Hilpoltstein
Traumhafte Premiere mit der "50"

Mit der von Fritz Buchstaller übernommenen Nummer knackt Markus Stengl die Neun-Stunden-Marke

01.07.2018 | Stand 23.09.2023, 3:36 Uhr
Mitgezogen: Bei Haimpfarrich laufen Profi-Triathletin Laura Siddall und Markus Stengl noch einträchtig nebeneinander. −Foto: Foto: Kofer

Hilpoltstein (HK) Markus Stengl hat Wort gehalten: Der 37-jähriger Freystädter im Trikot des TV Hilpoltstein hat die von Rennradguru Fritz Buchstaller übernommene Startnummer 50 mehr als würdig vertreten und den Challenge in unter neun Stunden bewältigt. Bei 8:53:31 Stunden blieb für ihn die Uhr stehen.

"Mit Ansage, mit Ansage!" - Markus Stengl schrie seine Freude heraus. Überglücklich überquerte er mit ausgebreiteten Armen die Ziellinie, ballte die Faust und fiel als erstes dem im Publikum stehenden Charlie Leidel um den Hals. Die Erschöpfung war ihm anzumerken, aber die Freude über den Triumph war in diesem Moment einfach größer. "Das war ein grundehrliches Rennen, diese Zeit hab ich mir einfach erarbeitet", sagte er, nachdem er mit seinen Leuten kurz gefeiert hatte. Die von Buchstaller übernommene Startnummer 50 sollte ja die nötige Hilfe und Motivation zugleich für Stengl sein, um die magische Neun-Stunden-Marke zu knacken. Die 50 erlaubte es ihm nämlich, sein Rad in der ersten Wechselzone abzustellen, in der sonst nur die Profis ihre Rennmaschinen parken dürfen. "Das hat mir natürlich geholfen, aber es war nicht ausschlaggebend, um heute diese Marke zu knacken." Er habe sich so gut gefühlt, dass er auch ohne diese kleine Hilfe mit einer Acht vor dem Komma ins Ziel gelaufen wäre.

Dabei hinkte der 37-jährige Freystädter seiner angestrebten Wunschzeit zunächst hinterher. 55 Minuten hatte er für die 3,8 Schwimmen durch den Main-Donau-Kanal angepeilt, allerdings stieg er erst nach 56 Minuten aus dem Wasser. "Wobei ich mich ganz gut gefühlt habe. Ich war viel alleine unterwegs. Aber in der Wechselzone wusste ich natürlich, dass ich beim Radfahren richtig Gas geben muss." Und das tat er zunächst auch. "Es lief am Anfang gut, aber in der zweiten Runde habe ich dicke Beine bekommen. Es war dann richtig heftig."

Doch ans Aufgeben dachte Stengl keine Sekunde und auch seine Wunschzeit verlor er nie aus den Augen. Nach trotz allem starken 5:48:55 Stunden für die 180 Kilometer kam er schließlich in der zweiten Wechselzone an, die Wunschzeit war also immer noch realisierbar, vorausgesetzt er würde den anschließenden Marathon in gut drei Stunden hinbekommen.

Mehr als die Startnummer 50 half Stengl dann die Begegnung mit einer Profi-Triathletin: "Nach wenigen Kilometern bin ich auf die Viertplatzierte bei den Damen, Laura Siddall, gestoßen. Das hat mir sehr gut getan. Sie hat mich eine Weile lang gezogen, auf die letzten Kilometer musste ich sie aber ziehen lassen." Doch auch ohne Siddalls Hilfe reichte die Kraft, um unter neun Stunden ins Ziel zu kommen.

Christoph Enzmann