Freystadt
Mit letztem Aufgebot zum Vizemeister

Freystädter Badmintonspieler rechnen sich für das Bundesligaspiel in Bergisch Gladbach kaum Chancen aus

24.01.2020 | Stand 02.12.2020, 12:07 Uhr
Eine große Herausforderung wartet an diesem Sonntag auf Hannes Gerberich: Er trifft im Einzel auf Nationalspieler Lars Schänzler, gegen den er bisher noch nie gewinnen konnte. Gespannt darf man auch sein, wie er sich als Einzelspieler im Doppel mit Florian Waffler schlagen wird. Bisher sind die beiden bei ihren drei Einsätzen noch ungeschlagen. −Foto: Mehlich

Freystadt - Nach dem grandiosen 5:2-Heimsieg gegen den bayerischen Rivalen Neuhausen-Nymphenburg muss der TSV Freystadt an diesem Sonntag beim deutschen Vizemeister TV Refrath (Bergisch Gladbach) stark ersatzgeschwächt antreten.

In der Hinrunde gab es für den abstiegsbedrohten Badminton-Bundesligisten eine herbe 1:6-Niederlage.

Den Ehrenpunkt holten damals Johannes Pistorius und Max Flynn. Die Aussichten an diesem Sonntag auf ein besseres Ergebnis oder einen Punktgewinn sind angesichts der Refrather Aufstellung minimal. Gastgeber Refrath, aktuell Tabellenzweiter, will punkten, um den Rückstand auf Tabellenführer BC Saarbrücken zu verkürzen. Der TV wird mit mehreren deutschen und irischen Nationalspielern antreten.

Der TSV Freystadt hingegen spielt in der Minimalbesetzung von vier Herren und zwei Damen. Zum Kader gehören Johannes Pistorius, Hannes Gerberich, Max Flynn und Florian Waffler, bei den Damen stehen Serena au Yeong und Fee Liew im Aufgebot. Nachdem Oliver Roth, Rasmus Bonde, Fikri Hadmadi und Kristin Kuuba aus unterschiedlichen Gründen nicht zur Verfügung stehen, meldete sich vergangene Woche auch Leon Seiwald ab. Er trainiert aktuell mit dem österreichischen Nationalteam in Dänemark und bereitet sich auf die Europameisterschaft Mitte Februar vor. Beim TSV Freystadt hat man Verständnis, dass Seiwald auf Anraten seines Nationalcoachs gegen Refrath nicht spielen wird.

Refraths Teammanager Heinz Kelzenberg hat angekündigt, mit starker Besetzung anzutreten, um gegen Freystadt nichts anbrennen zu lassen. Refrath hat in seinem Kader eine Reihe von aktuellen und ehemaligen Nationalspielern und wird angeführt von der mehrfachen deutschen Meisterin Carla Nyenhuis. Im Einzel wartet auf Hannes Gerberich eine schwere Aufgabe. Nach dem Ausfall von Leon Seiwald rückt er auf die erste Position und wird auf den deutschen Nationalspieler Lars Schänzler treffen. Bisher konnte Gerberich gegen das Refrather Laufwunder noch nie gewinnen und verlor im Hinspiel mit 1:3 Sätzen. Doch gelingt es dem Freystädter, seine Leistungen vom Sieg gegen den für Wipperfeld spielenden Tschechen Adam Mendrek zu wiederholen, ist er auch gegen Schänzler nicht chancenlos.

Im Dameneinzel sieht es für die Freystädter nicht gut aus. Nachdem man ohne gelernte Einzelspielerin anreisen wird, müssen Serena Au Yeong oder Fee Liew, beide reine Doppelspielerinnen, einspringen. Unabhängig davon, wer von beiden spielen wird, dieser Punkt sollte höchst wahrscheinlich an den TV Refrath gehen, der mit Nationalspielerin Ann-Kathrin Spöri eine der besten deutschen Einzelspielerinnen in seinen Reihen hat.

Besser sieht es für die Oberpfälzer in den Doppeldisziplinen aus. Im ersten Herrendoppel treffen Johannes Pistorius und Max Fynn auf Jan Collin Völker (Nummer 54 der Welt) und den Iren Sam Magee. Im zweiten Doppel kann man gespannt sein, wie sich Hannes Gerberich und Florian Waffler gegen die Ex-Nationalspieler Raphael Beck und Max Schwenger schlagen werden. Das Freystädter Doppel, laut Teammanager Stephan Pistorius eigentlich eine Notlösung, spielte in dieser Saison erst dreimal zusammen und brachte das Kunststück fertig, alle drei Spiele gegen Saarbrücken, Wipperfeld und Bonn zu gewinnen. Im Damendoppel treffen Serena Au Yeong und Fee Liew auf die deutsche Nationalspielerin Kilasu Ostermeyer und Olympiateilnehmerin Carla Nyenhuis. Auch in diesem Spiel ist Refrath gegen die jungen Freystädterinnen eindeutiger Favorit. Auch im Mixed wartet auf den TSV mit den irischen Geschwistern Cloe Magee (31) und Sam Magee eine richtige Hausnummer. Sie belegen in der Weltrangliste den 32. Platz und machen sich berechtigte Hoffnungen auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio.

"Auf unser Team wartet eine große Herausforderung. Wir hoffen auf einige positive Überraschungen, auch wenn wir wohl ohne Punkte die Heimreise antreten werden", sagt Freystadts Sportwart Tim Bambach. Das Bundesligaspiel findet in der Sporthalle Steinbreche in Bergisch-Gladbach, Ortsteil Refrath, um 15 Uhr statt.

Ebenfalls im Einsatz sind am Wochenende die zweite und dritte Mannschaft des TSV Freystadt. Für das Oberligateam gilt es, mit zwei Auswärtssiegen gegen die Spielgemeinschaft Diedorf-Haunstetten (Samstag, 16 Uhr) und am Sonntag beim TSV Nürnberg (Sonntag, 10 Uhr) den dritten Tabellenplatz zu verteidigen. Auf die dritte Mannschaft warten derweil zwei Derbys. Als Tabellenführer in der Bezirksklasse A fährt der TSV nach Velburg und spielt dort am Samstag gegen den TV Velburg II (14 Uhr) und im Anschluss (etwa 15.30 Uhr) gegen BSDN Neumarkt II.

HK