Eichstätt
Fokus auf den "direkten Konkurrenten"

VfB Eichstätt will sich beim ersten TV-Livespiel in Bayreuth nicht von Kameras und Mikrofonen beeindrucken lassen

08.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:43 Uhr

Souverän und treffsicher präsentierte sich der VfB Eichstätt - hier Florian Grau (links) im Zweikampf - im Testspiel am Sonntag gegen den Bezirksligisten FC Ehekirchen. In Bayreuth dürfte es für den VfB weit schwieriger werden. Dabei gilt es für die Eichstätter, den abstiegsgefährdeten Gegner auf Abstand zu halten oder möglichst weiter zu distanzieren. - Foto: Traub

Eichstätt (EK) Es ist bereits das dritte Aufeinandertreffen beider Teams in dieser Saison. Nach zwei Niederlagen in der Liga und im Pokal hofft der VfB Eichstätt am Samstag endlich auf einen Sieg gegen die SpVgg Bayreuth. Das Spiel in Bayreuth können die Zuschauer auch live im Fernsehen sehen.

Beide Aufeinandertreffen mit der Spielvereinigung in dieser Spielzeit hat der VfB Eichstätt verloren: 2:3 hieß es im Hinspiel und 1:4 nach Elfmeterschießen im Achtelfinale des Bayerischen Totopokals. Im dritten Anlauf will der VfB nun endlich erfolgreich sein und Punkte im Abstiegskampf sammeln. Die Domstädter müssen dabei am Samstag (13 Uhr) ohne die gelb-gesperrten Sebastian Graßl, Julian Kügel und Dominik Wolfsteiner auskommen.

Gerade der doppelte Ausfall der beiden Verteidiger Graßl (links) und Wolfsteiner (rechts) behagt Mattes nicht. "Dass beide in einem Spiel gleichzeitig fehlen ist schon hart", sagt er, "aber auch da werden wir als Team Lösungen finden." Als Ersatz auf der rechten Seite dürfte Ralf Schröder zum Einsatz kommen. Doch wer übernimmt links? "Fabian Schäll kann notfalls auch in der Abwehr spielen. Und vielleicht verteidigen wir mit einer Fünferkette", lässt der VfB-Coach wissen, ohne Details zu nennen. Wichtig aus seiner Sicht sei vor allem, im Zentrum stabil und kompakt zu stehen und sich von den Begleiterscheinungen rund um die Live-Übertragung nicht beeinflussen zu lassen. Mattes: "Das hinterlässt auf die Spieler bestimmt Eindruck, wenn viele Kameras an der Seitenlinie stehen und Mikrofone aufgebaut sind. Aber ich hoffe, dass wir mental stark genug sind und das ganze Drumherum ausblenden können. Unser Fokus soll auf dem Spiel gegen einen direkten Konkurrenten liegen."

Nach dem neunten Spieltag setzten die Oberfranken aus Bayreuth zum Sturzflug an, als neun Spiele in Serie verloren wurden. In der Tabelle ging es - nachdem man bis dahin bis auf einen Zähler am Spitzenreiter TSV 1860 München dran war - vom zweiten Rang runter bis auf Platz 16. Als Konsequenz stellte Trainer Marc Reinhardt sein Amt zur Verfügung. Die Nachfolge übernahm Christian Stadler, der den Abwärtstrend zum Start der Rückrunde mit einem Punktgewinn in Illertissen (2:2) und einem Heimsieg gegen den SV Seligenporten (3:0) stoppen konnte. Nach der Winterpause unterlagen die "Altstädter" dem FC Ingolstadt 04 II mit 0:6. Die Partien gegen den 1. FC Schweinfurt und den FC Pipinsried wurden witterungsbedingt abgesagt. Deshalb konnte Mattes kaum Videomaterial über die Bayreuther Spielweise unter Stadlers Regie sichten. "Das ist die große Unbekannte in diesem Match. Wir wissen noch nicht so genau, was der neue Trainer - vor allem auch systemtechnisch - geändert hat", sagt der VfB-Trainer.

Beim letzten Auftritt im Hans-Walter-Wild-Stadion führte der VfB bis zur Schlussminute durch einen Treffer von Julian Kügel mit 1:0. Nach dem Ausgleich durch Julian Kolbeck versagten den VfB-Akteuren beim Elfmeterschießen dann aber komplett die Nerven und man verlor dieses mit 0:3. Und so kämpfen die Bayreuther nun am Ostermontag, 2. April, im Heimspiel gegen den TSV 1860 München um den Einzug in das Halbfinale, wo der Ligakonkurrent TSV 1860 Rosenheim wartet. Man hofft auf über 10.000 Zuschauer. So viele werden es gegen den VfB wohl bei Weitem nicht werden - zumindest nicht live im Stadion, dafür aber möglicherweise das "Zigfache" vor dem TV. Wie beide Mannschaften mit dem Trubel zurechtkommen und wer das TV-Duell gewinnt, kann man ab 12.55 Uhr live in Sport1 verfolgen (siehe Kasten).

Derweil hat die SpVgg bereits einen neuen Trainer für die bevorstehende Spielzeit gefunden. Josef "Joe" Albersinger wird die Nachfolge von Christian Stadler antreten. Der 52-jährige Albersinger, der aus Starnberg stammt, trainierte von 2008 bis 2013 die U 23 des FC Ingolstadt 04, mit der er 2011 in die damals noch dreigleisige Regionalliga aufgestiegen war. Weitere Trainerstationen waren die U 17 des TSV 1860 München sowie zuletzt der Nordost-Regionalligist FSV Wacker Nordhausen. Mit der Verpflichtung Albersingers als vollberuflichen Trainer will man in der Altstadt die Professionalisierung weiter vorantreiben. "Die SpVgg ist ein Traditionsverein, den ich seit meiner Zeit in Ingolstadt verfolge. Ich habe das Gefühl, dass man hier etwas in professioneller Richtung aufbauen kann. Ich habe mich in dem, was der Verein vorhat, wiedergefunden. Ich möchte mit einer jungen, hungrigen Mannschaft aktiven, offensiven Fußball spielen", sagt der künftige Coach. Das Ziel des ehemaligen Zweitligisten: Die Qualifikation in der Saison 2019/20 für die danach viergleisige Regionalliga.