Eichstätt
"Wir sind überzeugt, die Bezirksliga halten zu können"

Zweite Mannschaft des VfB Eichstätt muss in der Rückrunde aber noch ordentlich punkten - Ein Zwischenfazit

23.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:10 Uhr
Julian Scholl, Spielertrainer der zweiten VfB-Truppe, ist mit dem bisherigen Saisonverlauf nicht ganz unzufrieden. −Foto: Traub

Eichstätt (dno) Im Schatten der furios aufspielenden Regionalliga-Mannschaft kämpft der VfB Eichstätt II in der Bezirksliga Oberbayern Nord um das sportliche Überleben.

Die Truppe um das Spielertrainerduo Max Dörfler und Julian Scholl überwintert nach einem katastrophalen Saisonstart mit nur einem Punkt aus sechs Spielen inzwischen auf einem Abstiegs-Relegationsplatz.

Im VfB-Lager blickt man der Rest-Rückrunde optimistisch entgegen und hat den Klassenerhalt fest im Visier. "Wir sind als Aufsteiger denkbar schlecht in die Saison gestartet, haben aber unser Minimalziel erreicht, indem wir uns zuletzt eine gute Ausgangsposition verschafft haben. Wir alle sind nach wie vor überzeugt, dass wir mit unserem Zusammenhalt das Ruder noch herumreißen und die Bezirksliga halten werden", sagt Scholl. Am direkten Klassenerhalt als Saisonziel wird also trotz sechs Punkten Rückstand auf den SV Dornach weiterhin festgehalten. Mut dürfte vor allem die starke Phase kurz vor der Winterpause machen, als man drei von vier Spielen siegreich gestalten konnte und sich nur dem Spitzenteam TSV Jetzendorf knapp mit 0:1 geschlagen geben musste. Auf der anderen Seite beträgt der Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz gerade einmal vier Zähler. Und wie schwer es ist, um als Liga-Neuling zu überstehen, zeigt ein Blick in die Statistik. Mit dem FC Hitzhofen/Oberzell (Saison 2013/14), dem TSV Baar-Ebenhausen (14/15), dem SV Sandersdorf (15/16) und dem TSV Oberhaunstadt (16/17) stiegen in den vergangenen vier Jahren die Donau/Isar-Kreisligameister jeweils sofort wieder ab. Zuletzt hielt nur der TSV Rohrbach, Meister in der Spielzeit 2012/13, im Folgejahr die Klasse und spielt seitdem auf Bezirksebene. Trainer war - wie könnte es anders sein - Markus Mattes, der heutige Erfolgscoach der Regionalliga-Truppe.

Die VfB-Jungs kamen nach der souveränen Kreisliga-Meisterschaft nur schwer in Tritt und konnten erst am 7. Spieltag beim 2:1-Erfolg gegen den FC Schwabing München den ersten Saisonsieg feiern. Den schlechten Saisonstart begründet Scholl mit der kurzen Sommerpause und den vielen verletzten sowie auch urlaubsbedingt abstinenten Akteuren. "Und natürlich hat auch die Unerfahrenheit eine Rolle gespielt", sagt der kickende Coach, der einer von nur wenigen Spielern im Team mit höherklassiger Spielpraxis ist. Weil darüberhinaus Führungsspieler wie Johannes Breitenhuber, Stefan Laumeyer, Marc Steingräber oder Alex Benz längerfristig ausfielen, mussten die der A-Jugend entwachsenen Youngster wie Florian Rehm oder Thomas Gehr ins kalter Wasser geworfen werden. "Sie konnten also nicht behutsam aufgebaut und an den Herrenfußball herangeführt werden, sondern waren gleich sofort gefordert. Positiv hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang, dass sie sich - ebenso wie beispielsweise Edon Rexhepi, Maximilian Eberlein oder Paul Pfuhler - weiterentwickelt haben. Aber diese Lernwilligkeit zeichnet bei uns jeden einzelnen im Team aus", sagt der 27-Jährige. Unterstützung erhalten Dörfler und Scholl bereits seit voriger Spielzeit durch Betreuer Michael Ziegelmeier. "Er kümmert sich um alle möglichen Sachen und ist die gute Seele in der Mannschaft", lobt Scholl.

Die Vorbereitung auf die Rest-Rückrunde beginnt offiziell Anfang Februar. Davor werden die Mannen um Spielführer Stefan Laumeyer bereits zu eigenständigen Laufeinheiten gebeten. Bis dahin sind die VfBler aber nicht gänzlich untätig. "Wer Bock hat, kann einmal in der Woche ganz unverbindlich zum Kicken auf den Kunstrasenplatz kommen", sagt Scholl, dessen Team sich während der Winterpause auch auf das Hallenparkett begeben wird. So nimmt die VfB-Reserve bei einem Turnier in Weißenburg und in Karlshuld teil. Im Donaumoos geht man sogar als Titelverteidiger an den Start. Doch der Erfolg beim Budenzauber ist zweitrangig, Priorität hat die Punktspielrunde.

Bis zum Saisonende müssen die Scholl-Schützlinge noch zehn Spiele absolvieren. Die Punktrunde startet am Samstag, 16. März 2019 mit dem Heimspiel gegen den FC Alte Haide-DSC München und endet am Samstag, 18. Mai mit der Heimpartie gegen den FSV Pfaffenhofen. Nach Möglichkeit soll dann der Klassenerhalt gefeiert werden; notfalls will man sich ein weiteres Jahr Bezirksliga-Zugehörigkeit über die Relegation sichern.

Statistik: Tore, Spiele & Zahlen: Fünf Siege, vier Unentschieden und elf Niederlagen bei einem Torverhältnis von 30:38 bedeuten für die VfB-Reserve den 13. Tabellenplatz. Insgesamt kamen 35 verschiedene Akteure zum Einsatz - vom eigentlichen Kader über U19-Spieler bis hin zu Abstellungen aus der Regionalliga-Mannschaft war dabei alles vertreten. Am häufigsten stand Spielertrainer Scholl auf dem Platz; er wirkte als einziger in allen 20 Punktspielen mit, erreichte aufgrund zweier Ampelkarten aber nicht die maximale Spielzeit von 1800 Minuten. Von allen 16 Bezirksliga-Mannschaften schaffte dieses Kunststück nur Matthias Ecker vom FC Finsing. Scholl liegt mit 1794 Einsatzminuten in diesem Ranking knapp dahinter auf Rang zwei.

Auf 19 Einsätze kommen Paul Pfuhler und Benedikt Vollnhals, Patrick Roth und Edon Rexhepi liefen in 17 Spielen auf. Bester Torschütze ist Vollnhals mit acht Treffern vor Roth (6) und Benedikt Breitenhuber (5). Die Torjägerliste der Bezirksliga Oberbayern Nord führt Bilal Solanke (SV Sulzemoos, 19) vor Max Rabe (FC Alte-Haide DSC München, 15) an. Das Trio Benedict Geuenich (TSV Jetzendorf), Thomas Eckmüller (FC Finsing) und Michael Humbach (TSV Rohrbach) liegt mit jeweils 13 Treffern gemeinsam auf Rang drei.

Zuschauerkrösus ist der TSV Jetzendorf, zu dessen Heimspielen durchschnittlich 270 Besucher den Weg fanden. Die zehn Heimspiele der VfB-Reserve sahen im Durchschnitt 82 Personen, was Rang 13 von 16 bedeutet. Zum Vergleich: Zu den Regionalliga-Spielen der Ersten Mannschaften kamen im Schnitt bislang 965 Zuschauer.