Titting
Heimwettkampf ohne Krönung

FSG Titting zeigt gegen Königsbach eine starke Partie - doch es reicht nicht zum ersten Bundesliga-Sieg

20.11.2018 | Stand 23.09.2023, 5:01 Uhr
Tobias Wirth
Bärenstark und trotzdem chancenlos: Tittings Marlene Pribitzer muss sich trotz 396 Ringe Judith Gomez geschlagen geben. −Foto: Traub

Titting (HK) Mit großer Vorfreude erwarteten sie in Titting ihren ersten Bundesliga-Wettkampf. Am Ende wurde es ein Spektakel, dem nur die Krönung fehlte. Denn die FSG unterlag dem favorisierten KKS Königsbach in einer spannenden Partie letztlich mit 2:3 (1954:1959 Ringen) und verpasste erneut den ersten Sieg.

"Willkommen in der Tittinger Hölle" begrüßte Organisator Richard Eder die gut 400 Zuschauer in der Sporthalle am Kreuzberg. "Das ist schon ein anderes Kaliber als die letzten Jahre was??, fragte er lachend. Mit "das? meinte er den überdimensionalen Schießstand, der gut die Hälfte der Zweifachhalle einnahm und quer durch den Raum reichte. Und die zahlreichen Stühle, die deutlich mehr Zuschauern Platz boten, als das im gegenüberliegenden Schützenhaus möglich gewesen wäre. Die Zuschauer oben auf der Empore hatten dann noch den besten Blick über die gewaltige Szenerie. Von der mobilen Schießanlage des Deutschen Sportschützenbundes über die gastronomische Versorgung bis hin zur Bestuhlung. "In der Bundesliga ist eben alles nochmal ein bisschen größer", sagte Eder.

Das gilt, und das erfahren die Tittinger seit dem ersten Wettkampf, auch für die Qualität der Gegner. "Die etablierten Mannschaften verfügen einfach über mehr Erfahrung, die vor allem in den entscheidenden Momenten Gold wert ist. Dass unsere junge Truppe zudem zum Studium bis Wien und Ulm verstreut ist und kaum Möglichkeit hat, gemeinsam zu trainieren, macht die Sache nicht besser", sagte Trainer Eugen Baur. "Wenn man in so einem Negativlauf drin ist, kommt man auch nur schwer wieder raus", ergänzte Co-Trainer Markus Grinzinger. Symbolhaft nannte er die Krise von Startschützin Marlene Pribitzer. Die österreichische Nationalkaderschützin konnte in ihren bisherigen Wettkämpfen in der Bundesliga noch nicht überzeugen und auch andere haben immer wieder Hänger.

Doch nun schien ausgerechnet beim Heimwettkamf der Knoten zu platzen. Königsbach schoss zwar auf allen Positionen schnell, doch die Tittinger hielten den Wettkampf bis zum Schluss offen. Auf Position eins gelang KKS-Schützin Judith Gomez ein fabelhafter Wettkampf. Nach der Hälfte der Zeit hatte sie bereits zweimal 100 und zweimal 99 Ringe auf die Scheiben gezaubert und unterstrich mit 398 Punkten, warum sie derzeit die zweitbeste Schützin der Liga ist. So konnte sie entspannt zusehen, wie Pribitzer mit viermal 99 Ringen zwar ihr persönliches Tief überwand, den Punkt aber nicht gefährden konnte. Auch Andre Link an zweiter Stelle schoss schneller als Tittings Rebecca Schnaidt und behielt mit 395:390 Ringen die Oberhand. In der Mittelpaarung war Rupert Bauernfeind der einzige Tittinger, der die Stände vorzeitig verließ. Mit 393 Zählern sicherte er sich vorzeitig das Duell gegen Sarah Würz mit 389 Ringen. Am Schluss wurde es dann spannend: Auf Position vier hatte Christian Brenneisen gegenüber Ferdinand Rudingsdorfer 390 Ringe vorgelegt, in der letzten Serie jedoch geschwächelt. Und im Duell zwischen Tina Brückmann und Karina Schneider wechselte die Führung ständig. Brückmann schob sich mit 388:387 letztlich an der Königsbacherin vorbei, doch Rudingsdorfer brach etwas ein und kam lediglich auf 387 Ringe. So hatten die Tittinger mit 2:3 knapp das Nachsehen. "Ein toller Wettkampf. Endlich haben wir zumindest mal ein vernünftiges Mannschaftsergebnis geschossen. Darauf können wir aufbauen?, sagte Eder. In zwei Wochen geht es für Titting nach Prittlbach, dort heißen die Gegner Dynamit Fürth und SV Petersaurach. Bis dahin geht das Warten auf den ersten Sieg weiter.

Tobias Wirth