Burghausen (EK) Nach dem jüngsten 2:2 (0:2)-Unentschieden am vergangenen Samstag beim Tabellennachbarn SV Wacker Burghausen festigte der VfB Eichstätt seinen ausgezeichneten vierten Tabellenplatz in der Regionalliga Bayern. Trotz einer 2:0-Pausenführung bescheinigte VfB-Trainer Markus Mattes seinen "Jungs" eine gute Mannschaftsleistung.
"In der ersten Halbzeit haben wir alles richtig gemacht. Die Defensive stand sehr sicher und Burghausen war nur mit zwei Distanzschüssen gefährlich. Unsere beiden Tore waren dem schnellen Umschaltspiel geschuldet, bestens vorbereitet und effektiv abgeschlossen. Leider gelang Burghausen das 1:2 bereits unmittelbar nach dem Wiederanpfiff, wobei wir wohl noch mit den Gedanken in der Kabine waren. Schade, dass die Unparteiische beim 2:2-Ausgleich ein klares Handspiel übersah. Insgesamt geht das Ergebnis aber in Ordnung", so der Eichstätter Übungsleiter.
Dabei waren die Vorzeichen zu diesem Spiel nicht unbeding vielversprechend, denn kurzfristig musste auch noch Markus Steinhöfer passen. Dafür rückte Ralf Schröder auf seine Position im Mittelfeld. Marcel Schelle war nach seiner fünfte Gelben Karte gesperrt. Mattes ersetzte ihn mit Maximilian Eberwein, den er in die Innenverteidigung beorderte und somit dem erwartenden Burghausener Offensivspiel mit einer Fünferkette entgegen zu wirken.
Von Beginn an übernahmen die Gastgeber die Initiative und in der vierten Spielminute musste VfB-Torhüter Mustafa Özhitay auf der Hut sein, denn Thorsten Nicklas prüfte ihn mit einem platzierten Flachschuss aus 18 Metern Torentfernung. Die erste Angriffswelle des Tabellendritten war verpufft und in der 20. Minute schlug der VfB dann eiskalt zu. Thomas Haas hatte sich über die linke Angriffsseite bis zur Grundlinie durchgesetzt, seine Maßflanke erreichte den einlaufenden Fabian Eberle, der aus sechs Metern zur 1:0-Führung einköpfen konnte. Burghausen reagierte sofort und erhöhte den Druck, wurde aber in der 40. Minute mustergültig ausgekontert. Nach zwei schnellen Pässen hatte Athedon Lushi den Blick für den freistehenden Philipp Federl, der aus acht Metern mit einem Flachschuss Torhüter Flückiger nicht den Hauch einer Chance ließ. Glück hatte der VfB dann in der 45. Minute, denn Can Coskun traf mit einer Freistoßflanke den Querbalken.
Nur 20 Sekunden waren im zweiten Abschnitt gespielt, da stand es auch schon 1:2. Die VfB-Abwehr befand sich wohl noch im "Halbzeitmodus", als ein Pass in die Tiefe Marius Duhnke erreichte, der aus 14 Metern Torentfernung flach und unerreichbar für Özhitay erfolgreich war. Die Hoffnung unter den rund 800 Wacker-Fans war zurück, doch die VfB-Abwehr hielt dem Druck bis zur 64. Minute stand. Als ein Einwurf kurz ausgeführt wurde, erreichte die Flanke Stefan Wächter, der legte sich das Leder jedoch deutlich mit der Hand zu recht und erzielte aus acht Metern das 2:2. Die deutlichen Proteste der VfBler wurden von der Unparteiischen Angelika Söder aber ignoriert und der Treffer zählte.
In der 70. Minute musste Eichstätts Angreifer Ati Lushi nach einem Schlag auf den Spann verletzt gegen Julian Kügel ausgewechselt werden. Beide Abwehrreihen dominierten fortan und weitere Torszenen blieben Mangelware. Nach einer Ecke für den VfB kam Ralf Schröder von der Strafraumkante zum Abschluss, doch sein Schuss strich knapp am Tor vorbei. Dies war auch seine letzte Aktion im Spiel, denn nach langer Verletzungspause kam Dominik Wolfsteiner zu einem Kurzeinsatz.
In der Schlussphase drängten die Gastgeber auf die Führung. Dass auf Mustafa "Musti" Özhitay Verlass ist, bewies er in der 85. Minute. Christoph Schulz hatte abgezogen, aber er tauchte rechtzeitig nach unten und hielt den Punkt fest.
Burghausens erfolgreicher Trainer Wolfgang Schellenberg ärgerte sich vor allem über die erste Halbzeit, als er das fahrlässige Abwehrverhalten seiner Mannschaft bemängelte: "Eichstätt hat unsere Fehler eiskalt bestraft. Nach der Pause haben wir gezeigt, welches Potenzial in der Mannschaft steckt."
Zum Abschluss der Vorrunde muss Burghausen am Montagabend beim vermeintlichen Herbstmeister FC Bayern München II antreten, während der VfB am kommenden Samstag die Zweitvertretung des Bundesligisten 1. FC Nürnberg im Liqui-Moly-Stadion erwartet.
Sepp Schiebel
