Alle sind schnell und beweglich, ich kann ohne Probleme junge Leute wie Janis Steiner, Niklas Engel, Niklas Odörfer oder Enzo Schneck bringen." Für das Derby bereitet man sich in Hilpoltstein nicht gesondert vor, sondern will Ruhe bewahren. "Wir wissen ja, dass Derbys ihre eigenen Gesetze haben, dass eine besondere Motivation herrscht. Das birgt aber auch die Gefahr, dass Hektik aufkommt. Jeder soll sich seiner Stärke bewusst sein und dementsprechend auftreten. Ich habe Meckenhausen in Büchenbach gesehen und festgestellt, dass der Einsatz groß war, es wird bestimmt nicht leicht. Aber wir wollen selbstverständlich gewinnen und bis zur Winterpause nicht mehr verlieren."

Das dritte 1:0 in Folge hat dem TSV Heideck vorerst aus einer misslichen Lage befreit. Doch dienen die knappen Ergebnisse der Entspannung bei Trainer und Mannschaft? "Ich behaupte ja, weil wir ein 4-2-3-1-System spielen, das alle meine Spieler erlernt haben und beherrschen. Wir wollen auch in Röttenbach gewinnen, da ich bei allem Respekt glaube, dass der Gegner nicht so stark ist", sagt Trainer Matjaz Klampfer. Oliver Heiß ist noch gesperrt und Keeper Christian Schuler wird berufsbedingt fehlen, wenn es nicht regnet. Als Ersatz steht Co-Trainer Matej Oswald zur Vefügung, der ehemals in der ersten slowakischen Liga das Tor hütete. Für den TSV Röttenbach war die Hürde in Hilpoltstein zu groß. An diesem Sonntag muss Trainer Hans-Jürgen Hofer auf seine Heimstärke vertrauen, die nur mit einer Niederlage bilanziert ist.

Vier Punkte in sechs Partien konnte die DJK Göggelsbuch zuletzt verbuchen, an diesem Sonntag geht es zum FC/DJK Weißenburg, von dem sie sich in der Hinrunde 1:1 trennte. Es dürfte ein schweres Unterfangen werden, denn nur Ramsberg/St. Veit und Oberhochstatt sind auswärts schwächer.
 

Gerhard Hillebrand