Hilpoltstein (HK) Bevor der Fußballkreis Neumarkt/Jura in die Winterpause geht, stehen an diesem Wochenende in der Kreisliga Süd noch zwei Leckerbissen an. So erwartet bereits an diesem Samstag der TV Büchenbach den Tabellenführer TV Hilpoltstein. Einen Tag später geht es dann für den TSV Heideck (7.) zum TSV Meckenhausen (4.).
Ebenfalls bereits am Samstag erwartet die SG Ramsberg/St. Veit die DJK Göggelsbuch und der TSV Röttenbach empfängt den Zweiten aus Pollenfeld.
Büchenbachs Trainer Norbert Lacher weiß, was mit dem TV Hilpoltstein auf seine Elf zu kommt: "Das ist nicht umsonst der Klassenprimus, Hilpoltstein ist das Maß aller Dinge in dieser Liga. Wir müssen uns aber stellen und geben das Bestmögliche." Lachers Pendant Jürgen Wellert möchte am liebsten immer mit diesem Prädikat spielen lassen. Nicht immer ist dies gelungen, die Statistik unterstützt diese Feststellung. In den ersten sechs Spielen der Saison blieben die Burgherren mit 14 Punkten ungeschlagen, es folgten zwei Niederlagen und seit sechs Partien gab die Wellert-Elf keinen einzigen Zähler ab, dies ergibt unter dem Strich 32 Punkte und den ersten Tabellenplatz. Auch am letzten Sonntag konnte der FC/DJK Weißenburg, dem man nicht nachsagen kann, dass er kein Kreisliganiveau aufweisen könne, dem Ersten in keiner Weise das Wasser reichen. Im Gegenteil, denn es hätte ein richtiges Vorweihnachstspaket werden können. Schüsse aus fünf Metern beispielsweise fanden nicht das Ziel. "Es ist schon schwer, wenn man gegen uns antreten muss. Das liegt auch darin begründet, dass wir an unserem System gearbeitet haben und das in Pollenfeld zum ersten Mal angewandt wurde. Ich habe meinen Spielern Aufgaben übertragen, von denen sie nicht begeistert waren und glaubten, dass sie es nicht verstehen würden. Das Ganze ist jetzt kein Thema mehr", sagt Wellert. 2:2 trennte man sich im Hinspiel, jeder der beiden Kontrahenten hätte die Partie gewinnen können. "Ich bin der Meinung, dass wir die besseren Spieler haben, die Motivation und die Einstellung stimmen. Mein Kollege Norbert Lacher, der ruhig und besonnen ist, und den ich sehr schätze, leidet ebenfalls darunter, dass Personal fehlt wie bei uns. Wir möchten aber auch zum siebten Mal hintereinander gewinnen und mit dieser Serie in die Winterpause gehen."
Es gibt immer wieder Geschichten im Fußball, die man gar nicht für möglich hält, schon gar nicht in einer Kreisliga. Eine solche hat der TSV Meckenhausen am Sonntag in Cronheim geschrieben. Bekannt ist, dass der Kader der Brandl-Elf nicht überaus üppig ist. Jeder, der mit dem Ball etwas anzufangen weiß, wird bei den Kickern des Hilpoltsteiner Ortsteils benötigt. Das dachte sich auch Marco Meixner, der nach einem Flug von 20 Stunden sofort das Ziel Cronheim anvisierte, weil er die Reservebank etwas auffüllen wollte. Nach 20 Minuten verletzte sich Stefan Wohlfahrt und Meixner lief auf. "Die Moral stimmt bei uns und auch der Erfolg in Cronheim war letztendlich verdient. Gegen den TSV Heideck müssen wir alles geben, denn der befindet sich im Aufwind, obwohl er gegen den SSV Oberhochstatt nur 2:2 spielte, gegen den wir ja auch Probleme hatten. Wir möchten aber jetzt noch einmal drei Zähler und haben uns zum Ziel gesetzt, im nächsten Jahr Rang zwei anzugreifen", sagt Spielertrainer Michael Brandl. Das Datum, an dem seine Mannschaft dass letzte Mal unterlegen war, weiß Heidecks Trainer Matjaz Klampfer nicht mehr genau, an den Gegner erinnert er sich schon. Am 7. Oktober verlor er in Cronheim 2:4 und blieb dann sieben Spiele ohne Niederlage. Sechs wären es fast nur geworden, denn vier Minuten vor Abpfiff lag seine Elf daheim gegen Oberhochstatt mit 0:2 zurück. "Es ist schön, dass man Geburtstage zusammen feiert. Bedenken muss man aber auch, dass am nächsten Tag ein Spiel stattfindet. Die Folgen waren auf dem Platz zu sehen. Gefallen hat mir das nicht", sagt Klampfer. Natürlich hat er mit dem TSV Meckenhausen noch eine Rechnung offen, unterlag im Hinspiel durch einen Sonntagsschuss mit 1:2, danach konnte er in sechs Partien nicht mehr gewinnen. "Wir sind im Aufwind und ich glaube, dass wir in Meckenhausen eine Chance haben, zumindest einen Punkt zu holen", sagt Klampfer.
In Göggelsbuch scheint nichts mehr unmöglich. Durch den Sieg gegen Büchenbach greift die Mannschaft um Spielertrainer Stephan Handl den zweiten Platz an, ist zwei Punkte davon entfernt. "Wir hatten im Hinspiel in Büchenbach sechs Tore kassiert, und das mag ich überhaupt nicht. Das Rückspiel haben wir beherrscht, ich bin stolz auf meine Truppe", sagt Handl. An diesem Samstag geht die Reise zur SG Ramsberg/St. Veit, die nicht gerne sah, wie sie in Göggelsbuch mit 2:6 demontiert wurde. "Das wird nicht einfach, denn der Gegner ist nicht so schwach wie der Tabellenplatz zwölf vermuten lässt. Wir wollen uns aber mit einem Sieg in die Winterpause verabschieden."
Gerhard Hillebrand
