Wendelstein
Herausragend im Einzel und als Team

Junge Leichtathleten der LG Landkreis Roth blicken auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2018 zurück

28.12.2018 | Stand 23.09.2023, 5:30 Uhr
Ein starkes Team: Die U-16-Mannschaft der LG Landkreis Roth (von links nach rechts: Nils Kremling, Philipp Farchmin, Tim Kraus, Sascha Babel) holt im abgelaufenen Jahr unter anderem den Vizetitel bei der bayerischen Meisterschaft im Mehrkampf. −Foto: Schmitt

Wendelstein (HK) Auf ein herausragendes Jahr 2018 blickt die U-16-Leichtathletik-Mannschaft der LG Landkreis Roth zurück. Die jungen Talente holten unter anderem den bayerischen Vizemeistertitel im Neunkampf und im Blockmehrkampf und sind für die Wahl zur Mannschaft des Jahres im Landkreis Roth nominiert.

Eine Gruppe von Leichtathleten als Mannschaft zu bezeichnen, das ist eigentlich immer erst nach Abschluss eines Wettkampfs möglich. Denn egal, ob Neun-, Vier- oder Blockmehrkampf sowie Vier-mal-Hundert-Meter-Staffel. Jeder Teilnehmer versucht zunächst für sich alleine, so gut wie möglich abzuschneiden. Eine mannschaftliche Gesamtleistung ergibt sich, wenn die Punktwertungen oder Zeiten der Sportler eines Vereins zusammengezählt werden. Je nach Reglement steht nach Addition der Einzelergebnisse die Wertung als Team fest. Die sieben Jungs der U16-Leichtathletik-Mannschaft der LG Landkreis Roth haben als solches 2018 tolle Erfolge erzielt.

Die 15-jährigen Lukas Knäblein, Nils Kremling, Sascha Babel und Philipp Farchmin vom TSV Wendelstein, der 15-jährige Jakob Eberler und Alexander Billner vom TSV Röttenbach, mit 13 der jüngste, sowie Tim Kraus vom TV Eckersmühlen, ebenfalls 15, haben in der Vier-mal-100-Meter-Staffel bei der süddeutschen Meisterschaft die Qualifikation für die deutsche Meisterschaft geschafft, konnten dort aber wegen einer Verletzung lediglich Platz 28 belegen. Als Mannschaft im Neun-Kampf haben sie die Qualifikation zur deutschen Meisterschaft lediglich um etwa 100 Punkte verpasst, sind aber bayerischer Vizemeister geworden. Einen Titel, den die Truppe jeweils auch bei den Bayerischen Blockmehrkampfmeisterschaften und der Vier-Kampf-Meisterschaft in der Halle errungen hat.

"Es treten fünf an und die drei besten kommen in die Wertung", erklärt Trainer Christian Gußner vom TSV Wendelstein. "Unsere Stärke ist die große Ausgeglichenheit. Die Jungs liegen eng beieinander", fügt er hinzu. Und vermutlich auch der Ehrgeiz. Als die Qualifikation für die DM im Neun-Kampf nämlich bei der bayerischen Meisterschaft Ende Juli in Garmisch-Partenkirchen um 200 Punkte verpasst worden war, wollte es das Team unbedingt nochmals versuchen. Kremling, Babel und Kraus fuhren also zur oberpfälzischen Meisterschaft nach Regensburg, um dort die Qualinorm anzusteuern und verpassten sie noch knapper als beim ersten Mal. Im abschließenden 1000-Meter-Lauf hätten alle drei drei Minuten laufen müssen. Entsprechend agierten sie als Team. Einer machte abwechslend jeweils die Pace. Die beiden anderen setzten sich dahinter. Das Limit verfehlten sie nur ganz knapp. Nach dem Zieleinlauf zeigte die Stoppuhr für alle drei jeweils 3:07 Minuten an.

Der 52-jährige Christian Gußner ist seit 2000 Leichtathletik-Trainer und beim TSV Wendelstein und gemeinsam mit Joachim Borne verantwortlich für das Training aller Jungs und Mädchen ab zehn Jahren. Seit 2004 ist er dort auch Abteilungsleiter. Unterstützt wir er von seinem 22-jährigen Sohn Tobias, der mehrfach bayerischer Meister im Hochsprung und Mitglied im Landeskader war.

Der TSV Röttenbach gilt für Gußner als Wurfhochburg. Dort ist Wolfgang Eberler für das Training verantwortlich. Das Zentrum für die Übungseinheiten aller sieben ist der TSV Wendelstein. Christian Gußner setzt als ehemaliger Mehrkämpfer und Hochspringer so lange wie möglich auf Vielseitigkeit. "Es reicht, wenn sie sich ab 16 für eine Spezialdisziplin entscheiden", lautet seine Philosophie als Trainer.

Seine Schützlinge sind aber auch heute schon in Einzeldisziplinen erfolgreich. An der Spitze steht dabei Sascha Babel, der bei der deutschen Meisterschaft in diesem Jahr Zehnter über 80-Meter-Hürden geworden ist. Dort verpasste er den Endlauf um eine Hundertstel. Im B-Finale lief er dann 10,96 Sekunden. Damit wäre er im echten Finale dritter geworden. Nils Kremling ist nordbayerischer Meister im Neun-Kampf und hat sich als dritter der bayerischen Meisterschaft für die deutschen Mehrkampfmeisterschaft qualifiziert. Eine Verletzung verhinderte dann aber seinen Start. Auch die anderen Teammitglieder haben zahlreiche Einzeltitel im Mehrkampf und in einzelnen Disziplinen auf ihrem Konto. Durch die Erfolge auf Landesebene hing 2018 um den Hals jedes der sieben Jungs mindestens einmal eine Silbermedaille als bayerischer Vizemeister. Auch klassische Einzelsportler können also ein starkes Team bilden.

Robert Schmitt