Ingolstadt
Rätselraten vor dem Start

Kreisliga 1: Wie hat sich die lange Spielpause ausgewirkt? - Gaimersheim und Gerolfing hoch gehandelt

04.08.2021 | Stand 23.09.2023, 20:09 Uhr
Klappt es in dieser Saison? Florian Ihring (vorne) und der TSV Gaimersheim spielten in der Vorsaison in der Kreisliga bereits eine gute Rolle. Da der Kader kaum verändert wurde, trauen viele Konkurrenten dem TSV in dieser Saison den Aufstieg zu. −Foto: Traub

Ingolstadt - Es ist wieder so weit: An diesem Wochenende startet die Kreisliga 1 im Kreis Donau/Isar in die neue Spielzeit.

Fast zehn Monate stand der Ligabetrieb aufgrund der Corona-Pandemie still, die Saison 2019/21 wurde schlussendlich abgebrochen. Vor dem Start am Samstag ist deshalb nur eines klar: Nämlich, dass nichts klar ist. Wie stark sind die Konkurrenten? Wo steht das eigene Team? Bei den 14 Vereinen herrscht großes Rätselraten.

"Ich denke, dass jeder im gleichen Corona-Schlamassel steckt und keiner so richtig weiß, was ihn erwartet", sagt Christian Reindl, neuer Coach des TSV Baar-Ebenhausen. Sein Kollege Christopher Haas vom SV Manching II sieht das ähnlich: "Ich glaube, man konnte noch nie so schwer etwas vorhersagen oder die Stärke der Liga einschätzen wie jetzt nach der langen Corona-Pause. "

Ein weiteres Problem für die Kreisligisten ist die große Urlaubswelle im August. "Jetzt kommt die Zeit, wo alle erstmal Urlaub als Ziel haben. Fußball steht da in der zweiten Reihe. Deswegen wird es bei uns ein bisschen dauern, bis wir mit unserer Mannschaft unser Top-Niveau erreichen", meint Günay Gürses, Trainer vom Bezirksliga-Absteiger Türkisch SV Ingolstadt.

Der neue Karlshulder Coach Thomas Schmalzl zeigt dafür wenig Verständnis: "Du kannst es den Spielern nach der Corona-Zeit gar nicht verübeln, dass sie jetzt in den Urlaub fahren. Aber es ist halt bescheuert, wenn man in den Urlaub fährt und es ist August. Da weiß eigentlich jeder, dass die Punktrunde beginnt. " Für ihn zeigt sich darin auch der sinkende Stellenwert des Fußballs im Amateurbereich.

In sportlicher Hinsicht zählt der Vorjahreszweite TSV Gaimersheim zu den Top-Favoriten auf den Aufstieg. Auch dem Drittplatzierten, FC Gerolfing, trauen viele zu, wieder eine gute Rolle zu spielen. Oben mitmischen will auch der TSV Oberhaunstadt, der in der Endwertung der Corona-Saison auf Rang fünf gelandet ist. Dabei bekommt Trainer Daniel Fries Unterstützung von Daniel Schachtner, der ab sofort als spielender Co-Trainer agiert. Der 30-Jährige konnte bereits in seiner Zeit beim FC Wackerstein-Dünzing Erfahrung als Spielertrainer sammeln.

Zur großen Überraschung könnte dagegen Aufsteiger FC Fatih Ingolstadt werden: Erstmals spielt die Mannschaft von Trainer Serkan Demir in der Kreisliga. Es gibt nicht wenige, die den Ingolstädtern den direkten Durchmarsch in die Bezirksliga zutrauen.

Im Tabellenkeller dürfte es für den SV Karlshuld bis zum letzten Spieltag ein Kampf ums Überleben werden. Insgesamt 15 Abgänge hat der SVK in diesem Sommer zu verzeichnen, die 16 Neuen sind dagegen größtenteils eigene Jugendspieler oder Rückkehrer. "Die Qualität und Erfahrung wird uns sicher fehlen. Wir wissen, dass es heuer verdammt schwer für uns wird", sagt Trainer Schmalzl. Ähnlich sieht es beim FC Mindelstetten aus. Nach zwei Aufstiegen in Folge wird das Team von Spielertrainer Marcel Kappelmaier in erster Linie gegen den Abstieg spielen.

Insgesamt wird das Niveau in der Kreisliga aber von allen gelobt. "In den letzten Jahren brauchte man immer mehr Punkte für den Klassenerhalt. Das spricht auch für die Liga", meint Hohenwarts Spielertrainer Markus Kurzhals. Türkisch SV-Trainer Gürses bringt es auf den Punkt: "Die Kreisliga ist eine reizvolle Liga. Das Niveau ist gut und man spielt immer in der Nähe Fußball. Das sollte jeden motivieren, hier Fußball zu spielen. "

EK

Julian Meier