Roth
Mit persönlicher Bestleistung zum WM-Ticket

Rother Kunstradfahrerin Milena Slupina schließt German-Masters-Serie nach einer nahezu perfekten Kür als Zweite ab

09.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:30 Uhr
Die besten Fahrerinnen der Serie: Die Rotherin Milena (v. l.), Siegerin Iris Schwarzhaupt, Maren Haase und Madeleine Köhler. −Foto: Schwarz

Roth (HK) Einen nahezu perfekten Abschluss der German Masters hat Milena Slupina hingelegt. Die Rother Kunstradfahrerin fuhr bei der letzten Station im Spreewald mit neuer Bestleistung auf den zweiten Platz und schloss die Serie damit auch insgesamt als Zweite ab. Dank ihrer herausragenden Leistungen löste die amtierende Weltmeisterin zudem ihr WM-Ticket.

Die Bedingungen, um erneut ein Topergebnis zu erzielen, waren für die Fahrerinnen gut: Die Veranstaltung war super organisiert, der Hallenboden war eben, schnell und drehte auch gut. Anders als bei den ersten beiden Masters-Veranstaltungen war die Disziplin der 1er-Frauen an diesem Tag als letztes an der Reihe und daher ging Slupina erst nach 16.30 Uhr an den Start. Das erste Mal aufs Rad stieg sie morgens gegen 8:20 Uhr, um die Möglichkeit zu nutzen, am Wettkampftag nochmal auf der Wettkampffläche einzufahren. "An diesem Tag wollte ich mich noch umso mehr für das Finale der besten drei qualifizieren, da die Zwischenrunde (für Nationalkaderathleten, die nicht das Finale erreicht haben) bereits um 17.30 Uhr begonnen hat und daher nur wenig Regenerationszeit wäre", sagte Slupina.

Ihre Kür in der Vorrunde war sehr gut, insbesondere bei den Handständen trumpfte sie auf und auch konditionell fühlte sich die Rotherin gut. Ein kurzer Tipper auf den Boden zwischen zwei Übungen kostete ihr einen Punkt Abzug und mit weiteren geringen Abwertungen erreichte sie mit 186,11 Punkten als Zweitplatzierte neben Maren Haase und Iris Schwarzhaupt klar das Finale. Damit waren alle drei Abendveranstaltungen der Masters-Serie mit den gleichen Sportlerinnen besetzt.

Auch bei der Abendveranstaltung, die um 19 Uhr mit Begrüßung, Sportlervorstellung und einer Tanzvorführung begann, waren die 1er-Frauen die letzte Disziplin und Slupina mit einer aufgestellten Punktzahl von 194,50 Punkten die vorletzte Starterin des Abends. Um 21 Uhr betrat die amtierende Weltmeisterin die Fläche und hatte hier bereits ein gutes Gefühl, wenngleich Maren Haase mit 183,62 Punkten gut vorgelegt hatte.

Auch diesmal gelang ihr der Einstieg in die Kür tadellos, so dass ihr die Kommissäre in der ersten Hälfte des Programms nur 0,3 Punkte abzogen. Auch in der zweiten Hälfte konnte Slupina ihre Übungen ohne Fehler zeigen und mit einem Gesamtabzug von nur drei Punkten stellte sie eine neue persönliche Bestleistung von 191,50 Punkten auf. Diese ausgefahrene Punktzahl ist höher als ihre im Vorjahr eingereichte Schwierigkeitspunktzahl. Iris Schwarzhaupt erreichte allerdings 0,35 Punkte mehr, so dass Slupina ganz knapp Zweite wurde. "Iris und ich sind aktuell die beiden einzigen Frauen weltweit, die über 190 Punkte ausgefahren sind", sagte Slupina, die ihre Trainerin fast sprachlos machte. "Einfach genial", sagte diese zur Kür der amtierenden Weltmeisterin.

In der German Masters Gesamtwertung, für die nur die Platzierungen der Finalveranstaltungen zählen, belegte Slupina ebenfalls den zweiten Platz.
Mit ihren Ergebnissen der Serie fuhr die Rotherin in der WM-Qualifikation unter die zwei besten deutschen Starterinnen und auch die Resultate in der Vorrunde der deutschen Meisterschaft können hieran nichts mehr ändern. Die Ergebnisse der WM-Qualifikation werden als wesentliche Entscheidungsgrundlage für den Nominierungsvorschlag der Kommission Hallenradsport an das BDR-Präsidium herangezogen. Das bedeutete für Slupina, dass sie die WM-Quali geschafft hatte. Obwohl sie den Sieg der German-Masters-Serie knapp verpasste, hat sie ihre gesteckten Ziele erreicht: "Ich wollte immer unter die ersten Drei der Vorrunde fahren und damit das Finale erreichen, bei allen Ergebnissen über 180 Punkte erreichen und mich für die WM qualifizieren. Mit der bisherigen Hauptsaison bin ich sehr zufrieden."

Vom TSV Bernlohe ebenfalls am Start waren vor Slupina Claudia Ridinger und Bianca Zint. Ridinger konnte einen Übergang nicht korrekt zeigen und kam am Ende nicht in die Zeit, was ihr mit 141,34 ausgefahrenen Punkten den 14. Rang einbrachte. Zint erhielt nur geringe Abzüge für ihr Programm und erreichte mit 153,82 Punkten den neunten Platz.

In den nächsten Wochen stehen für Slupina viele Termine an - am Sonntag startet sie in Schwabach beim Bayern-Cup Finale und eine Woche später findet die deutsche Meisterschaft in Neresheim statt. Die Wochenenden bis zur WM (23. bis 25. November in Lüttich) sind ausgebucht mit dem WM-Vorbereitungslehrgang in Albstadt, dem Drei -Nationen-Cup in Hohenems (Österreich) und dem Weltcup-Finale in Erlenbach. "Eine Herausforderung, alles mit einer Vollzeitstelle als Konstrukitonsingenieurin zu meistern - mein nächstes freies Wochenende ist der erste Advent. Ich freue mich aber riesig, Deutschland erneut bei der WM zu vertreten", sagte Slupina.