Wolfstein
Über 100 Nichtantritte ärgern Pfahler

16.07.2019 | Stand 02.12.2020, 13:30 Uhr

Wolfstein (enc) Reichlich Arbeit hat in der abgelaufenen Saison das Sportgericht des Fußballkreises Neumarkt/Jura gehabt.

434 Fälle verzeichneten Vorsitzender Anton Pfahler und sein Beisitzer Hans Jäger. "Das sind zwar immerhin 42 weniger als in der letzten Saison, trotzdem hatten wir noch genug zu tun", sagt Pfahler. Am meisten ärgern ihn die zahlreichen Nichtantritte - vor allem in den untersten Klassen. Auch diese seien zwar von 147 auf 104 zurückgegangen, "aber es sind immer noch zu viele. In den B-Klassen kann man von keinem geregelten Spielbetrieb sprechen. Und diese Nichtantritte hängen sicher nicht nur mit Spielermangel zusammen", sagte Pfahler. "Ich glaube, manche Vereine haben am Ende der Saison oft schlicht keine Lust mehr. " Um dem entgegenzuwirken verdoppelt das Sportgericht die Strafen für Nichtantritte an den letzten vier Spieltagen.

Verhandeln musste das Gericht auch über fünf Spielabbrüche. Zweimal war eine schwere Verletzung der Grund, zweimal war ein Team mit der Schiedsrichterleistung nicht einverstanden. Ein weiteres Mal verließ eine Mannschaft das Feld, weil einer ihrer Spieler einen Kreuzbandriss erlitten hatte. Aus Pfahlers Sicht war dies nicht in Ordnung: "Sowas ist kein Grund für einen Spielabbruch. Zumal das Team zunächst weiterspielte und sich erst während der zweiten Halbzeit, nach Eintreffen des Rettungshubschraubers, für den Abbruch entschied. "

Noch verhandelt wird aktuell ein Fall zum leidigen Thema Pyrotechnik. Für Vergehen dieser Art verhängt das Sportgericht normalerweise eine Mindeststrafe von 300 Euro. Ein Zuschauer hatte bei einem Kreisligaspiel einen Böller hochgehen lassen. "Der Heimverein hat aber absolut vorbildlich gehandelt und den Zuschauer sofort des Platzes verwiesen. Da sich sowas wohl nie komplett verhindern lässt, sind 300 Euro Strafe hier meiner Ansicht nach zu viel", sagte Pfahler. Auch verletzt worden sei niemand.