Hilpoltstein
Basketball in Zeiten von Corona

In Kleingruppen und mit insgesamt zehn Spielern absolviert der TV Hilpoltstein seine erste Trainingseinheit

20.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:19 Uhr

Hilpoltstein - Sonnenschein, eine hervorragend präparierte Anlage, motivierte Spieler: Alles ist angerichtet für ein rassiges Basketballtraining mit intensiven Zweikämpfen, spektakulären Würfen und vielleicht auch der ein oder anderen Auseinandersetzung, die danach auch schnell wieder beigelegt ist.

So könnte es unter normalen Umständen in diesen Tagen bei den Basketballern des TV Hilpoltstein ablaufen.

Doch in Zeiten von Corona ist ein solches Training unvorstellbar. Die von der Politik vorgegebenen Vorschriften - gerade für Mannschaftssportarten - sind für die meisten Vereine so schwer umzusetzen, dass sie lieber noch abwarten und auf weitere Lockerungen hoffen.

Trotzdem wagten sich die Basketballspieler des TV Hilpoltstein als eine der ersten wieder ins Freie. Zehn Spieler fanden sich am Montagabend auf dem Sportplatz am Gymnasium ein, um in Kleingruppen das Training wieder aufzunehmen. "Auch wenn sich der ein oder andere das vielleicht nur schwer vorstellen kann, aber vom Trainingsablauf her hat sich für uns trotz Corona gar nicht so viel geändert", sagt Coach Daniel Schmidtke. Auf dem Programm standen zunächst Dribblings (Ballhandling), anschließend folgte eine Athletik-Einheit mit Sprungtraining. "Diese Übungen hätten wir normalerweise um diese Jahreszeit auch so gemacht, erst zu einem späteren Zeitpunkt, wenn die Saison wieder näher rückt, folgen taktische Einheiten, für die es unabdingbar ist, dass man sich auch näher kommt. " Und trotzdem fehlte bei diesem Training ein wenig das "Salz in der Suppe": "Normalerweise machen wir immer ein Abschlussspiel, es ist das Highlight einer jeden Einheit. Das wird die nächsten Wochen definitiv fehlen und da könnte ich die Jungs auch verstehen, wenn die Motivation bald nachlässt, weil wir das eben nicht machen können", sagt Schmidkte. Auch Würfe auf den Korb seien für die Basketballer nur eingeschränkt möglich. "Wir haben ein paar Korbleger und Jumpshots gemacht, allerdings macht es auch nur begrenzt Sinn, wenn jeder Spieler immer seinen eigenen Rebound abholen muss. "

Denn - und das war für das Training unabdingbar - jeder Spieler musste von Zuhause seinen eigenen Basketball mitbringen und durfte diesen während des Trainings nicht mit einem Teamkollegen tauschen. Duschen und Umkleiden waren selbstverständlich geschlossen. Auch sind die Übungseinheiten im Freien bei den Hilpoltsteiner Basketballern nicht die Regel: "Normalerweise trainieren wir in der Halle, weil wir dort acht Körbe zur Verfügung haben und es bei unseren üblichen Trainingszeiten draußen schon dunkel sein kann. Außerdem werfen wir schon lieber auf die Körbe, auf die wir auch in unseren Ligaspielen spielen", sagt Schmidtke. Den erforderlichen Abstand konnten die Basketballer aber auch auf dem Platz im freien locker einhalten. "In Kleingruppen zu drei bis vier Spielern konnten wir alles gut durchziehen und immerhin hatten wir ja auch vier Körbe zur Verfügung. "

Auch wenn bei einem Basketballspiel Körperkontakt natürlich unabdingbar ist, hofft Schmidtke, dass die Saison im Oktober beginnen kann. "Ich bin optimistisch. Der Bayerische Basketball-Verband plant auch bereits für eine reguläre neue Spielzeit. " Auch dann wollen die Hilpoltsteiner wieder um den Meistertitel mitspielen. "In der abgelaufenen Saison war Frankonia Nürnberg die Überraschungsmannschaft der Kreisliga, bei uns ging nach der Niederlage gegen dieses Team leider etwas die Motivation verloren und wir hatten weitere unnötige Punktverluste. "

Damit es in der kommenden Sonntag vielleicht klappen kann, legen die Basketballer jetzt schon den Grundstein dafür. "Wir trainieren zweimal wöchentlich. " Und auch wenn keiner sagen kann, wann wieder ein rassiges Spiel zustande kommt: "Ich hatte den Eindruck, dass es den Jungs trotzdem Spaß gemacht hat, sie wollten einfach raus und sich wieder mit dem Ball bewegen. "

HK