Eichstätt
"Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey, hey"

VfB Eichstätt besiegt auch FC Ingolstadt II und übernimmt erstmals die Tabellenführung in der Regionalliga Bayern

11.11.2018 | Stand 23.09.2023, 4:56 Uhr
Zweikämpfe am Limit lieferten sich der VfB Eichstätt und der FC Ingolstadt II. In dieser Szene versuchen die Gäste Gabriel Weiß (links) und Torschütze Jonathan Kotzke den VfBler Marcel Schelle zu stoppen. Schelle markierte später den 3:1-Endstand. −Foto: Johannes Traub

Eichstätt (HK) Die Festwochen des VfB Eichstätt gehen weiter. Die Truppe von Markus Mattes bezwang am Samstag die U21 des FC Ingolstadt 04 im Derby mit 3:1 (2:1) und stürmte erstmals in der 98-jährigen Vereinsgeschichte auf den ersten Platz der Regionalliga Bayern.

Mit 38 Punkten aus 19 Spielen führen die Domstädter das Klassement an. Auf Platz zwei liegt die U23 des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München, die gestern Nachmittag bei der Zweitvertretung des 1. FC Nürnberg nicht über ein 0:0 hinaus kam. Der FCB II weist in der Tabelle einen Zähler weniger auf, hat allerdings auch zwei Begegnungen weniger absolviert.

Nach dem Sensationssieg von München galt es für Trainer Markus Mattes die Truppe zu erden und auf den Liga-Alltag vorzubereiten. "Das ist nicht so einfach, wie viele immer glauben. Aber letztendlich ist es eine Charakterfrage. Und wir haben gesehen, dass meine Jungs allesamt einen super Charakter haben", sagte der Eichstätter Coach nach dem neuerlichen Erfolg und dem Sprung auf Platz eins. "Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey, hey", sangen dann auch die Fans im Liqui-Moly-Stadion zu Eichstätt, als sich die Spieler ausliefen - und diese stimmten natürlich mit ein.

Vor über 1100 Zuschauern schockte Gäste-Spielführer Jonatan Kotzke die Grünhemden früh. Nach einer Ecke gelangte der Ball über Umwege zu ihm und er schoss den Ball zum 1:0 für die Schanzer ins Tor. Torwart Luca Woloszyn war bei seinem Regionalliga-Debüt machtlos.

"Wir sind gut in das Spiel gekommen und haben früh das 1:0 erzielt. Doch danach haben wir eine Lehrstunde bekommen und eine verdiente Niederlage kassiert. Eichstätt war in allen Belangen besser: Sie waren taktisch sehr gut eingestellt, waren griffig und sind gut auf die zweiten Bälle gegangen. Wir konnten die Uhr danach stellen, wann wir das Gegentor kriegen", sagte Gäste-Coach Tobias Strobl.

Die Uhr zeigte schließlich 14.21 Uhr an, als dann das 1:1 passierte. Thomas Haas setzte sich auf der linken Seite gegen Gabriel Weiß durch und flankte nach innen. Philipp Federl legte per Kopf ab und Yomi Scintu drückte den Ball zum verdienten 1:1 über die Linie. "Es läuft zur Zeit einfach. Die Stimmung in der Mannschaft passt. Alles ist super", sagte der Torschütze nach seinem vierten Treffer im dritten Spiel. "Man darf nicht vergessen, dass Yomi verletzungsbedingt fast ein halbes Jahr ausfiel. Aber allmählich kommt er wieder in Form und dahin, wo er vorher war", lobte Mattes seinen Schützling.

In einer unterhaltsamen Partie erhöhte Fabian Eberle (23.) wenig später eiskalt auf 2:1 und die Partie war gedreht. Beide Teams schenkten sich im weiteren Spielverlauf nichts und lieferten sich ein packendes Duell. "Da war schon richtig viel Power drin und es ging zur Sache. Unfair war es aber nicht", sagte Mattes. Zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff vergab Eberle bei einer riesigen Kopfballchance das 3:1. "Da haben sie uns am Leben gelassen", sagte Strobl f und fügte an: "Wir haben nach der Halbzeit noch einmal alles versucht und zehn Minuten lang auch richtig gut gespielt." Als Unruheherd erwies sich dabei der eingewechselte Patrick Hasenhüttl, der gleich zweimal gefährlich zum Abschluss kam. Doch mit dem 3:1 durch Marcel Schelle (58.) nach Flanke von Markus Steinhöfer war die Partie entschieden. Selbst in Unterzahl - Philipp Federl (82.) flog nach wiederholtem Foulspiel vom Platz - ließ der VfB nichts mehr anbrennen und gewann verdient mit 3:1. "Wir können stolz auf die Jungs sein. Was sie Woche für Woche leisten und uns immer wieder neue Höhepunkte liefern ist sensationell. Wir haben uns auch nach dem frühen Rückstand nicht von unserem Weg abbringen lassen und ein sehr gutes Spiel gezeigt", resümierte Mattes.

Norbert Dengler