Freystadt
Belohnung für eine herausragende Saison

Freystädter Badmintonspieler fiebern Playoff-Spiel beim deutschen Rekordmeister BV Mülheim entgegen

05.04.2019 | Stand 23.09.2023, 6:31 Uhr
Stephan Pistorius
Auf den Höhepunkt seiner Karriere freut sich Florian Waffler. Der 24-Jährige spielt seit seinem 13. Lebensjahr für Freystadt und hatte großen Anteil am Durchmarsch von der Bezirksklasse bis zur 2. Bundesliga sowie am Aufstieg in die 1. Bundesliga vor drei Jahren. −Foto: Mehlich

Freystadt (HK) Mit dem Saisonziel Klassenerhalt in diese Bundesligasaison gestartet, haben die Badmintonspieler des TSV Freystadt mit dem Erreichen der Playoff-Runde alle Erwartungen weit übertroffen. Gegner am kommenden Dienstagabend, 19 Uhr, ist der BV Mülheim. Die Nordrhein-Westfalen haben als Tabellendritter Heimrecht.

In der über 3000 Zuschauer fassenden Mülheimer Sportarena erwartet die Freystädter eine besondere Atmosphäre. Der Sieger der Partie zieht in das Final-Four-Turnier um die deutsche Meisterschaft ein, das am darauf folgenden Wochenende in Willich am Niederrhein stattfinden wird.

Gegen den BV Mülheim, mit 13 Titeln deutscher Rekordmeister, sieht sich der TSV Freystadt in der Außenseiterrolle. Im Hinspiel landeten die Oberpfälzer gegen stark ersatzgeschwächte Mülheimer einen 6:1-Sieg, im Rückspiel revanchierten sich die Mülheimer mit einem 7:0-Kantersieg. Im Playoff-Spiel am Dienstag werden für Freystadt der Indonesier Fikri Hadmadi, die Engländer Jenny Moore und Max Flynn, Annabella Jäger, Hannes Gerberich sowie Mannschaftsführer Florian Waffler spielen. Der TSV wird auf die Estin Kristin Kuuba, erfolgreichste Einzelspielerin der Hauptrunde, auf Johannes Pistorius sowie Oliver Roth und Lukas Schmidt verzichten. So können zum Beispiel die beiden letztgenannten aufgrund des ungünstigen Dienstagsabendtermins und des hohen Aufwands für An-/Abreise von über 1000 Kilometer nicht spielen. "Oliver Roth ist Staatsanwalt, Lukas Schmidt arbeitet bei einer Unternehmensberatung und beide haben leider nicht frei bekommen", sagt Teammanager Stephan Pistorius und fügt hinzu: "Wir sind wohl das einzige Bundesligateam, bei dem einige Spieler neben dem Beruf Badmintonspitzensport betreiben und an keinem nationalen Stützpunkt täglich trainieren. Daher ist der sechste Tabellenplatz und das Erreichen der Playoff-Runde umso höher zu bewerten."

Das Team des BV Mülheim ist gespickt mit internationalen Stars und wird wohl in Bestbesetzung antreten. Gut möglich, dass die Oberpfälzer es mit Spielern aus sechs Nationen zu tun haben werden. So stehen im gegnerischen Kader neben den beiden deutschen Nationalspielerinnen Lara Käpplein und Johanna Goliszweski der aus Sri Lanka stammenden Niluka Karunaratne und der Ukrainer Dmytro Zavadsky. Dazu kommen die holländische Nationalspielerin Gayle Mahulette, der Russe Konstatin Abramow und der Schotte Adam Hall sowie der deutsche Vizemeister von 2018, Alexander Roovers. Schwer voraussagbar ist, auf wen die beiden TSV-Einzelspieler Hannes Gerberich und der indonesische Profispieler Fikri Hadmadi, der seine zweite Saison für Freystadt spielt und bereits für kommende Saison zugesagt hat, treffen werden. Gegner könnten der aus Sri Lanka stammende Niluka Karunaratne, der Ukrainer Dmytro Zavadsky oder Lokalmatador Alexander Roovers sein. "Während Hadmadi bei seinen 13 Bundesligaeinsätzen eine beeindruckende Bilanz von neun Siegen vorweisen kann und in der Lage sein sollte, auch gegen Mülheim zu punkten, benötigt Gerberich gegen scheinbar übermächtige Gegner einen Tag, an dem wirklich alles gelingt", sagt TSV-Sportwart Tim Bambach. Mit dem Punkt im Dameneinzel rechnen die Freystädter nicht, auch wenn im letzten Vergleich Annabella Jäger der holländischen Meisterin Gayle Mahulette einen Satz abnehmen konnte. Eine Chance auf Punkte sehen die Freystädter im Damendoppel und Mixed. Hier erwartet man die Duelle zwischen Jenny Moore und Annabella Jäger gegen die deutschen Nationalspielerinnen Johanna Goliszweski und Lara Käpplein (Weltranglistenplatz 39).

Ganz schwer wird es für die Oberpfälzer in den beiden Herrendoppeln. Florian Waffler, Max Flynn und Fikri Hadmadi zeigten zuletzt gute Spiele gegen Refrath und Lüdinghausen. Ob das reichen wird gegen die Mülheimer Doppelspezialisten wie den schottischen Meister Adam Hall, den englischen Meister Tom Wolfenden sowie den Russen Konstatin Abramow, alle Top 100 in der Weltrangliste, wird der Dienstagabend zeigen. Vielleicht können Max Flynn und Jenny Moore auch ihren Hinrunden-Sieg im Mixed gegen Hall und Goliszewski wiederholen.

"Unsere besten Chancen sehe ich im ersten Herreneinzel, Damendoppel und Mixed. Vielleicht kommt auch ein Punkt in einem Herrendoppel. Uns gefällt die Rolle als Außenseiter", sagt Pistorius.

Stephan Pistorius