Göggelsbuch
"Das konnte wirklich keiner erwarten"

DJK Göggelsbuch freut sich auf Endrundenturnier der Hallenmeisterschaft im Fußballkreis Neumarkt/Jura

11.01.2019 | Stand 23.09.2023, 5:37 Uhr
Gut verkaufen will sich die DJK Göggelsbuch (schwarze Trikots) an diesem Samstag in der Endrunde der Hallenkreismeisterschaft. −Foto: Tschapka

Hilpoltstein/Göggelsbuch (HK) Die Landkreishalle in Weißenburg ist an diesem Samstag ab 14 Uhr der Schauplatz des Endrundenturniers der Hallenmeisterschaft im Fußballkreis Neumarkt/Jura. Zu den acht Teams, die um den Titel spielen, gehört überraschend auch der Kreisliga-Aufsteiger DJK Göggelsbuch, der in den Gruppenspielen auf den Bayernligisten ASV Neumarkt, den Bezirksligisten TSV Freystadt und den Kreisligisten SV Rednitzhembach trifft.

Gruppe A: ASV Neumarkt, TSV Freystadt, SV Rednitzhembach, DJK Göggelsbuch.

ASV Neumarkt: Einige Jahre am Stück hat der ASV Neumarkt stets einen Podestplatz bei der Hallenkreismeisterschaft im Fußballkreis Neumarkt/Jura erreicht. Im vergangenen Jahr suchte man den Bayernligisten jedoch vergeblich in der Endrunde. Doch das passt ins Bild. Das Jahr 2018 war generell kein gutes für den ASV. Unter freiem Himmel gab es aus den letzten 13 Spielen der Hinrunde nur acht Punkte. Vor wenigen Tagen verließen dann die drei Spieler Ferdinand Buchner, Jonas Grunner und Armin Bindner den Verein. "Sehr schade", sagt Trainer Benedikt Thier, "ich bin mit diesen Spielern sehr gut zurechtgekommen, aber es muss ja weitergehen." Wenn es nach dem ASV-Trainer geht, gerne mit einem Erfolg bei der Hallenkreismeisterschaft. " Wir wollen wieder was bewegen. Meine Jungs nehmen das Turnier ernst und wollen was erreichen. Damit wollen wir endlich wieder für positive Nachrichten sorgen", sagt Thier, der aber nicht vergessen hat, dass sich sein Bayernliga-Team in der Zwischenrunde vor einer Woche mit einer Niederlage in den Gruppenspielen gegen die DJK Göggelsbuch blamiert hat.

TSV Freystadt: Wer die Entwicklung der Freystädter TSV-Fußballer in den vergangenen Jahren verfolgt hat, der hat es längst festgestellt, dass die Zeiten vorbei sind, in denen das Freystädter Niveau nur zwischen Kreisklasse und Kreisliga pendelte. Trainer Jürgen Schmid hat sich mit seinem Team in der Bezirksliga einigen Respekt verschafft. Umso überraschender ist, dass Schmid, der einst in der 3. Liga für den SSV Jahn Regensburg und den SV Sandhausen spielte, mit dem Hallenfußball nicht viel am Hut hat. Schmid überlässt deshalb das Kommando in der Hallensaison seinem Kapitän Lukas Dorr. "Da kann ich nur meine Kappe ziehen. Die Jungs haben in der Zwischenrunde alles gewonnen", lobt Schmid, der jetzt richtig gespannt auf das Abschneiden seines Teams in der Endrunde ist. Klarer Favorit ist für ihn jedoch der ASV Neumarkt.

SV Rednitzhembach: Wenn die Mannschaft des SV Rednitzhembach den Hallenboden betritt, dann raunen sich die Gegner vor dem Anpfiff zu: "Vorsicht, das wird ganz hart". Tatsächlich haben sich die Rednitzhembacher in den vergangenen Jahren sehr gut in der Hallensaison geschlagen. Die einzige Niederlage in der laufenden Saison musste das Team von Trainer Stefan Wüst im Gruppenspiel der Zwischenrunde gegen die TSG Roth hinnehmen. Eineinhalb Sekunden vor Schluss glückte dem Bezirksligisten aus der Kreisstadt hier der Siegtreffer. Im entscheidenden Playoffspiel hielten sich die Rednitzhembacher dann aber wieder schadlos. Als Favorit in der Gruppenphase sieht auch Wüst den ASV Neumarkt. Den Titel wird seiner Einschätzung zufolge jedoch der TSV Weißenburg holen.

DJK Göggelsbuch: Mit einem Bus voller Spieler und Fans wird der Kreisliga-Aufsteiger DJK Göggelsbuch zum Kreisfinale die Weißenburger Landkreishalle ansteuern. Und der Trainer, der dem Treiben auf dem Parkettboden zu Beginn der Hallenkreismeisterschaft noch äußerst skeptisch gegenüberstand, ist jetzt derjenige, der das alles kaum begreifen kann. Stephan Handl und sein Team haben sich tatsächlich bis in die Endrunde durchgekämpft. "Das konnte wirklich keiner erwarten", sagt Handl, der mit acht Treffern selbst die Torschützenliste der Hallenkreismeisterschaft anführt und das Wiedersehen mit dem ASV Neumarkt als schwierigste Prüfung in Weißenburg ansieht. Aber auch Freystadt und Rednitzhembach sieht er favorisiert. "Trotzdem wollen wir uns gut verkaufen", sagt Handl. "Das sind wir allein unseren überragenden Fans schuldig. Es wird sicher eine großartige Atmosphäre." Als künftigen Hallenkreismeister sieht auch Handl den ASV Neumarkt.

Gruppe B: TSG Roth, TSV Weißenburg, SV Wettelsheim, Türkspor Freystadt.

TSG Roth: Abgesehen vom 1:1 in den Gruppenspielen der Zwischenrunde gegen die Sportfreunde Hofstetten hat die TSG Roth bislang eine makellose Hallenrunde hingelegt. Es ist eine durchaus erstaunliche Zwischenbilanz, nachdem die Rother in der Vergangenheit nicht gerade für Aufsehen in der Hallensaison gesorgt hatten. Im vergangenen Jahr scheiterte die TSG sogar schon in der Vorrunde. Dem jetzigen Einzug in die Endrunde messen die Rother trotzdem keine große Bedeutung bei, wie Abteilungsleiter Matthias Hofmann erklärt. "Seit Montag trainieren wir für die Rückrunde auf dem Rasen, und zwar sehr hart. Ich befürchte, dass wir in Weißenburg viele weiche Beine haben werden." Deshalb kann sich Hofmann nicht vorstellen, dass die Rother in der Endrunde für Furore sorgen können. "Außerdem haben wir keinen gelernten Torwart dabei, das kommt erschwerend hinzu." Ebenfalls eher unangenehm ist für die TSG das Auftaktspiel gegen den Erzrivalen TSV Weißenburg. Als Geheimfavoriten auf den Titel sieht Hofmann allerdings den SV Wettelsheim, auf den die Rother bereits bei einem privaten Turnier trafen und dort mit 3:4 das Nachsehen hatten.

TSV Weißenburg: 2017 Meister, 2018 Vizemeister - und 2019? Nach zwei sehr erfolgreichen Spielzeiten in der Hallensaison sind beim TSV Weißenburg die Erwartungen vor dem Kreisfinale in heimischer Halle sehr groß. Erst recht, nachdem die Mannschaft von Trainer Markus Vierke in der Zwischenrunde alle Spiele gewann. "Da waren wir souverän und überzeugend", sagt Vierke, der normalerweise kein Freund von Futsal ist, aber mit einer "ordentlichen Spielerauswahl" weit gekommen ist. Einige Spieler, die Futsal eigentlich gut beherrschen, werden aber auch im Kreisfinale nicht zum Einsatz kommen. "Man muss das Verletzungsrisiko nicht unbedingt herausfordern", sagt Vierke und verweist auf die Weißenburger Ambitionen in der Freiluftsaison. "Aber ich gebe zu, dass man mich mit Hallenfußball durchaus begeistern kann." Besonders großen Spaß hatten die Weißenburger an der Bezirksmeisterschaft im vergangenen Jahr. Allerdings gibt sich Vierke nicht so vermessen, dass es heuer gleich wieder mit der Qualifikation für die Bezirksmeisterschaft klappt. Als neuen Hallenkreismeister tippt übrigens auch der Weißenburger Trainer den ASV Neumarkt.

SV Wettelsheim: Der Bezirksligist ist das einzige Team des Turniers, das noch an keiner Hallenkreismeisterschaft nach Futsal-Regeln teilgenommen hat. Der Verein aus dem Treuchtlinger Ortsteil ist aber ganz und gar nicht untätig in Sachen Hallenfußball, sondern präsentierte sich bei privaten Veranstaltungen in ausgezeichneter Form. "Die Endrunde wird bestimmt ein schönes Erlebnis", sagt Trainer Tobias Grimm. "Wir werden aber mit einigen jungen Leuten ans Werk gehen, denn wir sind gerade nicht erpicht darauf, dass sich Stammspieler eventuell verletzen und im Frühjahr zum Auftakt der Rückrunde fehlen." Auf Sieg tippt der Wettelsheimer Trainer den TSV Weißenburg vor dem ASV Neumarkt.

Türkspor Freystadt: Kaum zu glauben, aber wahr: Als A-Klassist hat sich Türkspor Freystadt zum zweiten Mal nach 2015 für die Endrunde der Hallenkreismeisterschaft qualifiziert. Dabei schien das Türkspor-Team in der Zwischenrunde am vergangenen Wochenende schon so gut wie ausgeschieden. Die Mannschaft der Trainer Ali Sarakus und Gökmen Mintemur hatte nämlich nicht nur mit 1:4 zum Auftakt gegen den TSV Freystadt verloren, sondern im Anschluss auch noch mit 1:4 gegen den FC Wendelstein mit 3:4. Doch mit einem 5:2-Erfolg gegen den FC Ezelsdorf schaffte es Türkspor vor den punktgleichen Wendelsteinern und Ezelsdorfern tatsächlich noch in die Playoffspiele und gewann hier im Neunmeterschießen gegen Reichertshofen. Jeder Erfolg in der Endrunde ist jetzt nur noch Zugabe für den krassen Außenseiter.

 

Gerhard Hillebrand