30. Weißenburger Altstadtlauf
Rebecca Schuster läuft auf Platz zwei

Sportlerin des TV 06 Thalmässing übernimmt Tabellenführung im Läufer-Cup Mittelfranken-Süd

17.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:16 Uhr

Startschuss für den Haupt- und Hobbylauf: In zwei beziehungsweise fünf Runden ging es um die Weißenburger Altstadt. Foto: Zöllich

Von Miriam Zöllich

Weißenburg – Endlich wieder Sport gemeinsam erleben. Endlich wieder anfeuern. Endlich wieder ein jubelnder Zieleinlauf. Die Rückkehr des Weißenburger Altstadtlaufs nach zweijähriger Corona-Pause feierten Sportlerinnen und Sportler ebenso wie die Zuschauer am vergangenen Sonntag ausgelassen. Es war die erste größere Breitensportveranstaltung rund um Weißenburg, die nach den beiden Pandemie-Jahren wieder ohne Auflagen stattfinden konnte. Mit knapp 950 Teilnehmern erreichte man fast wieder das Rekordniveau aus dem Jahr 2019.

„Die Corona-Zeit hatte auch etwas Gutes: Laufen ist noch populärer geworden“, freute sich Bürgermeisterin Maria Schneller, als sie die Sportler zum Weißenburger Altstadtlauf 2022 begrüßte. Rein von den Zahlen her hat das Laufen tatsächlich in den vergangenen beiden Jahren nicht an Beliebtheit eingebüßt: Am Sonntag gingen rund 950 Teilnehmer an den Start, davon allein 720 Schüler und Bambini. „Wir kratzen an der 1000“, erklärte TSV-Vorstand Thomas Strobl. Gerade nach der Corona-Pandemie „waren alle ganz heiß darauf, wieder loszulaufen“, beobachtete Organisator Rudi Wechsler.

Der anhaltende Erfolg für den Altstadtlauf freut die Organisatoren vom Verein proLeichtathletik und dem TSV 1860 Weißenburg. Schließlich ist es seit 30 Jahren das erklärte Ziel der Veranstaltung, Menschen zum Sport zu animieren, und zwar am besten schon im Kindes- und Jugendalter. An die 100 ehrenamtliche Helfer sind an diesem Tag im Einsatz. Die Art und Beliebtheit des generationenübergreifenden Breitensportevents ist „in ganz Bayern einzigartig“, sagt Rudi Wechsler stolz.

Besonders die familiäre Stimmung macht den Altstadtlauf so beliebt. An der Laufstrecke fanden sich wieder zahlreiche Familien und Freunde ein, um ihre Ehepartner, Kinder, Enkel, Geschwister, Klassenkameradinnen oder Nachbarn beim Laufen anzufeuern. Die Bambini, also alle Kinder der Jahrgänge 2015 oder jünger, liefen unter den Beifallsrufen der Menge von der Luitpoldstraße aus eine Runde um das Gotische Rathaus – insgesamt 500 Meter.

Die Schülerinnen und Schüler bis zu einem Alter von 15 Jahren hingegen absolvierten eine komplette Zwei-Kilometer-Runde von der Luitpoldstraße aus am Seeweiher entlang, über die Südliche und Westliche Ringstraße und die Rosenstraße wieder zurück zum Ausgangspunkt. Beim Schülerlauf war Mats Wellensiek mit 6:50 Minuten der Schnellste, gefolgt von David Link (07:03 Minuten) und Julian Drescher (07:28 Minuten). Bei den Mädchen hatte Julia Isaev die Nase vorn (08:31 Minuten), nach ihr durchliefen Romy Habjan (08:38 Minuten) und Marie-Louise Hannosy (08:41 Minuten) das Zieltor.

Zweimal die Runde entlang der Stadtmauer – also insgesamt vier Kilometer – nahmen die Starterinnen und Starter des Hobbylaufs in Angriff. Am schnellsten war dabei Florian Langer mit einer Zeit von 16:05 Minuten, gefolgt von Jan Gundel (16:50 Minuten) und Simon Trautmüller (17:05 Minuten). Bei den Damen kamen Annika Weigl (20:07 Minuten), Valeska Heinrich (24:14 Minuten) und Britta Hüttinger (25:23 Minuten) aufs Treppchen.

Starke Leistungen zeigten die Athleten beim Hauptlauf über zehn Kilometer. In einer super Zeit von 35 Minuten und 22 Sekunden umrundete Matthias Bogner vom Geh-Punkt Weißenburg die Altstadt fünfmal und ergatterte sich so den Titel des Weißenburger Stadtmeisters 2022. Auf den zweiten Platz lief Teamkollege Marcel Frank (36:12 Minuten), Lukasz Dudzik vom Team CB Trockenbau erreichte als Dritter das Ziel (37:36 Minuten). Insgesamt schafften es sechs Sportler in unter 40 Minuten.

Bei den Frauen ergatterte sich Andrea Lutz von der Eintracht Kattenhochstatt den Platz ganz oben auf dem Treppchen mit einer Zeit von 41:07 Minuten, sie darf sich nun Stadtmeisterin nennen. Rebecca Schuster vom TV 06 Thalmässing lief auf Rang zwei (41:52 Minuten), gefolgt von Larissa McMillan von der LG Erlangen (42:39 Minuten). Die Ergebnisse des Hauptlaufs fließen auch in die Wertung des Läufer-Cups Mittelfranken-Süd ein.

Am Rande des 30. Altstadtlaufs gab es auch einen wehmütigen Moment. Irgendwo zwischen Bambinilauf und Staffelstart kündigte Rudi Wechsler an, dass er und seine Familie sich nach zehn Jahren aus der Hauptorganisation der Veranstaltung zurückziehen werden. „Es ist das bekannte lachende und weinende Auge“, erklärte er gerührt. Für den knapp 70-Jährigen, seine Frau und seine beiden Söhne hat die ehrenamtliche Ausrichtung der Sportveranstaltung immer viel Freude, aber auch viel Arbeit bedeutet. „Es gab eigentlich kaum eine Familienfeier, bei der wir nicht über den Altstadtlauf gesprochen haben.“ Aus dem Rückzug verspricht Wechsler sich nun einen ruhigeren Ruhestand.

Es ist auch an der Zeit, den Staffelstab an eine neue Generation von Verantwortlichen innerhalb des TSV 1860 Weißenburg zu übergeben, findet Wechsler. „Wer das nun übernimmt und wie der Altstadtlauf künftig abläuft, das wird nun zu diskutieren sein“, denkt er. „Vielleicht macht ja auch jemand ein neues Konzept – wer weiß.“ Ganz loslassen will die Familie den Altstadtlauf aber nicht, versprach Rudi Wechsler. „Im Helferteam sind wir sicher künftig noch dabei.“

HK