Eichstätt (EK) Mit dem Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth II endet für den VfB Eichstätt am Samstag (14.05 Uhr) die Premierensaison in der Regionalliga Bayern. Zwischen Platz sieben und Rang zwölf ist für die Elf um Trainer Markus Mattes noch alles möglich. Für einige Akteure wird es zudem der letzte Auftritt im VfB-Trikot sein, ehe um 18.30 Uhr die "dritte Halbzeit"", sprich die Saisonabschlussfeier, auf dem Sportgelände beginnt.
Die ungewöhnliche Anstoßzeit ist dem Umstand geschuldet, dass alle Begegnungen des 36. Spieltages aus Wettbewerbsgründen gleichzeitig stattfinden müssen. Und da die Partie zwischen der abstiegsbedrohten SpVgg Oberfranken Bayreuth gegen den Meister TSV 1860 München live im Bayerischen Fernsehen ab 14 Uhr (Anstoß: 14.05 Uhr) übertragen wird, pfeift auch Schiedsrichter Simon Marx die Partie der Domstädter gegen die Zweitliga-Reserve aus Fürth erst um kurz nach zwei Uhr an.
Mit 46 Punkten belegt der Fürther Nachwuchs den zwölften Rang und hat den Klassenerhalt scheinbar gesichert. Scheinbar aber nur deshalb, weil die Erste Mannschaft dafür nicht aus der Zweiten Fußball-Bundesliga in die Dritte Liga absteigen dürfte. Die Statuten des Deutschen Fußballbundes sehen nämlich vor, dass zweite Mannschaften von Drittligisten nicht in der Regionalliga (4. Liga) spielen dürfen.
Deshalb hat für die Schützlinge um Trainer Timo Rost morgen nicht die eigene Partie oberste Priorität, auch wenn er nach dem 2:2-Unentschieden gegen den 1. FC Schweinfurt am vergangenen Montag sagte: "Wir fahren nach Eichstätt, um dort zu gewinnen." Entscheidend wird nämlich sein, was am Sonntagnachmittag in Liga 2 passiert. Und da sind die "Kleeblätter" in der Vorwoche nach dem 2:2 gegen den MSV Duisburg auf einen Abstiegsplatz zurückgefallen. Die Truppe um Trainer Damir Buric, der vor mehr als 25 Jahren für den MTV Ingolstadt als Spielertrainer aktiv war, ist beim 1. FC Heidenheim zu Gast und kann mit einem Sieg im direkten Duell immerhin noch den Direktabstieg abwenden. Ob man bei einer Punkteteilung in die Relegation müsste, ist von den Ergebnissen der Konkurrenz abhängig. Eine Niederlage bedeutet den Abstieg.
Diese Tatsache macht in jedem Fall den Abstiegskampf in der Regionalliga Bayern noch interessanter als er ohnehin schon ist. Denn steigen die Mittelfranken tatsächlich ab, dann wäre der Tabellensechzehnte gerettet und müsste nicht durch die Mühlen der Relegation. Stand jetzt wäre das die SpVgg Bayreuth. Damit würde also dieselbe Maschinerie anlaufen wie im Vorjahr, als die Junglöwen als Vizemeister nach dem Zwangsabstieg der Profimannschaft zurückgestuft wurden und der SV Schalding-Heining aus der Relegationszone rutschte sowie der SV Seligenporten doch noch "relegieren" durfte - letztendlich mit Erfolg.
VfB-Trainer Markus Mattes will nach dem verpassten Ziel als "beste Amateurmannschaft Bayerns" die Spielzeit mit einem Sieg abschließen und in der Tabelle nach Möglichkeit noch am SV Wacker Burghausen und am spielfreien FV Illertissen vorbeiziehen. "Wir haben bisher eine großartige Saison gespielt. Vor dem heimischen Publikum wollen wir jetzt natürlich noch einmal gewinnen und danach gebührend feiern", sagt er. Bei Fabian Schäll, der zuletzt schon wegen Problemen am Sprunggelenk passen musste, will der VfB-Coach im letzten Saisonspiel kein unnötiges Risiko eingehen. "Wir wissen selber noch nicht was er genau hat. Auf jeden Fall werden wir nichts riskieren, zumal in rund vier Wochen ja schon wieder die Vorbereitung auf die neue Saison beginnt", sagt der 42-jährige Übungsleiter.
Nicht mehr zum Kader wird dann unter anderem der zuletzt in Garching nicht berücksichtigte Michael Panknin gehören. Der Mittelfeldspieler, der für den VfB seit 2015 über 100 Spiele bestritt, wechselt bekanntlich als Spielertrainer zum schwäbischen Bezirksligisten FC Ehekirchen. Panknin wird aber nicht der einzige Abgang sein (ein ausführlicher Bericht über die Kaderzusammenstellung folgt in einer der nächsten Ausgaben), der den VfB verlassen wird. Auf Sentimentalitäten will Mattes keine Rücksicht nehmen, für ihn steht der Erfolg der Mannschaft an erster Stelle. Dennoch sagt er: "Ich werde schon versuchen, dem einen oder anderen Akteur noch ein paar Spielminuten zu geben. Der bevorstehende Abschied wird aber mit Sicherheit kein entscheidendes Kriterium für einen Einsatz sein."
Norbert Dengler
