München
VfB Eichstätt geht bei den Löwen unter

0:5 gegen 1860

15.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:34 Uhr
Der VfB Eichstätt verliert am 33. Spieltag in der Regionalliga Bayern 5:0 gegen den TSV 1860 München. −Foto: Johannes Traub

München (DK) Als "Mannschaft der Stunde" wurde der VfB Eichstätt im traditionellen "Löwenmagazin angekündigt. Diesen Vorschusslorbeeren konnte die Elf von Trainer Markus Mattes beim TSV 1860 München allerdings nicht gerecht werden und verlor deutlich mit 0:5 (0:3) Toren. Während die "Sechziger" weiterhin zielstrebig die Meisterschaft anstreben, fehlen dem VfB weiterhin drei Punkte um endgültig den Klassenerhalt in der Regionalliga Bayern zu sichern.

Etwa 600 VfB-Fans unter den insgesamt 12.500 Zuschauern wollten sich dieses vielleicht einmalige Erlebnis im Grünwalder Stadion nicht entgehen lassen. Aber bereits in der zweiten Spielminute hatten nur die Löwen-Fans Grund zum Jubeln, denn Torjäger Sascha Mölders hatte eiskalt zugeschlagen. 
 

 
Vorausgegangen war ein weiter Ball von Jan Mauersberger, Torhüter Jonas Herter wusste nicht ob er aus seinem Tor kommen sollte und als sich auch noch Kevin Kühnlein verschätzte, vollstreckte Mölders eiskalt zur 1:0 Führung. Der Schock saß und der VfB kämpfte sich mit Mühen ins Spiel zurück. Die Löwen ließen Ball und Gegner laufen, waren immer einen Tick schneller am Ball und gewannen zunächst auch die Kopfballduelle. Das 2:0 ließ zunächst auf sich warten und in der 22. Minute konnte sich auch erstmals Marco Hiller im Tor der Löwen auszeichnen, als er einen gefährlichen Distanzschuss von Lucas Schraufstetter parierte.
 
Die Antwort der Gastgeber folgte, denn Aaron Berzel zog im Gegenzug aus 25 Metern ab und das Geschoss klatschte an die Querlatte des VfB-Tores. Genau in der Phase als es den Anschein hatte, dass der VfB den Respekt vor der tollen Kulisse und dem Gegner abgelegt hatte, schlug Sascha Mölders gleich zweimal zu und ließ sich mit seinem lupenreinen Hattrick von den Fans feiern. Beim 2:0 in der 29. Minute war es erneut Kühnlein, der nicht klären konnte und Mölders traf aus zehn Metern ins lange Eck. Drei Minuten später kam die Flanke von Koussou butterweich auf den sträflich ungedeckten Mölders, der mit dem Kopf zum 3:0 erfolgreich war. Während Daniel Bierofka, Trainer des TSV 1860 München, dem VfB dennoch Komplimente für eine herausragende Saison machte, ärgerte sich Markus Mattes über die Fehler die zum deutlichen Rückstand führten: "Wenn du in so einem Hexenkessel gleich mit der ersten Aktion durch individuelle Fehler in Rückstand gerätst, ist dies für den weiteren Spielverlauf nicht förderlich. Auch bei den Toren zwei und drei haben wir sehr unglücklich agiert und danach kannst du gegen Sechzig nur noch auf Schadensbegrenzung spekulieren."
 
Die zweite Halbzeit begann zunächst unaufgeregt. Die Löwen kontrollierten das Spiel und warteten geduldig auf die nächste Möglichkeit. In der 58. Minute konnte Dominik Wolfsteiner den enteilten Nico Karger gerade noch vor der Strafraumgrenze durch ein Foulspiel stoppen. Daniel Wein nahm Maß, hob den Freistoß über die Mauer ins kurze Eck und erneut hatte Jonas Herter das Nachsehen. Vier Minuten später (62.) erhöhte Markus Ziereis sogar auf 5:0, als er aus 16 Metern zentraler Position zum Abschluss kam und flach ins rechte Eck traf. Mattes reagierte, brachte Markus Waffler für Florian Grau, der den gelbgesperrten Fabian Eberle ersetzte, ins Spiel und mit einer Fünferkette konnte wenigstens ein weiteres Gegentor verhindert werden. Trotz des deutlichen Rückstandes suchte der VfB aber auch den Weg nach vorne und hätte sich den Ehrentreffer verdient gehabt.
 
Diesen verhinderte Torhüter Marco Hiller in der 79. Minute als er mit einer "Notbremse" Julian Kügel zu Fall brachte und mit Rot vom Platz musste. Vorausgegangen war ein genaues Zuspiel von Jonas Fries, Kügel war eingelaufen und wurde dicht an der Strafraumgrenze vom herauseilenden Hiller umgesäbelt. Glück für Kügel, dass er sich bei dieser Aktion nicht schwerer verletzte und Pech für den VfB, dass der Unparteiische nicht auf Elfmeter entschied. Da die Löwen schon drei Mal gewechselt hatten, durfte sich Feldspieler Aaron Berzel als Torhüter beweisen. Beim folgenden Freistoß musste er allerdings nicht eingreifen, da der Schuss von der Mauer zur Ecke abgefälscht wurde. Das Fazit eines weiblichen VfB-Fans viel dann auch nicht allzu hart aus: "Wir haben heute als erstklassiger Amateurverein gegen einen viert- klassigen Profiverein gespielt. 
 
VfB Eichstätt: Herter, Wolfsteiner, Kühnlein, Schmidramsl, Grassl, Fries, Federl, Schraufstetter (88. De Biasi), Schäll (83. Panknin), Grau (64. Waffler), Kügel
TSV 1860 München: Hiller, Weeger, Mauerberger (64. Seferings), Weber, Steinhart, Berzel, Wein, Koussou (74. Kindsvater), Karger, Mölders (66. Görlitz), Ziereis SR: Florian Riepl (Altenerding) Zuschauer: 12500 (ausverkauf) Tore: 1:0 (2.), 2:0 (29.) u. 3:0 (32.) alle Sascha Mölders, 4:0 (59.) Wein, 5:0 (62.) Ziereis Bes. Vorkommnisse: Rote Karte für Marco Hiller (79./Notbremse) TSV 1860 München
Gelbe Karten: Weber - Schäll (5.), Federl, Wolfsteiner, Kühnlein, Schraufstetter