Pipinsried
Völlig unnötig gezittert

VfB Eichstätt lässt beim 2:1-Sieg in Pipinsried sehr viele Chancen ungenutzt - Julian Kügel verletzt sich schwer am Knie

18.11.2018 | Stand 23.09.2023, 5:00 Uhr
Unnötig spannend machen es der aus Göggelsbuch stammende Jonas Fries (links) und sein VfB Eichstätt beim Sieg in Pipinsried. −Foto: Schalk

Pipinsried (HK) Der Höhenflug des VfB Eichstätt hält auch nach dem dem 20. Spieltag in der Regionalliga Bayern an. Vor 705 Zuschauern, darunter nicht weniger als 250 mitgereiste VfB-Fans, gewannen die "Jungs" von Trainer Markus Mattes beim FC Pipinsried mit 2:1 (2:0) -Toren.

Der VfB konnte seine Tabellenführung sogar auf vier Punkte Vorsprung ausbauen, da die U23-Truppe des FC Bayern München aufgrund einer Sonderregelung wegen der Länderspielpause spielfrei hatte. Allerdings haben die Bayern drei Partien weniger ausgetragen. Wermutstropfen beim zwölften Saisonsieg des VfB war allerdings die schwere Knieverletzung von Julian Kügel, die er sich in der 44. Spielminute ohne Fremdeinwirkung zugezogen hat.

So wollte bei Trainer Markus Mattes trotz der drei Punkte keine richtige Freude aufkommen: "Wir alle standen unter Schock und wünschen Julian alles Gute. Er hat sich die Kniescheibe ausgerenkt und wurde fast 40 Minuten auf dem Platz behandelt. Kompliment an meine Jungs, dass wir das Spiel gewinnen konnten. Wir haben es aber unnötig spannend gemacht, da wir sehr fahrlässig beste Chancen ausgelassen haben. Darüber wird zu sprechen sein."

Die Taktik war schnell ausgemacht. Pipinsried zog sich von Beginn an in die eigene Hälfte zurück und versuchte über schnelle Gegenangriffe zum Erfolg zu kommen und hatte so früh zwei Chancen. Mit zunehmender Dauer übernahm der VfB dann aber die Spielkontrolle. Das Pressing war der Schlüssel zum Erfolg, denn die Gastgeber wurden so zu Fehlern im Aufbau gezwungen. Nach einem feinen Diagonalpass von Michael Zant konnte der Gredinger Dominik Wolfsteiner von Andreas Schuster nur durch ein Foul im Strafraum gebremst werden und Fabian Eberle verwandelte den Elfmeter zur 1:0-Führung für den VfB (23.). Nur zwei Minuten später stand es auch schon 2:0. Erneut gelang auf Höhe der Mittellinie die Balleroberung, Marcel Schelle spielte in die Tiefe auf Julian Kügel und dessen uneigennützigen Querpass vollendete Athedon Lushi zum 2:0 (25.).

Die Angriffe der Gastgeber verpufften meist an der Strafraumgrenze und nur einmal musste Torhüter Luca Woloszyn beherzt eingreifen, als er Knecht den Ball noch vom Fuß nahm. Auf der Gegenseite scheiterte Schelle mit einem Foulelfmeter an Torhüter Thomas Reichlmayr. In der nächsten Aktion folgte die schwere Knieverletzung von Kügel. Das Spiel konnte nach dem Halbzeitpfiff erst nach 40 Minuten fortgesetzt werden, da ein Notarzteinsatz erforderlich war. Für Kügel rückte der Hilpoltsteiner Fabian Schäll in die Mannschaft, doch dessen Einsatz dauerte exakt nur 20 Minuten. Nach einem Zusammenprall mit dem ehemaligen VfBler Andreas Schuster musste er mit einer Oberschenkelprellung Platz für Florian Grau machen (66.). Zu diesem Zeitpunkt hätte schon längst die Entscheidung zu Gunsten des VfB feststehen müssen. Doch Steinhöfer und Schälle ließen hochkarätige Chancen liegen. Und es kam, wie es kommen musste. Markus Mattes sah das drohende Unheil kommen: "Statt 5:0 oder 6:0 steht es zehn Minuten vor dem Ende plötzlich nur noch 1:2, und viel hat ja zum Ausgleich nicht gefehlt. Wir haben fast über die gesamte Spielzeit dominiert, aber vor dem gegnerischen Tor versagt." Pipinsried hatte in der 73. Minute mit dem ehemaligen Unterföhringer Philipp Schmidt einen vierten Angreifer eingewechselt und der Joker stach in der 80. Minute mit dem 1:2-Anschlusstreffer. Pipinsried bekam die dritte Luft und schnupperte kurz sogar am Ausgleich. Zuvor "verweigerten" Lushi und Steinhöfer das 1:3, als sie sich am Fünfmeterraum gegenseitig die Verantwortung beim Torabschluss zuschoben und Reichlmayr noch dazwischen gehen konnte. In der 86. Minute fiel Knecht ein Abpraller vor die Füße, er konnte das Geschenk aber nicht nutzen und sein Schuss aus 12 Metern strich knapp am Tor vorbei. Kurz vor dem Schlusspfiff des guten Unparteiischen zog das taktische Foul von Jonas Fries dessen fünfte gelbe Karte nach sich. Er wird deshalb am kommenden Samstag im Heimspiel gegen den FV Illertissen fehlen.

Sepp Schiebel