Dollnstein
Pokal-Kracher in Dollnstein

Kreisklassist erwartet heute um 18:30 Uhr den Regionalligisten VfB Eichstätt

06.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:55 Uhr
Dollnsteins Spielertrainer Tobias Eberle (vorne) trifft erstmals in einem Pflichtspiel auf seinen Bruder und Torjäger Fabian. −Foto: Foto: Traub

Dollnstein/Eichstätt (EK) In der ersten Hauptrunde des Bayerischen Totopokals treten heute Abend (18.30 Uhr) die DJK Dollnstein und der VfB Eichstätt gegeneinander ein. Dabei kommt es auch zum Bruder-Duell zwischen dem Dollnsteiner Spielertrainer Tobias Eberle und VfB-Toptorjäger Fabian Eberle. Die Rollen vor diesem ungleichen Duell sind klar verteilt.

Als nach dem fünften verwandelten Elfmeter der Sieg der DJK Dollnstein am 1. Mai dieses Jahres im Finale gegen den FC Wendelstein perfekt war, kannten Freude und Jubel keine Grenzen mehr. Das Stadion am Burgsteinweg glich einem verrückten Tollhaus, Spieler und Fans lagen sich in den Armen. Der Kreisklassist hatte soeben für eine echte Sensation gesorgt und mit dem Totopokalsieg des Fußballkreises Neumarkt/Jura Geschichte geschrieben. Nun geht es im Nachbarschaftsduell gegen den "großen" VfB Eichstätt, der als Regionalligist für die erste Hauptrunde gesetzt und der Wunschgegner war. Ein "Traumlos" ist die Begegnung zwischen der DJK und dem VfB zweifelsohne auch für Norbert Scheuerer. Der 50-Jährige trainierte die Dollnsteiner in der Saison 2015/16 und ist seit fast einem Jahrzehnt als Co- bzw. Torwarttrainer für die Eichstätter tätig.

Geographisch trennen die beiden Mannschaften nur 15 Kilometer, fußballerisch jedoch Welten: Der Favorit spielt in der vierthöchsten deutschen Liga, der Underdog kickt in der neunten Spielklasse. "Für uns geht es einfach nur darum, dieses Highlight-Spiel zu genießen", sagt deshalb auch Tobias Eberle und ergänzt: "Das Ergebnis ist absolut zweitrangig. Wir hoffen aber und werden alles dafür tun, dass es nicht zu hoch ausfällt. Auch wollen wir nicht nur 90 Minuten hinterherlaufen. Vielleicht können wir den VfB in der einen oder anderen Situation ja ein klein wenig ärgern." Der VfB Eichstätt wird mit seinem kompletten Regionalliga-Kader antreten. Allerdings wird Trainer Markus Mattes einigen Akteuren nach der Nullnummer gegen den SV Schalding-Heining am vergangenen Freitag und vor dem Duell gegen die SpVgg Bayreuth (10. August) eine schöpferische Pause gönnen. "Wegen der intensiven Belastung werden wir definitiv einige personelle Veränderungen vornehmen", kündigt er an.

Als sicher gilt aber, dass Fabian Eberle auf dem Platz stehen wird - auch wenn er im bisherigen Saisonverlauf schon einiges an harten Foulspielen einstecken musste und eine Auszeit zur Regeneration gut gebrauchen könnte. Es bietet sich nämlich nicht jeden Tag die Möglichkeit zum Duell gegen den eigenen Bruder. Denn bis vor zwei Jahren spielten die beiden Eberles immer gemeinsam in einer Mannschaft und noch nie gegeneinander. Ihren Heimatverein TSG Solnhofen führten der mittlerweile 31-jährige Tobias und der eineinhalb Jahre jüngere Fabian bis auf den vierten Platz der Bezirksliga Mittelfranken Süd. Nach dem Abstieg im Jahr 2016 schlugen die talentierten Fußballer ein neues Kapitel auf: Tobias wurde Spielertrainer bei der DJK Dollnstein, Fabian schießt seine Tore seitdem für den VfB Eichstätt. In der Bayernliga Nord wurde er mit 26 Buden Torschützenkönig und in der ersten Regionalliga-Saison ließ er es 20 Mal klingeln. In der aktuellen Spielzeit ist ihm in fünf Spielen noch kein Treffer gelungen. Dennoch ist es bei Fabian Eberle die Gier nach Toren, die ihn nicht satt werden lässt. "Der ?Faber' ist nie mit sich selbst zufrieden und er ruht sich nicht aus, weil er weiß, dass man sich von den Erfolgen der Vergangenheit nichts kaufen kann", sagt Trainer Markus Mattes, der mit seiner Truppe so lange wie möglich im Pokalwettbewerb vertreten sein will. Im Vorjahr waren die Domstädter im Achtelfinale an der SpVgg Bayreuth gescheitert.

Der bayerische Pokalsieger 2018/19 startet in der folgenden Saison im DFB-Pokal. Dort winken ein echter Pokalknüller gegen einen namhaften Bundesligisten und Einnahmen aus der DFB-Pokal-Vermarktung von weit über 100.000 Euro. Amtierender Toto-Pokalsieger ist der Regionalligist 1. FC Schweinfurt 05, der in der ersten Runde am 17. August den FC Schalke 04 zu Gast hat.