Roth
Konkurrenzloser Heimerfolg

Ungefährdet gewinnt Sven Ehrhardt den Rother Kirchweihlauf - Christine Ramsauer schnellste Frau

12.08.2018 | Stand 23.09.2023, 4:22 Uhr
Vom Start weg an die Spitze setzt sich Sven Ehrhardt (Startnummer 126) gestern bei seinem Heimrennen in Roth. Filimon Habtemikael aus Eritrea versucht ihm zwar auf den Fersen zu bleiben, muss aber in Runde drei abreißen lassen. Insgesamt gehen 111 Läufer beim 18. Kirchweihlauf an den Start. −Foto: Fotos: Enzmann

Roth (HK) Trotz seines vorzeitigen Sieges im Läufer-Cup des BLV-Kreises Mittelfranken Süd hat Sven Ehrhardt sich den Start bei seinem Heimrennen gestern nicht nehmen lassen: Und wie erwartet triumphierte der 31-Jährige dann auch beim Rother Kirchweihlauf. Bei den Frauen feierte Christine Ramsauer einen ungefährdeten Erfolg.

32:49 Minuten - und damit fast eine halbe Minute mehr als bei seinem Sieg im vergangenen Jahr - benötigte Ehrhardt dieses Mal für die zehn Kilometer lange Strecke. Das hatte seiner Ansicht nach aber auch einen Grund: "Im letzten Jahr sind Stefan Böllet und ich mit hohem Tempo vorne weggelaufen und haben uns gegenseitig gepusht, erst gegen Ende des Rennens konnte ich ihn damals abhängen." Heuer hatte der frisch gewordene Vater mit Filimon Habtemikael aus Eritrea dagegen nur bis knapp zur Hälfte des Wettkampfs einen zähen Widersacher, der auf dem fünf Mal zu durchlaufenden Rundkurs allerdings zwischen Kilometer vier und fünf abreißen lassen musste. Filimon, der mit dem Zug aus Würzburg angereist war, hatte das Rennen als Trainingslauf genutzt. Er sei die zehn Kilometer schon unter 33 Minuten gelaufen, allerdings habe in Runde drei ein Muskel im Oberschenkel zu gemacht, weshalb er nicht mehr an Ehrhardt dran bleiben habe können, erklärte er im Ziel. "Anfangs war es ein bisschen wie ein Katz- und Mausspiel", sagte Ehrhardt. "Ich habe immer wieder versucht ihn mit kurzen Zwischensprints abzuhängen, aber er ist gut dran geblieben." Am Ende trennten die beiden aber doch satte 42 Sekunden im Ziel.

Der vorzeitige Läufer-Cup-Champion hatte in der vergangenen Woche nur wenig trainiert und das lag nicht an Tochter Greta, wie er betonte: "Sie hat mich gut schlafen lassen, stattdessen ist mir der Hilpoltsteiner Burgfestlauf noch bis Donnerstag in den Knochen gehangen. Ich hatte vom Sprint auf den Burgberg einen ziemlichen Muskelkater und habe erst Ende der Woche ein paar Dauerläufe absolviert." Nach seinem vorzeitigen Sieg im Läufer-Cup wird Ehrhardt bei den kommenden Etappen nicht an den Start gehen. "Ich bereite mich stattdessen auf den München Marathon im Oktober vor."

Nichts geworden ist es in Roth gestern mit einem erneuten Geschwister-Sieg. Svens Schwester Annika hatte zwar für den Kirchweihlauf gemeldet, musste aber aufgrund einer Sommergrippe kurzfristig passen. Damit war der Weg frei für Christine Ramsauer, die in 39:57 Minuten als schnellste Frau in Ziel kam. Anders als bei ihrem Heimrennen in Allersberg ließ sich Ramsauer dieses Mal den Sieg kurz vor der Ziellinie nicht mehr entreißen, obwohl sie auch dieses Mal mit Corinna Bittel aus Oberasbach eine zähe Kontrahentin hatte, die nur elf Sekunden nach ihr ins Ziel kam. Besonders motiviert war Ramsauer dieses Mal nicht nur wegen ihres verlorenen Heimrennens in Allersberg, auch die Anwesenheit ihrer Nichte, Profi-Triathletin Threresa Baumgärtel, verlieh ihr einen extra Schub. Baumgärtel war aus Saarbrücken angereist und feuerte ihre Patentante während des Rennens immer wieder an. In der Gesamtwertung des Läufer-Cups hat Ramsauer den Rückstand auf Annika Ehrhardt mit ihrem Sieg in Roth zwar auf 13 Zähler verkürzt, trotzdem hat die Allersbergerin keine Ambitionen, den Cup zu gewinnen: "Ich mache heuer nicht gezielt im Läufer-Cup mit, wahrscheinlich werde ich noch beim Halbmarathon in Greding an den Start gehen, ansonsten aber wohl an keinem Lauf mehr teilnehmen." Glücklich mit ihrem zweiten Platz in Roth zeigte sich Ramsauers junge Teamkollegin Corinna Bittel (LAC Quelle Fürth). Die 19-jährige Oberasbacherin hatte bereits in den vergangenen Jahren mehrmals in Roth teilgenommen, es bis dato aber nicht auf das Treppchen geschafft. "Ich wäre gerne noch schneller gewesen, aber dafür war es zu warm. Ich bin glücklich mit meinem zweiten Platz", sagte Bittel, für die das Rennen ein Trainingslauf für die am 2. September stattfindende deutsche Meisterschaft im 10-Kilometer-Straßenlauf war. Lange mit Ramsauer und Bittel mitgehalten hatte auch die spätere Drittplatzierte Kim Korber. Anders als in Allersberg musste die Thalmässingerin aber dieses Mal nach Runde drei immer mehr abreißen lassen. Sie benötigte 40:58 Minuten. Insgesamt nahmen 111 Läuferinnen und Läufer am Rennen teil.

Christoph Enzmann