Hilpoltstein
Neue Halle, neues Glück

TV Hilpoltstein fährt am Samstag zum bayerischen Derby der 2. Tischtennis-Bundesliga nach Passau

06.12.2018 | Stand 23.09.2023, 5:19 Uhr
Bernd Beringer
Nach der 3:6-Heimniederlange vom vergangenen Sonntag gegen Dortmund müssen die vier Hilpoltsteiner David Reitspies, Francisco Sanchi, Alexander Flemming (von links) und Dennis Dickhardt (rechts verdeckt) ihre Kampfstärke gegen Passau beweisen. −Foto: Münch

Hilpoltstein (HK) Für das letzte Punktspiel des Jahres müssen die Hilpoltsteins Tischtennis-Asse in der 2. Bundesliga eine vergleichsweise kurze Reise antreten. Gastgeber an diesem Samstag ist der Tabellennachbar TTC Fortuna Passau. Das bayerische Derby beginnt um 14 Uhr - allerdings in einer für die Hilpoltsteiner neuen Umgebung.

Nach vielen Jahren in der engen, aber stimmungsvollen Nicolaischule spielen die Passauer jetzt in einer neuen Dreifachturnhalle. Ob damit ihr Heimvorteil abnimmt, bleibt abzuwarten: Bisher stehen zwei Passauer Heimsiegen auch zwei Niederlagen in der neuen Halle entgegen. Und auch sonst hat die Fortuna in dieser Saison noch nicht so ganz überzeugen können. Vor allem Spitzenmann Sanil Shetty, ein Inder der erweiterten Weltklasse, hat mit 6:8-Siegen sicher nicht die Erwartungen der Passauer Verantwortlichen erfüllt und den einzig verbliebenen Spieler der vergangenen Saison, Tomislaw Kolarek aus Kroatien (6:7), nicht zu Bestleistungen im Spitzenpaar kreuz mitreißen können.

Die beiden anderen Neulinge, Vladislav Ursu, ein 17-jähriger Moldawier (6:5), und Ivan Juzbasic (4:6) - den mittlerweile 37-jährigen Kroaten kennen die Hilpoltsteiner noch aus der Regionalliga vor 15 Jahren - haben in etwa die gleiche Spielstärke wie die Hilpoltsteiner Dennis Dickhardt (8:6) und Francisco Sanchi (4:4). Besonders das Duell der beiden letztjährigen Regionalliga-Kollegen Sanchi (zuletzt SB Rosenheim) und Vladislav Ursu (Medizin Magdeburg) könnte spielentscheidend sein. Dennis Dickhardt geht derweil als leichter Favorit in beide Begegnungen.

Freilich fragen sich alle Fans der Hilpoltsteiner, ob Alexander Flemming (7:9) die Strapazen von seinen beiden Ausflügen nach China und die Umstellung vom Sandpapier-Schläger beim Clickball auf den Gummibelag beim Tischtennis endgültig verkraftet hat. Eine Woche hatte der Kapitän nach seinen beiden verlorenen Einzeln am vergangenen Sonntag gegen Borussia Dortmund nun Zeit zur Regeneration und zum Training mit dem gewohnten Schläger. Sein Paarkreuzkollege David Reitspies (8:6) hat diese Probleme nicht - er hat er allerdings auch nicht die gigantischen Erfolge von Flemming, der im Clickball schon länger zur absoluten Weltspitze gehört und zuletzt beim Erdteil-Länderkampf Europa gegen China den Vizeweltmeister klar geschlagen hat.

Der größte Trumpf der Gäste aus Mittelfranken dürften die Doppel sein. Alexander Flemming und David Reitspies führen die Bestenliste an. Die Gesamtbilanz von 9:6 Doppelsiegen ist deutlich besser als die der Passauer (3:9). Doch bei der Doppelaufstellung kann natürlich immer gepokert werden, und da spielt ein bisschen Glück durchaus eine Rolle.

Insgesamt fahren die Hilpoltsteiner mit viel Zuversicht und wie immer mit einer größeren Fangruppe in die Drei-Flüsse-Stadt. Schließlich will man nach dem bayerischen Derby mit einer ausgeglichenen Bilanz noch gute Chancen auf die vordere Tabellenplätze der 2. Bundesliga haben und nicht in den Abstiegskampf verwickelt werden.

Bernd Beringer