Hochbrück/Rothaurach
Bayerischer Vizemeister

Rothauracher Bogenschütze Philipp Bauer feiert Überraschungserfolg

25.01.2022 | Stand 28.03.2022, 3:35 Uhr
Völlig überraschend holte sich der Rothauracher Bogenschütze Philipp Bauer am Wochenende bei der Bayerischen Meisterschaft die Silbermedaille. −Foto: Von Hardenberg

Einen langen Wettkampftag erlebte der Recurve-Schütze Philipp Bauer (SpVgg Roth) aus Rothaurach bei der Bayerischen Meisterschaft am Wochenende. Am Ende sprang für ihn völlig überraschend der zweite Platz heraus. Am Ende wurden daher sogar die Essensvorräte knapp.

Die ersten Wertungspfeile flogen um 9 Uhr am Vormittag, zuvor gab es Kontrollen zum Impf- und Teststatus und auch der Bogen wurde auf Regelkonformität geprüft. Als einer von 55 Schützen stand Bauer an der Schießlinie und setzte sich zur Halbzeit mit 291 von 300 möglichen Ringen mit einer ganz starken neuen Bestleistung auf Platz zwei des Feldes. Spätestens da fragten sich die ersten Mitschützen: "Philipp Bauer? Wo kommt der denn her?"

Im zweiten Durchgang lief es mit 282 Wertungspfeilen ähnlich gut und so verteidigte er seinen zweiten Rang in der Qualifikationsrunde. Ab diesem Zeitpunkt, inzwischen war es Mittag, begann für Bauer mit dem Erreichen des Viertelfinales Neuland. Der Erstplatzierte schießt hier gegen den Achten, der Zweite gegen den Siebten, der Dritte gegen den Sechsten und der Vierte gegen den Fünften der Qualifikationsrunde. Der junge Ingenieur machte es spannend gegen Christian Höck vom BSC Lindach. Nach vier Runden von jeweils drei Pfeilen stand es 4:4, den entscheidenden Durchgang konnte er mit 29:28 für sich entscheiden. Im Halbfinale wartete Jakob Hetz (BSC Reuth) auf den Neuling. Die erste Runde endete mit geteilten Punkten 1:1, nach einem weiteren Ausgleich zum 3:3 zog Bauer dann davon und besiegte den Routinier am Ende mit 7:3 Punkten.

Damit hatte er das Finale um den Titel erreicht. Inzwischen saßen etliche Trainingskollegen der SpVgg Roth am Livestream und konnten kaum glauben, dass sie ihren Trainingskollegen auf einmal live um Gold kämpfen sahen. Er musste gegen den Kaderschützen und EM-Teilnehmer Moritz Wieser antreten, der auch die Qualifikationsrunde für sich entschieden hatte. Nach zwei Runden stand es 2:2, doch dann zog der haushohe Favorit davon und gewann verdient die Goldmedaille. Das schmälert jedoch in keiner Weise die Leistung des 27-Jährigen, trat er doch gegen Bundesligaschützen und Kaderathleten an. Danach war wohl auch dem letzten Schützen klar: Philipp Bauer, diesen Namen muss man sich merken.

Erst gegen 17.30 Uhr am frühen Abend konnte der frisch gekürte Erfolgsschütze seine Heimreise antreten. Auf die Frage, wie es ihm nun gehe, lachte er erst einmal laut und sagte: "Ich habe Hunger!" Nicht einmal im Traum hatte er damit gerechnet, das Finale zu erreichen - und daher waren im Laufe des Tages die Vorräte knapp geworden. "Es ist unglaublich, dass ich das mit diesem Aufwand schaffen konnte. Schließlich kann ich nur zwei- bis dreimal pro Woche abends nach der Arbeit trainieren. Aber eines weiß ich jetzt: Mein Bogen-Setup, an dem ich so viel herumgetüftelt habe, bleibt jetzt erst einmal so. Das hat sich richtig gut angefühlt."

cvh