Eichstätt
Ist der Torhunger des VfB geweckt?

Nach dem 11:0 im Pokal wollen die Eichstätter heute auch in Bayreuth treffen

09.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:54 Uhr
Schmerzhaft für Dollnsteins Keeper Michael Mayr war nicht nur diese Szene mit Fabian Eberle. Vor allem trafen ihn die elf Gegentore. −Foto: Foto: Worsch

Eichstätt (EK) In das schöne Oberfranken darf der VfB Eichstätt heute reisen. Um 18.30 Uhr kämpfen die Schützlinge um Trainer Markus Mattes im Hans Walter Wild-Stadion gegen die SpVgg Bayreuth um Regionalliga-Punkte. Dass die Hausherren punkt- und torlos das Tabellenende zieren, macht die Aufgabe nicht wirklich leichter.

In der zurückliegenden Spielzeit 2017/18 zogen die Altstädter, die auf Grund ihrer gelb-schwarzen Vereinsfarben auch "die Wespen" genannt werden, den Kopf als Tabellen-17. über die Relegation gerade noch aus der Schlinge. In der vierthöchsten deutschen Spielklasse spielen sie nun bereits im fünften Jahr in Folge und gaben vor der Saison einen Dreijahresplan aus: dieses Jahr soll der Klassenerhalt und die Weiterentwicklung der Mannschaft als Ziel erreicht werden. Im zweiten Jahr will man sich in der Regionalliga etablieren, um dann im dritten Jahr die Spitzengruppe in Angriff zu nehmen.

Doch nach einem solch kapitalen Fehlstart mit null Punkten und 0:11 Toren müssen die Bayreuther erst einmal zusehen, dass der Plan nicht schon in der ersten Saison über den Haufen geworfen und korrigiert werden muss. "Wir müssen weiter an uns arbeiten und dann holen wir auch die notwendigen Punkte", sagt SpVgg-Trainer Joe Albersinger, der die Mannschaft Ende Mai vergangenen Jahres übernommen hatte. Den Klassenerhalt konnte er mit seinem Team schaffen, der Einzug in die Erste DFB-Pokalhauptrunde blieb ihm nach der 1:3-Niederlage gegen den 1. FC Schweinfurt verwehrt. Davor war Albersinger unter anderem schon beim FC Ingolstadt 04 II in der Regionalliga als Trainer tätig gewesen.

Die beste Nachricht für die "Oldschdod" ist in der momentanen prekären Situation die lang ersehnte Rückkehr von Anton Makarenko. Der offensive Hoffnungsträger mit Zweitligaerfahrung beim FC Augsburg kickte in den Schlussminuten bei der 0:1-Niederlage gegen den SV Wacker Burghausen erstmals in dieser Saison mit und dürfte im richtungsweisenden Spiel gegen den VfB Eichstätt eine Option für einen Startelfeinsatz sein. Mit einem Doppelpack beim 2:0-Pflichtsieg im Pokal beim Nordost-Landesligisten FC Coburg stellte er seine Qualitäten jedenfalls eindrucksvoll unter Beweis.

"Dieser Sieg war wichtig für die Psyche, weil er der Mannschaft gezeigt hat, dass sie doch noch gewinnen kann", sagte der Sportliche Leiter Wolfgang Mahr. Darüber hinaus haben die Verantwortlichen nach dem Fehlstart vor wenigen Tagen noch einmal gehandelt und Angreifer Shpetim Sulejmani unter Vertrag genommen. Der 23-jährige, 1,90 Meter große Sturmtank kickte zuletzt in der Schweiz in der Zweiten Liga. Sein Einsatz gegen die Domstädter ist aufgrund der noch ausstehenden Spielberechtigung offen.

Ähnlich schwierig verhält es sich bei den Wechselmodalitäten mit dem zweiten potenziellen Neuzugang, dem österreichischen Torwart Christopher Stadler. "Es sind internationale Wechsel mit besonderen Bestimmungen. Von unserer Seite her ist alles klar, es muss nur noch einen auf der anderen Seite geben, der das Knöpfchen drückt", so Mahr.

Mit dem Mittelfeldstrategen Kristian Böhnlein (zum TSV 1860 München) oder aber auch dem Stürmer Patrick Hobsch (VfB Lübeck) haben die Bayreuther im Sommer zwei Leistungsträger verloren. "Auf der anderen Seite haben sie sich aber auch sehr gut verstärkt", weiß VfB-Trainer Markus Mattes. Warum es trotzdem nicht läuft? "Da bin ich der falsche Ansprechpartner, das kann man als Außenstehender nicht beurteilen. Da müsste man schon den Herrn Albersinger selbst fragen", sagt er und hat dann doch eine kleine Vermutung: die Abwehr lief in den ersten fünf Saisonspielen immer in einer anderen Formation auf. "Das kann schon ein Indiz dafür sein, dass sie sich - vielleicht auch aufgrund personeller Engpässe - noch nicht richtig eingespielt hat. Sie werden gegen uns aber mit aller Macht versuchen, den freien Fall zu stoppen. Das wird ein intensiver Kampf werden, in dem wir voll dagegen halten müssen", sagt der 43-Jährige.

Einen Matchplan hat Mattes bereits im Kopf, behält diesen aber lieber für sich. Beim 3:1-Sieg im Rückspiel der vergangenen Saison überraschten die Eichstätter mit einer Fünferkette in der Abwehr.

Nach den beiden Nullnummern gegen den FV Illertissen und den SV Schalding-Heining kam das Totopokalspiel gegen die DJK Dollnstein scheinbar zur richtigen Zeit. Beim 11:0-Sieg am vergangenen Dienstag trugen sich mit Yomi Scintu (4), Julian Kügel (3), Fabian Eberle und Florian Grau (je 2) alle Offensivspieler in die Torschützenliste ein.

Zudem feierte Fabian Schäll sein Comeback. "Wir müssen jetzt aber einfach abwarten, wie sein Fuß auf die Belastung reagiert. Aktuell ist er noch keine Option", sagt Mattes. In Geduld üben muss sich derzeit auch Lucas Schraufstetter nach seinem Splitterbruch im rechten Arm. Nächste Woche soll er seine Spezialschiene erhalten.

Während die Kollegen mühelos in die zweite Runde des bayerischen Totopokals einzogen, trainierten die geschonten Spieler. Dominik Wolfsteiner zog sich dabei allerdings einen leichten Muskelfaserriss zu.