Titting
Siegloser Abstieg aus der Spitzenklasse

FSG Titting verliert auch die letzten beiden Saisonwettkämpfe in der Luftgewehr-Bundesliga

09.01.2019 | Stand 23.09.2023, 5:35 Uhr
Tobias Wirth
Adieu, 1. Bundesliga: Die Luftgewehrschützen der FSG Titting und ihre Betreuer nach dem letzten Wettkampftag. −Foto: Wirth

Titting (HK) Der Erfolg blieb aus bis zuletzt: Die Luftgewehrmannschaft der FSG Titting verlor am Wochenende auch ihre beiden letzten Wettkämpfe in der 1. Bundesliga Süd und muss deshalb die deutsche Spitzenklasse nach nur einer Saison wieder verlassen. Gegen den SV Niederlauterbach und SV Buch unterlagen die Tittinger jeweils mit 1:4 Punkten.

Schon im Vorfeld war die Ausgangssituation äußerst schwierig: Selbst mit zwei Siegen hätten die Anlautertaler den Klassenerhalt nicht mehr in der eigenen Hand gehabt. Mit Niederlauterbach und Buch standen den Tittingern zum Saisonabschluss ausgerechnet jene beiden Teams gegenüber, die als Tabellenneunter und -zehnter noch über dem Strich standen. Aber auch gegen diese beiden Gegner reichte es nicht zum erhofften Erfolgserlebnis.

Gegen die Gastgeber vertraute Tittings Trainer Eugen Baur auf der Spitzenposition der Tschechin Gabriela Vognarova, die mit 396 Ringen ein gutes Ergebnis vorlegte. Doch in einer umkämpften Partie kam auch ihr Gegner Maximilian Dallinger auf 396 Ringe. Die Entscheidung fiel also erst im Stechschuss, und hier hatte Vognarova mit 9:10 das Nachsehen. Im zweiten Duell unterlag Ferdinand Rudingsdorfer dem starken Simon Weithaler deutlich mit 388:395 Ringen. Die Mittelpaarung war dagegen wieder spannend bis zum Schluss: Rupert Bauernfeind und Maximilian Simbeck schenkten sich nichts und trugen nach je 391 Ringen ihre Entscheidung ebenfalls im Stechen aus. Und auch hier unterlag der Tittinger mit 8:10. "Dadurch war der 391:385-Sieg von Andrea Englert nur Ergebniskosmetik und ein möglicher Sieg im Stechen vergeben", so Tittings Co-Trainer Markus Grinzinger über die verpasste Chance. In der Schlusspaarung zeigten die Gastgeber dann nochmal ihre ganze Klasse. Svenja Niedermeier ließ FSG-Schützin Tina Brückmann mit 388:383 keine Chance. Obwohl Brückmann mit einer perfekten 100er-Serie ausschoss konnte sie das Niveau der Kontrahentin nicht halten. Nach insgesamt 1949:1955 Ringen schrammten die Tittinger erneut nur knapp an einem Sieg vorbei. "Aber das zieht sich schon durch die ganze Saison. Das ist wie verhext", sagte Grinzinger. Der Tittinger Abstieg war damit vorzeitig besiegelt.

Wohl auch deshalb konnte Titting das Niveau in der Sonntagspartie gegen den SV Buch nicht mehr halten. Mit 1939:1955 Ringe fiel die erneute 1:4-Niederlage etwas deutlicher aus als am Vortag. Doch es gab auch einige Parallelen zum Samstags-Wettkampf: So verlor die glücklose Vognarova erneut im Stechen. Nach starken 397 Ringen unterlag sie Petra Lustenberger mit 9:10. Auch Rudingsdorfers Gegnerin Stephanie Bauer war mit 394 Ringen wieder überdurchschnittlich gut, während der Tittinger nur auf 385 Punkte kam. In der Mittelpaarung verlor Bauernfeind gegen Tobias Bäuerle mit 387:390 Ringen und Brückmann hatte gegen Jana Knaier mit 382:391 das Nachsehen. Den Ehrenpunkt sicherte sich erneut Englert, die Louis Fürst mit 388:383 gut in Schach hielt.

"Die Enttäuschung ist natürlich erstmal sehr groß", sagte Grinzinger über den Abstieg. Der jungen und unerfahrenen Tittinger Mannschaft fehlte über die ganze Saison das nötige Niveau für die Spitzenklasse. In einigen Momenten fehlte zudem auch das nötige Quäntchen Glück. "Es wird noch einige Zeit dauern, um alles zu verarbeiten", sagt Grinziger. Für ihn und die Mannschaft sei der Aufstieg und die Saison im Oberhaus jedoch ein Traum und ein Erlebnis gewesen, auf das alle stolz sein können.

Randnotiz zum Schluss: Vor drei Jahren stieg Titting zum ersten Mal in die 2. Bundesliga auf und nach nur einer Saison wieder ab. Beim Wiederaufstieg nur eine Saison später gelang der Durchmarsch. Man darf also gespannt sein, auch wenn sich "die Konstellationen für die nächste Saison und das Personal erst in den kommenden Wochen herausstellen werden", so der Co-Trainer.

Tobias Wirth