Hilpoltstein
Hilpoltstein, wie es singt und lacht?

Tischtennis: Zweitliga-Herren des TV sind am Karnevalswochenende beim Vorjahresmeister FSV Mainz 05 gefordert

21.02.2020 | Stand 23.09.2023, 10:48 Uhr
Bernd Beringer
In Topform präsentierte sich zuletzt David Reitspies. Der Hilpoltsteiner Frontmann wird auch an diesem Samstag beim FSV Mainz 05 sein volles Potenzial abrufen müssen, wenn die Hilpoltsteiner aus der Karnevals-Hochburg etwas mitnehmen wollen. −Foto: Tschapka

Hilpoltstein - Die Aufgaben des TV Hilpoltstein in der 2. Tischtennis-Bundesliga werden nicht leichter.

 

Am heutigen Samstag um 14 Uhr müssen Flemming und Co. beim Tabellenzweiten 1. FSV Mainz 05 antreten - und das nach drei Niederlagen in den ersten drei Spielen des neuen Jahres.

Der letztjährige Meister Mainz - auf den Aufstieg in die 1. Liga hatten die Rheinhessen verzichtet - musste zwar mit dem Amerikaner Kanak Jha (1. Bundesliga) und Ives Bertrand (Französische Liga) zwei der besten Akteure der Liga abgeben, dennoch spielt der FSV auch in dieser Saison eine überragende Rolle. Erst eine Niederlage mussten die "Meenzer" bisher hinnehmen, und die ausgerechnet in Hilpoltstein. Doch die deftige 1:6-Pleite in der Burgstadt hat die bravourös kämpfende, neu zusammengestellte Truppe meisterhaft überwunden. Seit dem 20. Oktober 2019 hat sie nicht mehr verloren und dabei sogar dem Top-Favoriten Bad Homburg eine empfindliche Heimniederlage beigebracht. Im neuen Jahr hat das jüngste Team der Liga (Durchschnittsalter 18,5 Jahre) in bisher vier Spielen lediglich gegen Hamm einen Punkt abgegeben.

Dabei verfügen die Mainzer noch nicht mal über einen herausragenden Spitzenspieler. Den 17-jährigen Amerikaner Nikhil Kumar (1:1) haben sie bisher erst einmal eingesetzt, und der 19-jährige Schwede Simon Berglund (12:10 Siege) zählt im vorderen Paarkreuz nicht gerade zur absoluten Elite. Erfolgreichster Akteur im Team der Landeshauptstadt ist der 16-jährige Pole Maciej Kubik, mit 15:6 Siegen (vorne 6:2, hinten 9:4) die positive Überraschung der Liga. Der junge deutsche U23-Nationalspieler Cedric Meissner (hinten 11:5) enttäuschte nicht, war aber ebenso wenig der Überflieger wie der Materialkünstler Luka Mladenovic (7:5) aus Luxemburg. Gar unter den Erwartungen blieb der vormalige Spitzenspieler Simon Söderlund (5:13), der in der 2. Tischtennis-Bundesliga, wenn überhaupt, nur noch im hinteren Paarkreuz eingesetzt wird.

Das Geheimnis der Mainzer ist ihre Ausgeglichenheit, ihre mannschaftliche Geschlossenheit und ihre Doppelstärke (16:10 Siege). Der spielerisch mindestens gleichwertige TV Hilpoltstein - aktuell mit 12:12 Punkten auf dem sechsten Tabellenplatz - hingegen schafft es zu selten, dass seine Spieler zum gleichen Zeitpunkt in Topform antreten: "Einer von uns schwächelt immer ein bisschen", bringt es Alexander Flemming (11:9) auf den Punkt. Zuletzt gegen die Saarbrücker Bundesliga-Reserve war es der Kapitän selbst, dem die Strapazen der Clickball-WM und die folgende verletzungs- und krankheitsbedingte Trainingspause anzumerken waren.

Während David Reitspies (12:11) nach zwei großen Siegen gegen die erweiterte Weltklasse seine kleine Krise anscheinend überwunden hat, ist Francisco Sanchi (10:6) offensichtlich in eine solche hineingerutscht. Gegen Saarbrücken war der Argentinier jedenfalls ziemlich von der Rolle, wohingegen sein Paarkreuz-Kollege Dennis Dickhardt (10:8) mit seinem Einzelsieg noch einmal Hoffnung aufkommen ließ. Besser werden müssen auf jeden Fall die Hilpoltsteiner Doppel (10:14), wenn es an diesem Faschingssamstag in Mainz heißen soll: "Hilpoltstein, wie es singt und lacht".

HK

Bernd Beringer