Hilpoltstein
Hannes Hörmann holt bayerischen Meistertitel

Tischtennis-Talent des TV Hilpoltstein gewinnt mit seinem Partner Longhino überraschend den Doppelwettbewerb

20.01.2019 | Stand 23.09.2023, 5:41 Uhr
Als würden sie schon ewig zusammenspielen: Hannes Hörmann vom TV Hilpoltstein (links) und Nico Longhino vom FC Bayern München harmonieren bei den bayerischen Meisterschaften prächtig miteinander und holen am Ende überraschend den Titel. −Foto: Rack

Hilpoltstein (HK) Den bislang größten Erfolg seiner noch jungen Karriere hat Hannes Hörmann gefeiert. Das Tischtennis-Talent des TV Hilpoltstein holte sich gestern seinen ersten bayerischen Meistertitel bei den Herren. Gemeinsam mit Nico Longhino vom FC Bayern München triumphierte der 15-jährige Röttenbacher im Doppel.

"Ich bin mir ganz sicher, dass es nicht sein letzter bayerischer Meistertitel gewesen ist", sagte Hilpoltsteins Teammanager Bernd Beringer nach dem Überraschungscoup seines Schützlings in Dillingen. Dass es Hörmann in Abwesenheit seines topgesetzten Hilpoltsteiner Vereinskameraden Dennis Dickhardt bei diesem vor allem mit Nachwuchskräften besetzten Turnier weit bringen könnte, hatte Beringer zwar gehofft, seinen Titelgewinn im Doppel stufte aber auch er als Überraschung ein. "Nach dem er im letzten Jahr mit Nico Christ bereits Silber geholt hatte, ist das definitiv sein größter Erfolg." Der Hilpoltsteiner Teammanager, der Hörmann während des Turniers betreute, lobte das Zusammenspiel zwischen dem frisch gekürten Sportler des Jahres im Landkreis Roth und seinem Doppelpartner Longhino. "Die beiden haben vorher noch nie zusammengespielt, dafür haben sie hervorragend harmoniert." Und im Finale schließlich sogar die favorisierten Daniel Rinderer (FC Bayern München) und Petros Sampkidis (TuS Fürstenfeldbruck) besiegt. "Bayerischer Meister im Herren-Doppel zu werden fühlt sich richtig gut an. Ich habe schon geglaubt, dass wir eine Chance haben können. Nico und ich haben das ähnliche Spielsystem, es harmoniert gut. Nach meiner 3:4-Viertelfinal-Niederlage im Einzel gegen den späteren Sieger Mike Hollo habe ich mich nicht hängen lassen, sondern wollte unbedingt im Doppel den Titel. Im Finale haben wir unsere Taktik gut umgesetzt", sagte Hörmann nach seinem Triumph.

Pech hatte das Hilpoltsteiner Talent zuvor im Einzel. Der 15-Jährige erwischte zunächst einen perfekten Beginn. Seine Vorrundengruppe H dominierte er ohne Probleme. Auch seinen späteren Doppelpartner Longhino wies er dabei mit 3:1 in die Schranken. In der Endrunde hatte Hörmann allerdings Lospech. Bereits sein späterer Finalgegner im Doppel, Sampakidis, war im Achtelfinale ein harter Brocken, gegen den er sich aber noch knapp behauptete. Danach aber bekam er mit dem späteren Titelgewinner Mike Hollo den nächsten Hochkaräter vor die Nase gesetzt. Seinen Dauerrivalen hatte Hörmann zwar im vergangenen Jahr schon geschlagen, doch er wusste, dass er dazu ein perfektes Match benötigte. Und tatsächlich schien Hörmann erneut zu triumphieren. "Er hat großartig gespielt gegen den derzeit besten deutschen Schüler und war nahe dran am Sieg", sagte Bernd Beringer. Hörmann führte bereits mit 3:0, ehe der Ausnahmespieler des TuS Fürstenfeldbruck immer stärker aufkam und das Match doch noch drehte - am Ende hieß es 4:3 für Hollo.

Teuer verkauft hat sich derweil auch das zweite Hilpoltsteiner Talent. Sebastian Hegenberger zog als Zweiter der Vorrundengruppe B in die Endrunde ein, hatte dort allerdings wie Hörmann Lospech. Gegen den späteren Halbfinalisten Daniel Rinderer vom FC Bayern München hielt das TV-Talent zwar gut mit und gestaltete alle Sätze knapp, am Ende standen aber doch eine 0:4-Niederlage und das Aus. Im Doppel hatte Hegenberger mit seinem Partner Lorenz Schäfer (TTC Kist) nichts zu bestellen. Das Duo schied nach der ersten Runde aus. "Doch auch Hegenberger kann mit seinem Auftritt zufrieden sein", sagte Beringer, der feststellte, dass sich das Niveau im Vergleich zu den Titelkämpfen im vergangenen Jahr deutlich steigerte. "Die bayerischen Talente haben alle einen riesen Schritt nach vorne gemacht. Da wächst richtig was nach. Und ich bin überzeugt, dass auch die Hilpoltsteiner Talente eines Tages dauerhaft in der 2. Bundesliga aufschlagen werden."

Einen Achtungserfolg bei den Frauen hat übrigens Jessica Tempelmeier gefeiert. Die ehemaliger Spielerin des TV Hilpoltstein, die in Heideck wohnt, mittlerweile aber für den TuS Feuchtwangen aufschlägt, erreichte im Doppel mit ihrer Partnerin Eva-Maria Maier das Viertelfinale. Im Einzel scheiterte sie jedoch in der Vorrunde.

Christoph Enzmann